Vor zwei Jahren startete Tchibo seine Ideenplattform "Tchibo ideas". Mittlerweile suchen über 8.000 Mitglieder auf der Online-Plattform nach neuartigen Lösungen für die Probleme des Alltags. Seitdem hat das Unternehmen verschiedene Produkte umgesetzt und zum Verkauf angeboten. Turadj Schahbasi, Leiter der Abteilung für Business Development bei Tchibo, erklärt uns, welchen Mehrwert dieses Projekt für das Unternehmen bietet.
1. Sie setzen mit Ihrer Social Community Tchibo Ideas auf das Prinzip
des Crowdsourcing. Welche Bereicherungen erhoffen Sie sich dadurch für a) Ihr Unternehmen und b) Ihre Kunden?
In erster Linie ist Tchibo ideas eine Plattform mit dem Ziel, Produktlösungen für Alltagsprobleme der Verbraucher zu finden und zu realisieren. Wir bieten spannende, neuartige und nützliche Produkte, die es so am Markt nicht gibt, exklusiv bei Tchibo. Die Ideenplattform Tchibo ideas im Internet ermöglicht den regen Austausch zwischen Designern, Erfindern und Entwicklern mit Kunden und Konsumenten und auch mit Tchibo.
Wir profitieren dabei in der Weise, dass wir über die Plattform die Wünsche und Meinungen unserer Kunden besser kennenlernen. Darüber hinaus knüpfen wir Kontakte zu Designern, mit denen außergewöhnliche Innovationen entwickelt und realisiert werden können. Gute Ideen lassen sich am besten gemeinsam in die Tat umsetzen! Damit ist Tchibo ideas absolut einzigartig: Auf keiner anderen Online-Plattform werden so vielfältige Problemstellungen diskutiert, durch Produktentwicklungen gelöst und durch ein Unternehmen umgesetzt sowie in den Verkauf gebracht.
Bei Tchibo ideas folgen wir unserem Motto „Das gibt es nur bei Tchibo“. Gleich drei einfallsreiche Tüftler können aktuell ihre selbst entwickelten Produkte inden Tchibo Regalen bewundern. Seit dem 16. Juni sind die cleveren, technischen Alltagshelfer exklusiv bei Tchibo erhältlich. Bernd Klawitter wurde mit seiner Idee sogar zum Jahressieger 2009 gekürt. Sein praktischer Kabelaufroller sorgt für Ordnung im Ladekabelwust. Die praktische Steckerleiste kann von mehreren Seiten bedient werden und lässt so auch Raum für größere Netzteile. Für einen guten und „unvergesslichen“ Start in den Tag sorgt das Tür-Memolight: Beim Öffnen der Tür leuchtet automatisch eine Botschaft auf und erinnert an den Schlüssel oder den Regenschirm.
2. Wer soll sich wie am Crowdsourcing beteiligen?
Wir sprechen mit unserer Plattform vornehmlich zwei verschiedene Zielgruppen an: Konsumenten und Designer. Alle Verbraucher haben doch ungelöste Alltagsprobleme. Wer kennt das nicht: Die Unordnung in der Handtasche? Den Kabelsalat hinterm Schreibtisch? Bei Tchibo ideas können diese Alltagsprobleme in Form von „Aufgaben“ auf der Internetplattform eingestellt werden. Hierbei sollen konkrete, marktfähige Produktkonzepte vorgestellt werden und keine fiktiven Ideen.
Kreative Designer und Tüftler können sich die durch diese Aufgaben inspirieren lassen und dafür „Lösungen“, also neue innovative Produkte, entwickeln. Alle Aufgaben und Lösungen nehmen an einem monatlichen Wettbewerb teil, bei dem die Teilnehmer der Ideenplattform die neuen Vorschläge bewerten. Neben attraktiven Prämien bei den Wahlen zur Aufgabe und zur Lösung des Monats, winkt auch eine Kooperation mit Tchibo, bei der eine Produktidee gemeinsam umgesetzt und vermarktet wird.
3. Nach welchen Kriterien bewertet die Jury die Top-Ideen und werden diese auch offen beschrieben?
Im monatlichen Wettbewerb auf Tchibo ideas entscheidet die Community selbst, welche Lösungen in die Finalrunde einziehen dürfen. Die Kriterien für diese Bewertung sind kreativ, sinnvoll, schön, durchdacht, will ich haben. Der Jahressieger wird dann durch unsere prominente Jury aus den 36 Gewinnern der vergangenen 12 Monate gekürt. Hier erfolgt die Bewertung für die Auswahl des Jahressiegers ähnlich, nämlich nach Neuartigkeit, Design, Wirtschaftlichkeit, Alltagstauglichkeit.
Vor der Umsetzung einer innovativen Produktidee aus Tchibo ideas werden natürlich auch Aspekte wie Neuartigkeit, Wirtschaftlichkeit und Schützbarkeit geprüft. Anhand unseres transparenten Qualitätstestes für Lösungen kann jeder User seine Idee vorab selbst auf die wichtigsten Kriterien prüfen. Werden diese beachtet, erhöht sich natürlich die Chance auf eine Umsetzung der Idee mit Tchibo.
4. Werden auch direkte Dialoge mit den Nutzern geführt? Welche Erfahrungen haben Sie damit?
Wir bieten auf Tchibo ideas eine sehr hohe Kommunikationstransparenz: nicht nur die User untereinander tauschen sich aktiv in den öffentlichen Kommentarbereichen der Aufgaben und Lösungen oder im Forum aus; Tchibo ist ja selbst Teil der Community. Unser Team steht persönlich oder über das Kontaktformular rund um die Uhr im Austausch mit den anderen Teilnehmern.
5. Werden Ihre internen Mitarbeiter auch angehalten, an der
Produktentwicklung teilzuhaben?
Wir haben schon seit mehreren Jahren ein erfolgreiches, internes Ideenmanagementtool, bei dem alle Mitarbeiter ihre Ideen einbringen und die Zukunft und die Produkte des Unternehmens aktiv mitgestalten.
6. Wie transparent kann der Produktionsprozess überhaupt sein? Gibt es hierbei Grenzen?
Wir legen Wert darauf, dass die Designer bei der Produktumsetzung und Vermarktung ihrer Idee aktiv integriert werden. Sie werden mit ihrem Foto und Namen auf der Produktverpackung und der Internetseite neben ihrer Erfindung präsentiert.Im aktuellen Tchibo ideas Magazin 3.0 wird der Weg des Jahressiegers 2009, der Kabelaufroller von Bernd Klawitter, bis zum Kunden beispielhaft dargestellt.
Klaus Eck
Disclaimer: Tchibo ist ein Kunde von Eck Kommunikation.
Super Beitrag!
BTW, ist es so gewollt, dass beim Tweeten ein fertiger Tweettext ohne RT oder Hashtags angezeigt wird?
Ja, auch ich liebe das Konzept von Tchibo ideas.
Habe neulich den „Erfinder“ von Tchibo ideas, Miguel Helfrich interviewt, der nun nicht mehr mit an Bord ist.
Ein kleiner Fehler hat sich aber eingeschlichen. Gestartet ist das Projekt nicht voriges Jahr, sondern bereits 2008!