Liebe Follower,
Falls Sie erstmals Twitter erkunden, möchte ich Sie ein wenig vor meinen Tweets (Twitter-Beiträgen) warnen. Im Gegensatz zu vielen anderen Twitter-Nutzern mute ich Ihnen als Leser einiges zu. Im folgenden möchte ich Ihnen erläutern, wie mein persönliches Twitter-Konzept aussieht und wie ich gemeinhin twittere, damit Sie erahnen können, was Sie erwartet, wenn Sie meine Tweets auf Twitter abonnieren. Ich schreibe nicht nur einmal am Tag 140-Zeichen-Texte, sondern liefere Ihnen jede Menge Input. Statt Ihnen meine privaten Impressionen mitzuteilen und mein Leben als einzigen Livestream darzustellen, gebe ich Ihnen lieber jeden Tag so viele Links und so viel Inspiration – wie es mir jeweils möglich ist.
Aus diesem Grunde dürfen Sie sich auch nicht wundern, wenn ich an einem Tag gerade einmal 10 und an anderen sogar mehr als 30 Tweets verfasse. Das hängt einfach von meinen jeweiligen Möglichkeiten und den beruflichen Umständen ab. Wenn ich in einem Workshop sitze oder einen Kunden berate, ist das Twittern naturgemäß limitiert. Ansonsten lassen sich kleine Texte schnell einspielen, zumal ich all mein Getwittere auch als Reminder für mich selbst nutze, damit kein Wissen und keine Idee verloren geht. So entstehen manche meiner Blog- oder Fachartikel quasi twitternd. Viele Twitter-Informationen nutze ich später in meinen Vorträgen und in Beratungsgesprächen, insofern gehört Twitter inzwischen für mich einfach zum Business als Kommunikationsberater und Reputation Manager dazu. Seit März 2007 twittere ich inzwischen. Erst vor kurzem habe ich die 2000-er Grenze bei der Zahl meiner Follower überschritten. Das freut mich sehr und ist Ansporn, das Twittern weiter für die Leser zu optimieren.
Aus diesem Grunde möchte ich Ihnen erläutern, wie ich konkret twittere:
- Morgens begrüße ich gerne meine Leser, manchmal mit, manchmal ohne Link zum Leseeinstieg.
- In der Regel versuche ich zumindest in ca. 30 bis 50 Prozent meiner Tweets Links unterzubringen, damit Sie jeweils einen klaren Mehrwert erhalten.
- Ich nutze gerne Hashtags (#), um meine Inhalte zu kategorisieren und sie später wieder für jedermann thematisch abrufbar zu halten.
- Wenn ich einen PR Blogger- Artikel verfasst habe, verweise ich innerhalb von kurzer Zeit darauf mit Link. Bei neuen Kommentaren von mir in anderen Blogs verfahre ich genauso.
- Ab und zu empfehle ich Fachbücher, die mir gefallen haben.
- Damit meine Kollegen, Kunden und Freunde wissen, wie erreichbar ich bin, gebe ich so manches Mal auch an, dass ich gerade in einem Meeting sitze oder aus einem anderen Grunde nicht telefonisch erreichbar bin.
- Neue Twitter-Kontakte lehne ich nicht ab, aber eindeutige Spammer blocke ich, sobald ich diese als solche erkennen kann. Allerdings bin ich aus zeitlichen Gründen Twitter selbst dankbar, wenn diese zentral entfernt werden.
- Auf das Autofollowen neuer Kontakte verzichte ich lieber, weil ich ansonsten in dem Information Overload ertrinken würde. Aber ich schau mir gerne neue Follower an und versuche diese einzuschätzen. Wichtige Kriterien für mich sind hierbei: Kenne ich sie? Schreiben Sie für mich relevante und inspirierende Tweets? Dann folge ich gerne.
- Falls ich Ihnen noch nicht followe, können Sie mich in ein Gespräch verwickeln, dazu genügt das @-Zeichen. Wenn Sie auf mich verweisen oder eingehen, folge ich ebenfalls sehr gerne.
- Wenn mir ein Tweet gefällt, retweete ich ihn sehr gerne, wenn ich ihn für relevant und spannend erachte.
