Welche Auswirkungen wird die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 für Deutschland haben? Diese Frage beschäftigte das Panel "Fußball-WM 2006 – Vertrauensmotor für den Standort Deutschland" auf dem Deutschen Werbekongress (dwk). Die Moderatorin Ursula Heller erwartete hier eine konkrete Anwort: "Wir können hierzulande ja nicht Samba tanzen wie die Brasilianer und lustig sein wie die Briten." Doch Sebastian Turner von Scholz & Friends, sonst um keine auslandenden Erklärungen verlegen, fasst sich in diesem Fall kurz: "Das geht von alleine.". Der Imageerfolg habe viel mehr mit Graswurzeln zu tun als mit einer Motivationskampagne. Jeder wisse, die Aufforderung "nun sei mal spontan!" funktioniere nicht. Widerspruch kam von Ralf-Klein-Bölting, Chef des Konzernmarketings Deutsche Bahn: "Freundlichkeit braucht Training, von alleine geht das nicht."
Martin Kotthaus, Referatsleiter Deutschlandbild Ausland im Auswärtigen Amt, träumt davon, dass die Berliner pünktlich zur WM zu rheinländischen Frohnaturen mutierten und den hilflos umher mäandernden Touristen unter den Linden freundlich weiterhelfen würden. Er ist zuversichtlich, dass Deutschland durch Freundlichkeit überzeugt: "Wir sind besser als alle glauben", betont er. Selbst Turner pflichtet hier bei und berichtet vom Erfolg, den der Aufruf für freiwillige WM-Guides hatte:Über 200.000 Bewerber lassen sich schulen, damit sie ehrenamtlich den WM-Gästen behilflich sein können. Na denn, dann kann ja nichts mehr schief gehen…
„Ralf-Klein-Bölting, Chef des Konzernmarketings Deutsche Bahn: „Freundlichkeit braucht Training, von alleine geht das nicht.“
Armes Deutschland.
Da hat der Mensch von der Bahn das Problem seiner Unternehmenskultur mit grundsätzlichen Eigenschaften der Menschen in diesem Land verwechselt. „Zwangsfreundlichkeit“ ist doch das Problem!! Und was sonst sollte da „trainiert“ werden?