„Mein Chef nervt schon wieder“, twittert ThMunde. Und erhält daraufhin die Kündigung. Längst keine Utopie mehr. Jeder darf sich frei im Internet äußern, sich beschweren, jeden Blödsinn twittern und bloggen, solange es nicht die Persönlichkeitsrechte Dritter beeinträchtigt, gewaltverherrlichend ist oder auf Stalking und Verleumdung hinausläuft. Denn so schön die Meinungsfreiheit ist. Sie müssen immer damit rechnen, dass Ihre Kollegen, Ihr Arbeitgeber oder Ihr Kunden Ihre Online-Publikationen liest. Das fängt schon bei Twitter an. In 140 Zeichen können Sie sich um Kopf und Kragen und Ihren Job bringen. Wenige Tweets genügen, in denen Sie sich abfällig über andere äußeren und zeigen, wie wenig motiviert sie doch sind. Inzwischen wurde schon die Kündigung einzelner Angestellter via Twitter öffentlich gemacht.
Twitter bringt in gewissem Sinne einen Kulturwandel mit sich. Denn anstatt im stillen Kämmerlein vor sich hin zu fluchen, landen die Gedanken und Bekundungen der Missgunst nun in der Öffentlichkeit und sind nun wirklich nicht mehr privat. Allerdings haben Sie auf Twitter ein kleines Eingabefeld für ach so wenige Zeichen und könnten annehmen, dass das Twittern ein zutiefst privates Unterfangen sei. Doch dem ist nicht so.
Vielleicht lesen Ihre Arbeitskollegen und Ihr Chef noch nicht Twitter, aber davon können Sie mit der weiteren Verbreitung nicht mehr lange ausgehen. Zudem ist es ein Leichtes, ein kleines Social Media Monitoring aufzugeben. Dabei erfährt man sofort, wenn jemand zwar krank ist, aber dennoch gerne weiter über seine tollen Freizeitaktivitäten twittert.
Gibt man bei Twitter-Suchmaschinen wie Twazzup Kombinationen aus Worten wie „Chef“, „Job“, „hasse“, „Kollege“, „krank“ und „blau“, jeweils verbunden mit einem UND ein, findet man innerhalb Minuten mehrere Aussagen die zumindest eine kleine Aussprache zur Folge haben könnte:
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