Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

E-Mail-Kommunikation: Ich werde nicht verstanden

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Wer eine E-Mail verschickt, kann nicht immer damit rechnen, dass sie auch richtig vom Adressaten verstanden wird. Darauf weist Gerald Petersen in seinem Blog "My Skills – Kommunikation im Business" hin. Nicholas Epley hatan der University of Chicago Graduate School of Business die E-Mail-Kommunikation systematisch untersucht.

In seiner Versuchsanordnung haben die Testpersonen eine Reihe an Informationen per Telefon und per E-Mail erhalten. Dabei wurde die eine Hälfte der Botschaften ernsthaft und die andere sarkastisch formuliert. Obwohl sich die Absender zu 80 Prozent sicher waren, dass ihre Mitteilungen richtig interepretiert werden, zeigte die Studie ein anderes Ergebnis. Während die Telefon-Kommunikation immerhin in 75 Prozent der Fälle richtig interpretiert worden ist, war das in der E-Mail-Kommunikation nur zu 55 Prozent der Fall. Diese Missverständnisse können sich sehr schnell durch weitere E-Mails hochschaukeln.

Gerald Petersen zieht ein gutes Fazit: "Auch wenn E-Mail eine wunderbare Sache ist, sollten wir uns doch
bewusst sein, dass es viele Situationen gibt, in denen E-Mail die
schlechtere Wahl ist. Wenn es um komplexe oder emotionale Themen oder
um Zwischentöne in der Kommunikation geht, dann heißt es besser „From Mail to Phone!“."

Je komplizierter ein Vorgang ist, desto empfehlenswerter ist der persönliche Austausch. E-Mails stellen ein wunderbares Instrument dar, um zeitversetzt miteinander zu kommunizieren. Doch benötigen wir in unserer Kommunikation immer wieder ein Feedback, um ganz sicher sein zu können, dass der Empfänger die Botschaft nicht nur bekommen (Spam-Thema), sondern auch verstanden hat. Vermutlich ist eine Mischung aus E-Mail- und telefonischer oder persönlicher Kommunikation das beste.

Schreiben Sie deshalb weiterhin Ihre E-Mails, aber telefonieren Sie vorher oder nachher, um den Kommunikationsprozess zu unterstützen. Ansonsten warten Sie vielleicht vergeblich auf eine Antwort.

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Klaus Eck

Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

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10 Replies to “E-Mail-Kommunikation: Ich werde nicht verstanden”

  1. Das Problem äußert sich natürlich beim vielgenutzten Medium E-Mail besonders, ist aber ein generelles. Egal ob Mail, Forum, Social Network, Chat, oder handgeschriebener Brief. Oder auch Telefon. Face-2-Face bei einer Tasse Kaffee hat die meisten Kanäle für den Info-Austausch und wird als verbindlicher wahrgenommen. Sollte man viel öfter tun 😉

  2. Hm – ob IMs oder besonders die so kurzen Twitter News für noch mehr Missverständnisse sorgen? Wie ist da Deine Erfahrung, Klaus? Liebe Grüße, Doris

  3. Leider birgt alles Digitale seine kleinen Gefahren bzw. Hürden. Besonders Kommentare ähneln den E-Mails, weil sie genauso schnell verfasst und nicht mehr ungeschehen gemacht werden können. Leider glaubt jeder, dass er schon „digital“ sprechen bzw. schreiben kann. Vielleicht sollte man wirklich eine Sprachschulung einführen und die Menschen an dieses Thema heranführen. Das würde sicherlich helfen, Missverständnisse zu vermeiden.

  4. Ich merke das nach dem Schreiben und beim erneuten Lesen des gerade Geschriebenen auch immer wieder. Wird wohl das verstanden, was ich meine? Im privaten Bereich lässt sich das Problem mit Hilfe der emoticons noch halbwegs eingrenzen (auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan derselben bin) – im B2B Bereich geht das natürlich gar nicht. Meiner Meinung nach hilft da nur sorgfältigste Formulierung und vor allem ein Erneutes Lesen der Texte vor dem Absenden – und wenn möglich: Telefonieren.
    Gruß, Bastian

  5. Das sage ich doch schon lange! Aber auf mich hört ja keiner :-))) Beinahe nichts ersetzt den persönlichen Kontakt und dazu zählt auch das Telefon. Meine Meinung: Es beschleunigt auch. Ein Telefonat ersetzt oft 5 Mails hin und 5 Mails her… 🙂

  6. Das Problem liegt auf der Hand: Es hat sich eingebürgert, dass wir beim Mailen unsere lang trainierte schriftliche Ausdrucksfähigkeit (und manchmal auch Ortographie) über Bord werfen und die uns Zeitgenossen eigene, mit Ironie und Sarkasmen gespickte gesprochene Sprache vertexten. Während der althergebrachte Brief als ehrwürdiges und hochrespektiertes Medium kulturbeflissener Interlektueller immer noch zu einem gewissen hoch angesetzten Register verpflichtet, gilt für die Email, je legerer der Stil, desto besser. Uns sollte es nicht wundern, dass gesprochene Ironie in Textform nicht so ankommt, wie wir das beim Parlieren gewohnt sind.
    Vor einigen Wochen endete ein elektronischer Briefwechsel zwischen einem Freund und mir in einer erheblichen Verstimmung. Alles begann damit, dass ich seine – allzu theatratlisch artikulierten – Vorwürfe, ihm meine Kellerschlüssel nicht übergeben zu haben, die er dringendst brauchte um seine Möbel abzuholen, etwas zu ernst nahm. Ich, der ich gerade in Argentinien auf Erlebnisreise weilte, missverstand sein typisches, aber wie sich später aufklärte bei dieser Gelegenheit ironisch gemeintes „du Pfeife“ und fühlte mich angegriffen. Eine von mir in äußerster Wut zurückgesandte Mail machte bei meinem Freund jegliche Lust zu ironisieren zu nichte und löste einen elektronischen Gegenangriff seinerseits aus.
    Um die Freundschaft nicht vollends zu gefährden, entschied ich mich schließlich zu einem Telefonat.

  7. E-Mails wohnen gleich mehrere Handicaps inne. Am gravierendsten aber ist: In einem Gespräch lässt sich ein Dialog lenken, Gesagtes kann sofort korrigiert oder ergänzt werden, wenn man merkt, dass die Nachricht anders ankommt als beabsichtigt. Bei E-Mails ist das unmöglich. Schlimmer noch: Da der Empfänger zum Zeitpunkt des Empfangs meist in seinem Mikrokosmos Büro hockt, wird seine Reaktion viel stärker vom aktuellen Befinden beeinflusst. Ich hoffe, es ist okay, wenn ich an dieser Stelle kurz auf meinen Eintrag dazu verweise, bzw. mein PDF mit 10 Tipps für besseres E-Mailen (sonst löschen Sie das eben wieder):
    http://karrierebibel.de/sage-und-schweige-kniggeregeln-fuer-die-kommunikation/
    http://karrierebibel.de/wordpress/wp-content/uploads/2007/08/10-e-mail-tipps.pdf

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