Roland Panter Roland Panter ist Gestalter von Kommunikation und Unternehmenskultur. Er ist Autor, Sprecher, Grün und Zukunftsoptimistisch. Hauptberuflich kommuniziert er für die Crowdinvesting-Plattform Companisto. Außerdem ist er Mitglied des Kuratoriums der neuen CEBIT.

Lohnt es sich zur CEBIT zu gehen? 10 Gründe dafür

4 Minuten Lesedauer

Bei einem Treffen auf einer Veranstaltung in Berlin kamen der PR-Blogger Klaus Eck und ich ins Gespräch – wie eigentlich bei jeder Begegnung. Ein Thema dabei, die CEBIT. Diese findet in diesem Jahr zum ersten Mal im Sommer vom 11.–15. Juni in Hannover statt. Zudem in gänzlich überarbeiteter Form als – Europas Business-Festival für Innovation und Digitalisierung. Diese Neuausrichtung habe ich als Mitglied des Kuratoriums der CEBIT aktiv begleitet. Klaus fragte mich ganz offen, ob sich der CEBIT-Besuch überhaupt lohnen würde? Schließlich sei die Messe doch ziemlich in die Jahre gekommen.

Natürlich bin ich bei der Beantwortung dieser Frage etwas voreingenommen. Ich bin nah dran am Produkt und den vielen Veränderungen, habe selbst viele Vorschläge einbringen können. Aber die Frage und auch der damit für mich verbundene Perspektivwechsel sind legitim. Schließlich entstand die Idee für diesen Beitrag.

10 Gründe warum man zur CEBIT gehen sollte.

1. Die CEBIT traut sich was

Eine dieser großen Wahrheiten im Leben lautet: never change a running system. Vermutlich gilt sie auch für Messegesellschaften. Es wurde also Zeit etwas zu verändern (Siehe auch Punkt 2). Das passiert jetzt mit großem Verve. Innerhalb der Messegesellschaft entstand eine große Vision für eine neue CEBIT. Nicht spontan, sondern in einem geplanten Prozess. Ein Ergebnis, die gesamte Messe zieht innerhalb des Geländes in neue Hallen. Alle Aussteller müssen mit umziehen, bis auf eine einzige Ausnahme blieb kein Aussteller, wo er war.

Und wenn alle sich bewegen, entsteht große Dynamik. Die wird man auch auf dem Gelände spüren. Alles wird etwas aufgefrischt, Inhalte in Hallen neu strukturiert und insgesamt mehr Raum für persönliche Begegnungen geschaffen. Es ist in meinen Augen tatsächlich der große Wurf, denn niemand der CEBIT zugetraut hat.

2. Historisch kann kaum eine andere Messe mithalten

Den absoluten Höhepunkt erlebt die CEBIT rund um den Jahrtausendwechsel. Das große Messegelände in Hannover ist bis auf den letzten Quadratmeter ausverkauft. Hotels, ja Gott, wer nicht bereits sehr lange vorher reserviert hat, der muss nach Hamburg ausweichen.

Die Hallen sind übervoll mit Innovationen, Hardware und erfolgreichen Menschen, die in noch erfolgreicheren Unternehmen arbeiteten. Vermutlich haben viele von uns Bilder dieser tollen Tage vor Augen, sei es aus dem eigenen Erleben oder durch Bilder aus den Medien – die größte Computermesse der Welt ist zu diesem Zeitpunkt weltweit State of the Art.

3. Die Bewährungsprobe – zwischen Tradition und Festival

Was macht man, wenn man einerseits eine radikale Verjüngung anstrebt, auf der anderen Seite aber eine beachtliche Historie vorzuweisen hat. In Hannover hat man beschlossen, sich nicht davor zu scheuen beides zuzulassen. Die ist schließlich auch im vergangenen Jahr eine der erfolgreichsten Messemarken der Welt.

Genauso selbstverständlich erfindet sie sich neu. Am deutlichsten wird das sichtbar im neuen CI der Messe, dass in frischem Gelb und mit lebendigen Botschaften daherkommt. Das wird sich auf dem Gelände fortsetzen.

4. Raus an die frische Luft

Die CEBIT des Jahrgangs 2018 wird auch draußen stattfinden. Ein Grund, warum sie jetzt vom 11.-15. Juni stattfindet. Das tolle Messegelände, auf dem schon Teile der Expo 2000 stattgefunden haben wird erstmals stärker in das Messegeschehen der klassischen „eher-drinnen-Messe“ einbezogen. Rund um das Holzdach und den Hermesturm wird es eine tolle Außenfläche geben mit Musik, Streetfood und Networking-Areas. Klar, dass es auch etwas mehr Vielfalt bei den Getränken geben wird.

Apropos Musik, große Bühne: es warten tolle Konzerte auf uns, unter anderem Jan Delay, Digitalism und die Giant Rooks. Für alle Tanzwütigen gibt es eine separate DJ Area unter einem Zeltdach. Es gibt aber auch noch viele andere akustische Überraschungen. Das Messegelände wird künftig bis spät in den Abend zum verweilen einladen.

