Nachdem ich bereits vor einige Wochen auf die Facebook Adwords mit meinem hingewiesen habe, erregt das Thema erneut die Gemüter in der Blogosphäre. Inzwischen will Johnny Haeusler, der Spreeblick-Blogger, von Facebook wegen der unautorisierten Nutzung seines Namens in einer Werbung Schadensersatz einfordern. Darum kümmern wird sich Lawblogger Udo Vetter. Beide wollen den Verlauf der Auseinandersetzung in ihren Blogs festhalten. Anfangs hatte ich mir ebenfalls überlegt, rechtliche Schritte einzuleiten. Doch das kostet zu viel negative Energie und lässt sich meistens anderes regeln. Nachdem Facebook in meinem Falle sehr schnell und gut auf meinem Blogbeitrag reagiert hat und mein Name nicht mehr im Kontext einer Facebook-Werbung auftaucht, lasse ich es deshalb auf sich beruhen und bleibe weiterhin Mitglied. In dieser Morgenwelt geht es ansonsten überwiegend um neue Blogs und um das Networking.
Twitter: Eine wirklich schöne Twitter-Anwendung für Einsteiger stellt Twittervision Local dar, die zumindest einen Einblick in die Faszination bietet, die mit der Twitter-Kommunikation immer mehr um sich greift. Auf Twittervision Local kann man sehen, wer worüber wie in Deutschland via Twitter kommuniziert. Eine unterhaltsame Twitter-Spielart. Neuerdings werden die Twitterdialoge übrigens auf der Aggregationsplattform Rivva präsentiert.
Facebook: Die Debatte um die Facebook Werbung im Namen der Mitglieder zieht immer weitere Kreise (siehe "Ungewollt als Testimonial für Facebook arbeiten" vom 4. April). Inzwischen gibt es ein offizielles Statement eines Facebook-Sprechers, das mir per E-Mail zugeschickt worden ist: "Facebook hat mehrere Programme getestet, damit Nutzer, mit der Option einer öffentlichen Suchanzeige für die Indexierung von Suchmaschinen, noch schneller in Suchergebnissen zu finden sind. Im Moment läuft dieser Test nicht mehr. Die Anzeigen wurden nur ausgeliefert, wenn a) ein Facebook Nutzer eine öffentliche Suchanzeige für die Indexierung von Suchmaschinen hat und b) wenn nach speziell ihrem Namen auf einer Suchmaschine gesucht wurde….." Thomas Knuewer wundert sich dennoch weiterhin über die Facebook-Werbung und hält einige Erklärungen nicht für plausibel.
Seit einigen Wochen nutzt die Personensuchmaschine 123People leider ebenfalls unautorisiert meinen Namen. Hierbei bin ich ebenfalls nicht der einzige Betroffene.
Corporate Blogs I: Wenig mit Ruhm bekleckert sich die deutsche Telekom mit ihrem neuen Blog Deutsche Telekom Interactive TV Award. Es fehlt eigentlich alles, was ein gutes Corporate Blog auszeichnet. Aktuelle und lesenswerte Inhalte, ein persönlicher Einstieg und vor allem an erkennbaren Menschen, die bloggen. Bisher gibt es auf der Plattform keine Blogger. Nicht ein Beitrag ist namentlich gekennzeichnet. Anonymität vorherrschend. Im bislang letzten Beitrag vom 15. April 2008 heißt es "Inhalte machen kann jeder!" Ob Sie jedoch auch gut sind, dass entscheiden die Leser. Passenderweise bin ich über einen Werbelink der Telekom via Spiegel auf das Blog gelockt worden und nicht über eine Linkempfehlung.
Corporate Blogs II: Viel besser gefällt mir hingegen ein frisch gestartetes Walblog von Greenpeace, weil die Riesen der Meere klar im Focus stehen, es neben schönen Bildern von Walen auch noch Videos gibt und die Akteure dahinter als Blogger sofort erkennbar sind.
Blogs I: Was tun, mit völlig veralteten, überholten und vielleicht inzwischen sogar falschen alten Beiträgen, darüber macht sich Martin Oetting einige spannende Gedanken in seinem Blog. Ich selbst update alte Artikel eigentlich nie, sondern greife die Themen erneut auf und entwickele sie dann weiter. Wie verfahren Sie mit Ihren Blogartikel aus dem Jahre 2006 und früher?
Blogs II: Netzwertig ist ein neues Projekt von Andreas Göldi und Marcel Weiß. Das Projekt der Schweizer Blogwerk AG beschäftigt sich mit den neuesten Trends in der Internetwirtschaft und ist als Tech-Blog absolut lesenswert und gehört deshalb in jeden Feedreader.
Networking: Wie viel sind die Beziehungen auf Xing wirklich für den eigenen guten Ruf wert, fragt sich Melanie Huber im Kilroy Blog. Sie stellt fest: "Neben dem offiziellen Profil haben nahezu alle Leute, mit denen ich in
letzter Zeit gesprochen habe, ein zusätzliches Fake-Profil – um
unerkannt zu recherchieren und Profilseiten zu besuchen." Welche Erfahrungen Sie mit der Qualität der Xing-Kontakte gemacht?Termine: Mitte Mai gibt es in Hamburg zahlreiche Events rund um die Next08.