- Ich twittere in der Regel via Tweetdeck, Friendfeed oder Google Reader. Manchmal auch direkt über Twitter.com.
- Privates twittere ich lieber via Directmessage und nicht unbedingt über @.
Erreichbar bin ich über Twitter sehr gut. Ich verpasse es normalerweise nicht, wenn Sie mir eine DM oder @ etwas zuschicken. - Hin und wieder führe ich auf Twitter Umfragen durch oder lade darüber zu Veranstaltungen ein, auf denen ich ebenfalls dabei bin.
- Nein, ich schaue nicht den ganzen Tag über auf alle Twitter-Artikel, sondern nehme die Informationen sehr selektiv – manchmal sogar nur gefiltert wahr.
Bei alledem nehme ich meine Twitter-Follower sehr ernst und sehe darin echte Kontakte. Es ermöglicht mir, über eine Art digitaler Empathie meine Follower näher kennenzulernen. Diese digitale Nähe schätze ich sehr und freue mich deshalb auch immer wieder darüber, Follower real zu treffen.
Was bringt mir das Twittern? Nun, es stellt für mich ein reales Business dar: Ich konnte darüber beispielsweise Sponsoren für Münchner Bloggertreffen 2009 gewinnen, meine Veranstaltungen und Bücher promoten, fand einen Praktikanten, habe bereits mehrere Kunden via Twitter akquiriert, den Traffic vom PR Blogger erhöht, meine Online-Reputation (hoffentlich) verbessert und meine Kommunikation mit Kunden und Kollegen effizienter gemacht. Deshalb bin ich sehr dankbar, Teil des Twitter-Kosmos zu sein und freue mich, wenn all das Genannte Sie nicht davor zurückhält, mir zu followen.
Wie sieht Ihr Twitter-Bekenntnis aus? Was bringt das Mikroblogging Ihnen?
Klaus Eck
Sehr interessante Einblicke geben Sie da in Ihren Twitter-Kosmos. Vielen Dank! Ich betrachte Twitter im Moment eher als Chat, bei dem sich jeder seinen „Chatroom“ individuell zusammenstellt. Wobei auch ich versuche, interessante Tweets zu verfassen und möglichst nich so viel völlig Belangloses. Und ich bekomme über Twitter ganz viel interessante Hinweise und Links. Für mich definitiv eine Bereicherung.
Super Einblick !
Weitere tolle einblicke auf bau-quelle.de
Sehr schön ausformuliert!
So ne Eigenreflexion ist manchmal schon was gutes…
Hab so ziemlich eine identische Twitter-„Strategie“, nur ergänzt mit nem höheren „Small-Talk“ Anteil.
Ist vielleicht nicht ganz so „professionell“, dafür steigt aber auch der Spaßanteil und die zwischenmenschliche Beziehung zu den Followern.
Man muss erst wissen warum man twittert bevor man gut twittern kann. Ohne Ziel keine Möglichkeit es zu erreichen. Wobei das Ziel auch Zeitvertreib sein kann.
Für mich persönlich ist es eine Kombination aus privaten mit Freunden in Kontakt bleiben, Kontakte knüpfen und Treffen zu vereinbaren und professionellen Kontakte pflegen, Trends monitoren und Hilfe bei Problemen zu bekommen sowie Veranstaltungen zu organisieren.
Grundsätzlich ist für beide Bereiche wichtig eine gewisse Transparenz zu geben. Dass ich selbst bestimme wie tief und in welche Bereiche von Freizeit und Beruf ich Einblick gewähre ist klar. Wichtig ist vor allem, dass ich keine falschen Informationen verbreite. Schließlich macht der Einblick in mein Privatleben es sehr schwer Ausreden zu verwenden, aber auch nicht nötig. Aber bevor ich mich zu lange mit der Schnittstelle privat-beruflich beschäftige wieder zum Twittern.