5.Wo es gute Musik gibt, darf ein Riesenrad nicht fehlen

Eine gute Chance zum Wahrzeichen der ersten CEBIT im neuen Gewand zu werden hat SAP für sich entdeckt. Mit der Idee „10 Minutes of Innovation“ installiert das Unternehmen ein rund 60 m hohes Riesenrad. In den 40 Kabinen erleben die Messebesucher dort Showcases, Expertentalks und Lösungen rund um die Themen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Machine Learning und IoT. Zugleich wird durch das Riesenrad die Veränderung deutlich sichtbar – ein Geschenk für die Messemacher in Hannover.

6. Das Premiumformat Global Conferences geht in der Fläche auf

Die großartigen Sprecherinnen und Sprecher, die bislang in den geschlossenen Global Conferences ihren Auftritt hatten, finden nun in der gesamten Fläche statt. Ohne den bislang notwendigen Aufpreis. Insgesamt wurde viel Wert auf Qualität gelegt, was sich überall in der inhaltlichen Ausgestaltung bemerkbar macht. Die CEBIT hat seit jeher einen großen Fokus auf Wissensvermittlung, das wird nach dem Relaunch noch deutlicher spürbar. Die Speakerliste kann sich sehen lassen. Herausragend sind sicher Chris Barton von Shazam, Ranga Yogeshwar, Sascha Pallenberg von Daimler, Dr. Julia Shaw, Jaron Lanier und viele andere.

Gerade sehe ich gedanklich den skeptischen Blick von Klaus Eck vor meinen Augen. Eine Augenbraue leicht gehoben schaut er mich freundlich an und fragt mich, ob diese Veränderung denn gelingen wird? Ich möchte darauf in Punkt 7 eingehen.

7. Networking, networking, networking

Die neue Struktur der Messe legt großen Wert auf Begegnungen von Menschen, dafür wurden neben den Bühnen und den Show-Anteilen viele Flächen geschaffen, die zum Dialog anregen. Ich selbst erinnere mich an viele wunderbare Momente, an denen ich mit spannenden Leuten auf dem Gelände in Hannover gewinnende Gespräche hatte. Große Teile meines Netzwerks habe ich persönlich auf solchen Veranstaltungen kennengelernt – mit vielen verbinden mich heute geschäftliche Aspekte, aber auch tiefe Freundschaften.

8. Eine facettenreiche Ausstellung

Ein bedeutender Teil der CEBIT wird weiterhin die Ausstellung sein. Da geht es um Geschäftskontakte, um Geschäftsabschlüsse mit Unternehmen aus der ganzen Welt. Da wird es weiterhin sehr geschäftsmäßig zugehen.

Allerdings bin ich sicher, dass der neue Drive sich auch hier bemerkbar machen wird. Die Reizüberflutung der vergangenen Jahre wurde aus den Hallen verbannt, insgesamt alles etwas luftiger gestaltet. Ich selbst bin neugierig darauf, wie sich das in den neuen Messehallen anfühlen wird. Eine Empfehlung ist es, sich mal durch das Ausstellerverzeichnis zu arbeiten und dort all diese Perlen zu entdecken. Boston Dynamics ist vielleicht so eine. Aber eben auch viele andere – IBM, Amazon, Vodafone, Volkswagen, um nur einige bekannte Marken zu nennen.

9. Startups und Innovationen

Schon in den vergangenen Jahren hat die CEBIT in Formate für junge und innovative Unternehmen investiert. Scale 11 wird als Format auch in der neuen CEBIT eine Rolle spielen. Dort geht es vor allem um Startups, die Bluechips von morgen. Über 400 Startups werden in Hannover sein.

Daneben geht es um Themen wie Finanzierung, Politik, Wachstum. Auch hier steht der Austausch im Mittelpunkt. Sicher eine der Stellen auf dem Gelände, an der zukünftige Trends und Entwicklungen am deutlichsten sichtbar werden. Das ist auch deshalb spannend, da hier naturgemäß wenig Geld und viel Kreativität zum Einsatz kommt. Hier sind die spannenden Köpfe, die guten Ideen. Ein echter Place to be.

10. Es ist eine Chance für den Messestandort Deutschland

Der Prophet gilt im eigenen Lande häufig nichts. Manchmal wirkt das auch bei der CEBIT so auf mich. Dabei ist es eine Riesensache einerseits so eine Marke zu haben in der sich Politik, Wirtschaft und Nationen begegnen. Andererseits können wir die Veränderung als Besucher aktiv mit gestalten und den Machern zeigen, was uns besonders gut gefällt.

Am Ende wird jeder für sich selbst entscheiden müssen. Die CEBIT war immer eine Qualitätsmarke rund um digitale Innovationen. Das wird auch die neue CEBIT nicht ändern. Aber sie wird erlebbarer, der Mensch rückt mehr in den Mittelpunkt. Wissensvermittlung, Austausch und Erlebnis sind neue (alte) Werte der CEBIT, die nun stärker im Fokus stehen. Jeder sollte sich meiner Meinung nach sein eigenes Bild machen, sich selbst eine eigene Meinung bilden.

Klaus, wir sehen uns in Hannover!

Roland Panter Roland Panter ist Gestalter von Kommunikation und Unternehmenskultur. Er ist Autor, Sprecher, Grün und Zukunftsoptimistisch. Hauptberuflich kommuniziert er für die Crowdinvesting-Plattform Companisto. Außerdem ist er Mitglied des Kuratoriums der neuen CEBIT.

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