MySpace: Das Online-Netzwerk MySpace wirbt ab dem 19. Mai hierzulande mit einer Websoap namens "They Call Us Candy Girls" für sich. In der Online-Video-Serie geht es um vier Berliner Frauen. Die MySpace-Mitglieder können "Freund" von den Berlinerinnen werden, deren Videoblogs und Fotos in ihr MySpace-Profil einbinden und mit ihnen über diverse integrierte Kommunikationsmittel wie Mail-Funktion und MySpaceIM interagieren sowie auf den Seiten der Candy Girls Kommentare hinterlassen. Durch Informationsdienste von MySpace wie Bulletins oder den Blog der jungen Serienheldinnen werden MySpace-Nutzer über aktuelle Ereignisse im Leben der Girls auf dem Laufenden gehalten und aus erster Hand informiert.
>> PR Blogger: Morgenwelt 16: Zu viele Statusmeldungen und zu viel Twitter?
Klaus Eck
Die Deutsche Telekom bloggt jetzt auch
Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Das “Deutsche Telekom Interactive TV Award – Der Developer Blog” überzeugt leider nicht besonders.
Alle schreiben über Twitter
Hier noch ein paar ausgewhlte Links auf Artikel ber Twitter , das im Moment eines der Hauptthemen der deutschen Blogosphre zu sein scheint:Twittervision local – ein nettes Mashup mit Google Maps: hier kann man sehen, wer wann wo twitter
Lieber Klaus Eck,
wie immer findige Informationen. 🙂 Ich finde aber, dass Sie bei Ihrem Abschnitt zum Blog zum IPTV Award der Telekom etwas zu kurz springen. Ist das wirklich ein Corporate Blog? Es geht dort um ein abgegrenztes Thema, nämlich das interaktive Fernsehen, und um eine Zielgruppe, die sich mit diesem Thema befasst. Ein Corporate Blog hat andere Ziele, und nicht alles, was ein Unternehmen ins Netz stellt, ist „Corporate“ im Sinne von „ein Unternehmen ins beste Licht stellen“ oder „Kommunikation mit dem Kunden“. Das Blog begleitet ein Projekt.
Lässt man die Lager-Diskussionen mal weg (wer macht das bessere IPTV? … Microsoft, Adobe, …), dann finde ich dort eine Menge an wertvollen Informationen sowie kompetente und ausführliche Antworten auf Kommentare und Fragen. Gerade der von Ihnen zitierte Artikel ist doch ein schönes Beispiel für einen lesenswerten Inhalt, oder nicht? Dass die Qualität der Beiträge in einem Blog nicht durchgängig allen Ansprüchen genügt: das scheint mir ein Phänomen zu sein, welches sich in allen oder zumindest den meisten Blogs leicht nachweisen lässt. Und das Thema „Relevanz“ ist ja durchaus auch ein mehrdimensionales, wie wir an der Diskussion um das Daimler Blog gesehen haben. Sie haben Recht: Am Ende des Tages entscheiden die User. Das sind aber nicht nur die Kommentatoren (oder Rezensenten), sondern auch diejenigen, die sich zum Wettbewerb angemeldet haben, also ein erweitertes Engagement zeigen; ebenso diejenigen, die UGC auf die begleitende Webseite hochgeladen haben.
Ein wenig beschleicht mich das Gefühl, dass Sie sich mit der inhaltlichen Ausrichtung nicht wirklich befasst haben. Ihre anderen Anmerkungen sorgen hoffentlich für Diskussionen.
Warum handelt es sich nicht um ein Corporate Blog, Herr Siepmann? Das ist letztlich wohl eine Definitionssache, zugegebenermaßen. Ich kritisiere in meinem wirklich kurzen Beitrag nicht die inhaltliche Tiefe und Ausrichtung Ihres Projektblogs, das immerhin eindeutig ein Unternehmensblog ist, sondern die Herangehensweise, die nicht alle Potentielle des Kommunikationsinstruments nutzt.
Die Blogbetreiber würden sich meiner Ansicht nach, einen größeren Gefallen tun, wenn Menschen dahinter ein wenig mehr durchscheinen würden. Wer die Entwickler und Technologie-Begeisterte erreichen will, sollte sich erkennbar zu Wort melden. Das geschieht leider oftmals eher abstrakt, indem Vornamen oder die Bezeichnungen wie Team Interactive TV Award genommen werden. Auf diese Weise lässt sich kein persönliches Vertrauen aufbauen.
Ich fände es fantastisch, wenn sich Marc Schröder, Segmentvorstand Communication Services, Gert von Manteuffel, Bereichsleiter IPTV, Georg Schwegler, Vorsitzender der Geschäftsführung von T-Venture, Andreas Kindt, Segmentvorstand Technology und Christian P. Illek, Marketing-Vorstand T-Home im Blog zu Wort melden würden. Das könnte sicherlich auch via Interview erfolgen. Nicht jeder muss dazu bloggen, aber man sollte es zumindest ernsthaft betreiben.
Darauf basiert meine Kritik. Aber ich bin natürlich gespannt, wie sich das Unternehmensblog noch entwickelt und gerne zu einer weiteren Diskussion bereit. Auch telefonisch. Steht die T-Systems Multimedia Solutions hinter dem Projekt? Falls ja, würden mich natürlich auch Ihre Erfahrungen mit diesem Projekt interessieren.