Neuling oder alter Hase – Unternehmen, die soziale Medien auf die Agenda setzen, stehen vor vielen Entscheidungen: Welche Plattformen sind wichtig? Wer nutzt was und wofür? Wo ist unsere Zielgruppe unterwegs? Getreu dem Motto: der Kunde, das unbekannte Wesen. Zum vierten Mal veröffentlichte Faktenkontor den Social Media-Atlas, der Licht ins Dunkel bringen soll.
Das Social Media-Nutzungsverhalten der Deutschen
Bundesweite Unterschiede in der Plattformwahl
Während Facebook – das weiterhin beliebteste soziale Netzwerk der Deutschen – in Bayern, Rheinland-Pfalz und im Saarland überdurchschnittlich viele Nutzer verzeichnen kann, findet sich das Social Media-affine Berlin mit den wenigsten Facebook-Usern auf dem letzten Platz.
Twitter – die oft erste Anlaufstelle für die Influencer-Suche – ist in keinem anderen Bundesland so beliebt wie in Hamburg. Dies und die hohe Nutzerquote des Job-Networks Xing – 15 % über dem bundesdeutschen Durchschnitt – spricht für viele berufliche Social Media-Nutzer.
Generell zeigt der Jahresvergleich keine großen Entwicklungen. Am stabilsten präsentieren sich die großen sozialen Netzwerke Facebook, Twitter und YouTube, die maximal ein Prozent gewonnen oder verloren haben. Ansonsten gibt es aktuell wenig Bewegung in der Social Media-Szene. Beruhigend ist daran, dass Unternehmen sich im letzten Jahr bei der Kanalwahl nicht grundlegend falsch entscheiden konnten, allerdings ist in der Entwicklung definitiv noch Luft nach oben.
Mehrheit nutzt Social Media passiv
Wer Social Media nutzt, tut das meist nur als Konsument. Vor allem Videoportale wie YouTube und MyVideo zeigen das sehr deutlich: YouTube verzeichnet in Deutschland nur 16 % aktive Nutzer, aber 70 % passive. Dass die Mehrheit Videos nur ansieht ohne eigene hochzuladen, ist das eine. Das andere ist, dass auch keinerlei Interaktion von diesen Nutzern zu erwarten ist. Das Resultat ist in den YouTube-Analytics der meisten Kanäle allgegenwärtig: hohe View-Zahlen, aber nur selten Kommentare.
Hier besteht noch Handlungsbedarf, denn Interaktion ist gerade in den sozialen Netzwerken wichtig und auch ein Indikator dafür, ob der Content begeistern konnte. Natürlich haben es ‚Love-Brands‘ meist leichter, dennoch sollten andere Marken ausprobieren, ob ein höheres Engagement (z.B. eigens für YouTube produzierter Content) für mehr Aktivität in der Community sorgen kann.
Insgesamt zeigt sich, dass in der deutschen Social Media-Landschaft noch keine Mentalität des Gebens und Nehmens angekommen zu sein scheint.
Mehr Einblicke im Social Media-Atlas
Wer nun weitere Informationen und genauere Zahlen zum Social Media-Nutzungsverhalten der deutschen Internetnutzer möchte, dem seien die umfassenden Studienergebnisse von Faktenkontor ans Herz gelegt. Wofür nutzen die Deutschen Social Media? Wie wird sich das Verhalten in Zukunft ändern? Welche besonderen Erkenntnisse ergeben sich für die Fokusbranchen Automobil und Versicherung? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert Ihnen der Social Media-Atlas 2014/15.
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