Thomas Euler Thomas denkt, schreibt, spricht und berät zu digitaler Transformation, Technologie und dezentralisierten Systemen. Er ist als Gastautor im PR-Blogger tätig.

Next08: Mobiles Internet

1 Minuten Lesedauer

Heute findet die Next08 in Hamburg statt, die mit knapp 1200 Menschen sehr gut besucht ist. Im PR Blogger finden Sie im Laufe des Tages zeitnah Beiträge von einigen der Highlights der Konferenz. Alles steht unter dem Motto "get realtime", weshalb natürlich das mobile Internet eine entscheidende Rolle spielt.

Geraldine Wilson, Vice President of Connected Life Europe bei Yahoo, beschäftigte sich in ihrem Vortrag mit eben jenem Thema. Ihre Grundthese: Menschen werden künftig primär mit mobilen Devices online gehen. Denn diese sind immer dabei und damit stets zur Hand. Damit sich allerdings die mobile Internetnutzung in der Masse durchsetzt, gäbe es einige Vorraussetzungen:

  • um mobiles Surfen bezahlbar zu machen, braucht es flächendeckende Daten-Flatrates
  • mobiles Internet muss, zumindest annähernd, DSL-Speed erreichen
  • der Zugang muss unbeschränkt sein, was eine Abkehr von dem bisherigen Portal-Modell der Mobilfunk-Provider bedeutet
  • die portablen Devices brauchen ein ansprechendes Design und ein einfaches Handling

In einem Satz fasste sie es so zusammen:

"If you want people to use internet on the phone you have to make it really easy!"

Für Werbetreibende biete das mobile Internet darüber hinaus entscheidende Vorteile, da es zielgenaue Ansprache und Interaktion ermögliche. Eigene Erfahrungen bei Yahoo zeigen laut Wilson, dass darüber hinaus mobile Werbung eine wesentliche bessere Performance in Punkto Markenerinnerung erziele als klassische Werbemassnahmen.

Ein Produkt, das die Nutzung von mobilem Internet kräftig ankurbeln könnte, ist Googles Handy-Betriebssystem Android. Dieses stellte der Google-Entwickler Mike Jennings näher vor und kündigte nebenbei an, dass es in der 2. Hälfte 2008 die ersten Geräte damit geben werde. Das Open Source Projekt setzt auf offene Standards und lässt explizit Anwendungen von Drittanbietern zu. Die ersten optischen Eindrücke von Android waren typisch Google: reduziert und simpel.

Thomas Euler

Thomas Euler Thomas denkt, schreibt, spricht und berät zu digitaler Transformation, Technologie und dezentralisierten Systemen. Er ist als Gastautor im PR-Blogger tätig.

4 Replies to “Next08: Mobiles Internet”

  1. Ich frage mich, warum der „künftige User“ eigentlich soviel aus dem Haus gehen soll!?
    Web-Shopping liefert alles ins Haus und ersetzt den Weg zu Fachgeschäften. An den Kiosk müssen wir kaum noch, denn Infos & News gibt online genug. Bibliotheken? Waren gestern.. Freunde treffen? Immer mehr Leute verbringen Zeit in den SocialNetworks. Erotik-Parner? Wird in der Single-com gesucht und gefunden – beim Real-Life-Treffen wird man dann kaum „mobiles Internet“ nutzen…
    Bleibt der Gang zum Fitness-Center, die Jogging-Runde, der Weg zum Arbeitsplatz (falls nicht Homebüro) und Ausflüge, um mal wieder NATUR anzugucken… ein recht kleiner Bereich für soviel Marketing-Hoffnungen!
    Klar, die Jugendlichen, die nicht wissen, wohin, und überall durch die Gegend hechten und ihre Handy-Features vergleichen: aber WIEVIEL GELD kann man denen denn noch abzapfen???

  2. Ich habe kürzlich mit einem brandneu herausgekommenen Nokia N82 das Thema „Mobiles Surfen und mobiles Video“ ergründet und muss sagen, dass die Handy-Hersteller da noch einiges vor sich haben. Das W-Lan beispielsweise funktionierte nur aus nächster Entfernung zum W-Lan Router. Bei UMTS-Zugang war nie klar und wurde auch nirgends richtig angezeigt, ob man nun gebührenpflichtig online ist oder ob die Verbindung wieder getrennt war. Mit den Ziffern-Tastaturen irgendwelche Online-Formulare auszufüllen ist eine Quälerei für jeden, der kein SMS-Junkie ist und die Finger dazu hat. Und die Bildschirme sind natürlich nach wie vor zu klein, um längere Texte darauf lesen zu können.
    Klar, ein iPhone (ebenfalls von mir getestet) ist da um einiges weiter und bequemer. Aber bislang noch nicht mit UMTS ausgestattet und nur über teure T-Mobile Verträge zu haben.
    Insgesamt sind auch die Daten-Tarife eine Spaßbremse. Flatrates gibt es nur mit Aufpreis in Kombination mit relativ teuren 2-Jahresverträgen, und sich das zu leisten würde wieder voraussetzen, dass man das Handy auch viel zum Surfen nutzt. Dagegen sprechen wiederum die oben genannten Gründe…

  3. Also ich surfe + emaile seit gut 2 Jahren mit Flatrate für 10,00 EUR / Monat mit dem 1&1 PocketWeb. Im Vergleich zu einer Tageszeitung ist das billiger und ich bin überall online. Zudem hat das Ding eine richtige Tastatur. Wenn mein Vertrag demnächst endet, dann hole ich mir wieder einen. UMTS ist doch nur für bestimmte Anwendungen (Video, Musik) notwendig. Lauf ogoforum.de liegt der durchschnittliche Trafik (surfen + email) bei um die 50 Megabyte.
    Vor dem PocketWeb hatte ich die WAP-Option von O2 für 5,00 Euro / Monat. Damit ging email und surfen (über Google-Mobile-Proxy http://google.de/gwt/n) auch.
    Die o.g. Preise finde ich ok und nicht zu hoch.

  4. Ich möchte hier mal an den Eintrag von Claudia anknüpfen.
    „Zurück zur Natur!“ ist doch so ein Schlagwort, das man kennt. Es beantwortet zwar nicht Claudias Frage, aber Es ist wohl auch so ein allgemeiner Trend alleine im Hinblick auf den Klimawandel. Außerdem würde ich sagen, dass man sich wieder mehr um reale Freunde kümmern möchte, anstatt zu Hause vor dem PC zu sitzen. Aber es gibt dann immer noch genug Leute, die nicht auf das Internet verzichten wollen oder können. Und wenn es „nur“ ein gestresster Manager ist, der Unterwegs Terminänderungen abgleichen will.
    Zu Jovogg möchte ich sagen, dass er schlecht informiert ist. Nicht alle mobilen Datenverträge sind teuer und haben eine Laufzeit von 24 Monaten. Bei MoobiCent oder MoobiAir gibt es UMTS-HSDPA Datenflatrates für den Laptop ab 6 Monaten Laufzeit zu einem Preis von 34,95 Euro. Man hat damit eine DSL-Geschwindigkeit fast wie am PC zu Hause. Obendrein kann man nach diesen 6 Monaten einen günstigeren Tarif buchen. Die Preise werden schließlich weiter fallen.
    Übrigens, der Ausbau für das mobile Internet geht stetig voran. Bereits in 2 Jahren solen die ersten Netze der Nächsten Generation in Betrieb gehen. Damit sind dann bis zu 100 mbits/s möglich. Eine Geschwindigekeit, die das normale DSL im Festnetz nie erreichen wird.

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