Die Adam Opel GmbH hat intern nach Bloggern gesucht und sie jetzt in Form zweier Testingenieure gefunden, die aus ihrem Berufsalltag bei der Entwicklung des Vectra-Nachfolgers Insignia berichten, was insofern bemerkenswert ist, als dass in der Phase kurz vor Marktstart des Autos, die Tester besonders viel zu tun haben und meist irgendwo zwischen Polarkreis, Nürburgring und Rüsselsheim auf Achse sind. In dem Auto-Blog berichten die Blogger direkt aus ihrem Arbeitsalltag. Bislang gibt es noch keine Kommentare, aber das liegt vor allem daran, dass es bisher noch nicht der Öffentlichkeit zugänglich war. Die Opel-Blogger freuen sich durchaus auf Kommentare. Ulrich Weber, GME Media Bureau, erläutert exklusiv im PR-Blogger-Interview, warum Opel sein Corporate Blog gestartet hat:
1. In der Vergangenheit hat Opel hierzulande bereits einige Blogs
gestartet. Was ist jetzt neu an Ihrem Opel Insignia Blog?
Mit dem Insignia Blog wollen wir, ganz im ursprünglichen Wortsinn, ein Web-Tagebuch verwirklichen. Ganz reduziert, ganz auf den Arbeitsalltag zweier Testingenieure bezogen. Opel hat noch nie ein Auto mit so viel High-Tech auf den Markt gebracht, insbesondere bei Fahrwerk und Antrieb. Da gibt es viel zu erzählen.
2. Wenn Sie im neuen Opel Blog zwei Ingenieure über ihren
Tester-Alltag bloggen lassen, ist das nicht ein Nischenthema? Wen interessiert das Ihrer Ansicht nach?
So klein ist die Nische möglicherweise gar nicht. Wir haben festgestellt, dass das Interesse an der Arbeit von Testingenieuren relativ groß ist, vielleicht weil der Umgang mit getarnten Prototypen auch ein bißchen was Geheimnisvolles hat. Und normalerweise sind die Kollegen ja auch zur Unauffälligkeit verpflichtet, weil vieles von dem, was sie tun stark wettbewerbsrelelvant ist. Ein wenig hinter die Kulissen schauen, das könnte auch für Nicht-Technikfreaks ganz interessant sein.
3. Warum tun sich eigentlich die deutschen Unternehmen Ihrer Ansicht
nach so schwer mit Corporate Blogs? Haben sie Angst vor dem
Kundenfeedback? Oder mag keiner der Mitarbeiter bloggen?
Mögen vielleicht schon. Aber nicht jeder hat potentiell Gelegenheit. Ein umfassendes Corporate Blog bei Opel würde zum Beispiel all jene Kolleginnen und Kollegen ausschließen, die in der Produktion arbeiten und keinen Netz-Zugang haben. Deshalb beschränken wir uns bislang auf Themenblogs und setzen in der internen Kommunikation neben dem Intranet und Newsletter weiterhin auf wohltuend altmodische Dinge wie die Mitarbeiterzeitschrift Opel Post. Aber grundsätzlich halten auch wir es für eine gute Idee, mit einem thematisch breit gefaßten Corporate Blog die Brücke zwischen intern und extern zu schlagen. Deshalb diskutieren wir auch ganz intensiv mit unseren blog-erfahrenen amerikanischen Kollegen bei GM in Detroit.
4. Inwiefern wollen Sie mit Ihrem Corporate Blog auch etwas für das
Image des Vectra-Nachfolger Insignia tun?
Zur Imagebildung kann so ein Blog nur ein Mosaikstein sein, deshalb hängen wir die Meßlatte nicht so hoch. Aber wenn die Botschaft rüberkommt, dass es Technikkompetenz nicht nur in Stuttgart, München und Ingolstadt, sondern auch in Rüsselsheim gibt, dann würden wir uns freuen.
5. Welche Kommunikationsziele verfolgen Sie mit Ihrem Blogansatz?
Opel ist, vielleicht mehr als jeder andere deutsche Autohersteller, eine Marke zum Anfassen. Deshalb haben wir nichts dagegen, mit Begriffen wie Transparenz und Authentizität in Verbindung gebracht zu werden. Ein thematischer Ansatz wie beim Insignia-Blog scheint ein gutes Instrument, um diese Nähe zu vermitteln.
Ein ganz simples Kommunikationsziel sollte man bei aller Theorie nicht vergessen: Hier sind Opel-Ingenieure, die haben Spaß an ihrer Arbeit und freuen sich, darüber berichten zu können. Wenn dieser Spaß rüberkommt, hat sich das Bloggen schon gelohnt.
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Klaus Eck
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