Ich twittere was mir Spaß macht. Nicht alle Tweets, die ich schreibe, schicke ich auch ab. Ich sehe nur in wenigen Links einen Mehrwert. Ich versuche zu inspirieren. Es ist mir egal, wenn ich manchen followenden zuviel schreibe. Ich versuche mich nicht zu verstellen. Twitter ist genauso öffentlich wie mein Blog oder das Fenster meines Zimmer. …
Gute Philosophie, guter Text, gute Hilfe. Danke!
Twittern bringt Kontakt mit Leuten, die ich sonst vielleicht nicht so direkt kennen lernen würde, und damit viele Hinweise auf Interessantes online. Ich versuche ebenso auf Dinge hinzuweisen, die mir auffallen. Natürlich nutze ich Twitter auch zum Bekanntmachen meiner eigenen Blogposts oder Projekte.
Eins würde mich noch interessieren: wie twittert man über Google Reader? Die Funktion konnte ich bislang nirgends finden… Oder ist damit Sharing von Blogposts gemeint?
Ich hab noch nicht so drüber nachgedacht, aber ich würde sagen der Großteil der Leute denen ich „followe“ macht das ähnlich. Twitter ist für mich innerhalb kürzester Zeit gemeinsam mit meinem Feed-Reader zur Hauptnachrichtenquelle geworden.
Was mir auffällt ist, dass deutsche Twitterer wesentlich häufiger Hashtags verwenden, eigentlich in jedem Tweet, während die Englischsprachigen weitgehend drauf verzichten (außer es geht um Sonderthemen wie Obamas Amtseinführung oder ein Social Media Breakfast, etc.).
Das finde ich doch mal eine ehrliche Ansage.
Da bleib ich dann, äh, doch lieber draussen und folge nicht
Dem Kommentar vom Web2marketing kann ich 1:1 zustimmen.
Ein ehlicher und offener Dialog kann viel Sympathie mit sich bringen.
Ich Twitter meine Statusmeldungen und tausche Informationen mit meinen Followern aus.
Für intensivere offene Dialoge nutze ich Plurk.com und ander Social Networks
Ein gelungener Einblick in Deine Twitterrei und auch die dahinterstehende Motivation. Ich bin begeistert wie diszipliniert Du das betreibst und habe schon von vielen Deiner Links partizipiert. Weiter so!
Vielen Dank fuer deinen Twitter Einsatz, Klaus. Du hast ein Konzept und das ziehst du taeglich durch. Das imponiert und durch den passenden Content hast du auch einen treuen Follower in mir.
Danke fuer die vielen Tipps!
Sehr interessanter Artikel, den ich mir zu Herzen nehmen werde. Bisher war Twitter für mich hauptsächlich ein Marketing-Tool, sprich Werbung für meinen Blog und Reaktionen.
Besonders den Tipp, Twitter als Merkzettel zu benutzen werde ich aufgreifen, was ich bisher immer mit Websites und Groupware versucht habe (alles wieder eingestellt).
Danke.
Eine klare Linie, ein spannender Ansatz!
Tweets als eigene Merkzettel zu nutzen, ist etwas, was ich auch gerne tue – so kommen vor allem meine Retweets interessanter Links zustande.
Besonders gut gefällt mir Ihre Haltung, in Twitterkontakten „echte“ Kontakte zu sehen – in unseren virtuellen Zeiten neigen wir doch alle viel zu sehr zum Konsumieren von Menschen via Internet (las darüber letztens einen spannenden Artikel im Blog von @jeanpol)…
Etwas, was ich mir zusätzlich zum Anspruch an niveauvolles Content Sharing ab und zu erlaube: Ab und zu in 140 Zeichen mal ein bisschen poetisch werden. 😉
Ich wünsche mir, dass mehr Menschen mit so viel Bewusstheit ans Twittern gehen – zumindest, wenn sie es erkennbar beruflich nutzen.
Es grüßt die Göre
Was mich interessieren würde, wäre, wie deine Twitterei aussehen würde, wenn du mit zwei Twitter-Accounts drin wärest: ein Account für das ‚beruflich‘ Selbst, eines für das ‚private‘ Alter-Ego. Wären die Regeln die gleichen? Oder würdest eventuell Unterschiede machen?
Das ist ein sehr interessanter und hilfreicher Beitrag. Besonders, weil er auch auf die Fragestellung „Was bringt mir Twitter?“ Antworten gibt.
