In der vergangenen Woche diskutierten wir im Rahmen der neuen Veranstaltungsreihe „What’s next“ der Burda Medien Park Verlage in Offenburg, was Descartes, Blogger, Wikianer und Podcaster gemeinsam haben. Den Auftakt machte der Fernsehproduzent Markus Peichl von der Hamburger Lead-Academy, der in einem inspirierenden Vortrag auf die heutige Situation des Zeitschriftenmarktes einging. Dabei kritisierte er vor allem die zahllosen Me-too-Produkte, die den Markt verstopfen und das Titelangebot für die Leser unübersichtlich machen. Heute gibt es ein umfangreiches Angebot im Programm- und Frauenzeitschriftenmarkt, aber nicht wirklich eine größere Auswahl. Der Berliner Blog.de-Chef Vasco Sommer-Nunes hielt einen guten Einstiegsvortrag in das Blog-Thema und zeigte den rund 100 Teilnehmern, wie leicht (oder schwer) es ist, ein Blog zu eröffnen. Anschließend setzte ich mich in meinem Referat (auf Anfrage als PDF verfügbar) mit der Macht der Blogger in der Medienwelt auseinander: In der Aufmerksamkeitsökonomie spielt Google eine zentrale Rolle. Die herkömmlichen Medienanbieten stehen neuerdings in einem gnadenlosen Wettbewerb mit den Me-Media-Produzenten (den Bloggern, Wikipedianern und anderen Micro Publishern). Wir beschäftigen uns alle im Durchschnitt acht Stunden lang mit Medien. Dabei nimmt die Bedeutung des Internet stetig zu, während Zeitungen und Zeitschriften ins Hintertreffen geraten, was die Aufmerksamkeit angeht.
Nach einer sehr kurzen Podiumsdiskussion, an der auch Thomas Wengenroth (Kress), Uli Weissbrod (Young) und Ex-No-Angel Jessica Wahls teilnahmen, erläuterte Kurt Jansson, Berlin (Wikimedia Deutschland)
wie das Konzept von Wikipedia aussieht. Roland Julius Endert, Leiter
der Online-Redaktion beim Handelsblatt, verteidigte die alten Medien,
indem er in seinem Vortrag auf die Imagewirkung einging, die ein guter
Webauftritt für eine Zeitung mit sich bringt. Zuletzt hielt der
Münchner Podcaster Alexander Wunschel einen sehr unterhaltsamen Referat
über sein Projekt „Pimp My Brain“ und erklärte, was Paris Hilton und Sex mit dem Podcasting zu tun haben.
Mir hat die Burda-Veranstaltung sehr viel Freude bereitet. An
solchen Events nehmen zum Glück immer wieder spannende Menschen teil,
die zeigen, wie angenehm das Networking doch sein kann. Die Veranstaltungreihe „What’s next“
wird auch in Zukunft aktuelle Trendthemen und visionäre Ideen
aufgreifen und vorstellen. Alle drei Monate sollen dazu von Burda und
dem Medienpartner kress Vorreiter aus der internationalen Medien- und Kulturszene nach Offenburg eingeladen werden.
Doch warum Descartes?
Vielleicht sollte man einfach nur an seinen Satz "cogito ergo sum"
denken und diesen radikal modernisieren (und dabei nicht unbedingt an Latein
denken): Blogito ergo sum: Ich blogge also bin ich. Denn wer
nicht bloggt, verzichtet darauf, im Web wahrgenommen zu werden. Das
stellt sich in der Aufmerksamkeitsökonomie sehr schnell als Fehler dar.
Warum also auf Chancen verzichten?
>> PR Journal: What’s next in der Medienkommunikation?
>> Vasco’s Summertime: What´s NEXT?
>> Jessica Wahls persönliches Netztagebuch auf YOUNG ab Januar 2006
Manches Mal halte ich Ihre Texte für trocken. Aber Frau Wahls so zu verlinken – danke!
Ich schmunzele beständig.