Wie sollen sich Unternehmen verhalten, über die sich Blogger in ihren Online-Publikationen auslassen? Sollen sie diese "nicht blocken, sondern (selber) bloggen lassen" oder wie geht man sonst im Business am besten mit den Bloggern um. Keine einfachen Fragen, auf die wir auf dem Podium des Hamburger Dialogs am Montag Antworten liefern sollen. Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach, Business Development Manager, newsaktuell, wird dazu Dr. Ansgar Zerfaß, Geschäftsleitung, MFG Baden-Württemberg, Tim Fischer, Global Marketing Director Business Unit Catalytic Technology, Süd-Chemie AG, Martin Röll und mich befragen. Auf die Diskussion bin ich sehr gespannt, zumal Wolfgang in seinem neuen Blog-Beitrag zurecht fragt, wo denn nun die spannenden Corporate Blogs seien. Ich halte es für etwas verfrüht, diese Frage zu stellen. Zwar verstehe ich das Bedürfnis, Beispiele sehen zu wollen. Doch dürfen wir nicht vergessen, dass es sich zumindest in Deutschland noch immer um ein recht junges Thema handelt. Viele Journalisten befassen sich erst seit wenigen Monaten mit Blogs. Warum sollten Unternehmen mit der Entwicklung von Blog-Konzepten schneller sein?
Angesichts der forcierten Berichterstattung schimmert immer wieder ein wenig der Hype durch, die Erwartungen sind groß, manchmal viel zu groß, es müsse schnell etwas passieren. Wir sind gerade einmal im dritten oder vierten deutschen Blog-Monat, in dem Weblogs eine gewisse Medienaufmerksamkeit erhalten haben.
Warum müssen wir immer nach der großen Lösung, dem genialen Blog rufen, wenn es viele kleine, aber feine Lösungen für das jeweilige Business-Ziel auch tun. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Corporate Websites ebenfalls in dieser Form unter die Lupe genommen worden sind. Gebt den Corporate Blogs eine Chance. Es wird sich zeigen, ob Blogs zu den Unternehmen passen oder auch nicht. Sicherlich nicht in jedem Falle. Jedenfalls habe ich genügend Vertrauen in unsere Unternehmenslandschaft und freue mich auf zahlreiche Beispiele für innovative Corporate Blogs.
Weblog-Panel auf dem Hamburger Dialog
Wie kürzlich erwähnt, sitze ich am Montag zusammen mit Ansgar Zerfaß, Klaus Eck und Tim Fischer auf einem Panel auf dem Hamburger Dialog, das von Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach moderiert wird. Wolfgang…
Kommentar zu „Was sollen Unternehmen von Blogs halten“
Wie Klaus Eck in seinem PR-Blogger richtig bemerkt, haftet Corporate Blogs noch etwas der Hype an …
Hallo Klaus, das wird ja spannend. Gerade mache ich meine ersten Gehversuche als Geschäftsführer und Corporate blogger von die-moebelmacher.de, da diskutiert ihr schon, ob´s für eine Firma denn überhaupt einen Sinn machen könnte, oder dass die besten weblogs von engagierten Mitarbeitern kommen (meine Mitarbeiterin Nina hat gerade ihre ersten Beiträge geschrieben!). Schade, dass Ihr euch ausgerechnet in Hamburg trefft, das ist 917 km von Unterkrumbach im Nürnberger Land entfernt. Hoffe, ihr haltet mich über die Ergebnisse trotzdem am laufenden, dann kann ich ja noch alle Konzepte umschmeißen.
Eine gewisse Gefahr sehe ich persönlich für Corporate Blogs auch darin, dass sie in der Bloggerszene erst einmal grundsätzlich abgelehnt werden könnten. Alle Kommerzialisierung des Internet ist bei den Vielnutzern ja höchst unbeliebt, man denke nur an die Diskussionen über Werbung in RSS-Feeds oder als bei eBay die großen Versender etc. mit ihren Angeboten einstiegen… Wer sich vom Hype blenden lässt und denkt, er könne jetzt mal eben drauflosbloggen, ordentlich für sich werben und dann laufe der Rest von allein, wird wahrscheinlich ganz schön auf die Nase fallen…
Du hast Recht Jan, irgendwie spürt man das. Deshalb will ich ja nicht in die Bloggerszene rein, sondern meine Kunden und alle die mit uns zu haben (heute nennt man die Stakeholder) „mit ins Blog“ holen. Doch die haben vorher noch jede Menge rechnische Probleme zu lösen, die sich Leute mit Rechnererfahrung überhaupt nicht mehr vorstellen können. Und dann wird vielleicht ja doch ein Unterschied erkannt, ob man wichtige Themen wie Nachhaltigkeit thematisiert, oder nur das neue Sofaangebot bewirbt.
Hallo Herwig, die Diskussion wird sich nicht so schnell abschließen lassen, aber es zählen die Ergebnisse. Zumal von einem solchen Diskurs die Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Corporate Blogs nur profitieren können.
Je mehr spannende Beispiele es gibt, desto besser fürs Corporate Blogging.
Ich habe mir überlegt, ob ich auf meine Website nicht diese Art von Corporate blog aufnehme. Bin aber davon abgekommen. Blogs sind von ihrer Entstehungsgeschichte her einfach privat. Soll sich in Zukunft Herr Kleinfeld von Siemens im blog zu den neusten Personalabbauplänen äußern. Dann kann er aber die PR Abteilung gleich abschaffen.
Ich habe mir überlegt, ob ich auf meine Website nicht diese Art von Corporate blog aufnehme. Bin aber davon abgekommen. Blogs sind von ihrer Entstehungsgeschichte her einfach privat. Soll sich in Zukunft Herr Kleinfeld von Siemens im blog zu den neusten Personalabbauplänen äußern. Dann kann er aber die PR Abteilung gleich abschaffen.
Die Aufgaben der PR werden eher vielfältig; denn so einfach ist es auch wieder nicht, die Außenwirkung zu steuern. Ein Blog allein genügt dazu sicherlich nicht. Aber es kann die Kommunikation insgesamt unterstützen. Es gibt zur Zeit einen Trend in Richtung Personalized Media. Insofern passt das Corporate Blogging durchaus in die Zeit. Unternehmen werden dadurch erlebbarer, nachvollziehbarer in ihren Entscheidungen. Dabei muss allerdings jedes Unternehmen für sich entscheiden, ob und wie ein Blog zur eigenen Unternehmenskultur passt.