Wobei die Erfolge vermutlich nicht auf jedermann übertragbar sind…
Vielen Dank für die Einblicke in Ihren persönlichen Twitter-Ansatz.
Ich verfolge eine ähnliche Twitter-Strategie – ein bisschen Privates, doch eher mehr geht es mir um das Teilen von Nützlichen Informationen.
Besonders wenn man Nutzen in seinen tweets transportieren möchte z.B. verweis auf gute Blogartikel usw. brauchen die follower meist etwas Zeit um sich diese anzusehen. Deshalb verwende ich http://www.tweetlater.com/ – damit kann man seine „Info“ Tweets über den Tag verteilen und somit seine follower nicht mit vielen tweets hintereinander überfordern.
Schon faszinierend, wie die neuen multimedialen Möglichkeiten die Welt beeinflussen und verändern. Früher hat man noch einen Zettel vom Notizblock genommen, wenn man eine Idee festhalten wollte – heute wird sie mittels Tweet in die Welt hinausgeschossen.
du lieber twitterer. der beitrag hat mir die augen geöffnet für die eigene konzeptlosigkeit. wo wir doch unsere kunden dauern konzeptionell anmahnen… (-: hier die wichtigsten learnings für mich: http://bernetblog.ch/2009/02/04/twitter-klaus-eck-hat-ein-konzept/
Ja Klaus, dieses Konzept habe ich bei Dir schon angenommen und könnte ich so für mich annehmen.
Begrüße auch die vielen gute Links. Das Thema Social Bookmarking ist mit Twitter auch neu positioniert.
Manchmal vermisse ich die Twittermöglichkeit einer „bestimmten, geschlossenen“ Gruppe einen Tweet zusenden… Also kleine temporäre Diskussions- und Informationsräume… – Bsp. Ein Teil meiner Twitterkommunikation mit meinen Studenten. Ein eigener Twitteraccount ist mir zu aufwändig. Vielleicht ergibt sich das mal irgendwie durch ein neues Feature.
Unglaublich, ich bin gestern erst auf Twitter gestossen und finde hier bei dir gleich eine tolle Anleitung! *freu*
Vor 1 1/2 Jahren hab ich mich erst über Blogs informiert und dachte, ich werde nie einen Blog haben… 😉 Tja, so schnell kanns gehen, wenn man offen und neugierig genug ist und sich weiterentwickeln möchte! 🙂
Das hat Suchtfaktor… ist genial einfach und schnell… einfach spitze… DANKE!
140 Zeichen sind ungefähr die Sekunden Aufmerksamkeit, die ein Fremder einem Fremden schenkt. Durch Twitter will ich lernen, dieses Geschenk an Zeit optimal zu nutzen.
Sehr schön zusammengefasst, vielen Dank!
Ich denke, Twitter erschließt sich in allen seinen Möglichkeiten nur dem, der selbst twittert – erzählt man Nicht-Twitterern drüber, erntet man meistens mitleidige Blicke und Kopfschütteln 😉
Ist den Leuten auch nicht zu verdenken… ich stand Twitter auch sehr skeptisch gegenüber, mittlerweile habe ich es als schnelles und effektives Kommunikationstool erkannt.
Natürlich muss man aufpassen, dass man sich nicht verzettelt, aber das ist ja überall so…
Habe auch gerade einen Artikel über Twitter geschrieben (wie man Twitter für Marketing und PR nutzen kann) – und dieses schöne persönliche Twitter-Konzept hier natürlich verlinkt, aber der Trackback ist offenbar nicht angekommen, drum nochmal manuell:
http://newmarketingblog.de/twitter-als-instrument-fur-marketing-und-pr-aktuelle-trends/217
Da hat irgendwas nicht ganz geklappt mit meiner Anmeldung und google Account bei dem Kommentar vorher…
drum doch lieber auf die herkömmliche Art und Weise ganz einfach als Karin Janner…
Wie Unternehmen Twitter nutzen können
Die Idee des Echtzeit- Marketing bekommt ein Gesicht. Innerhalb von zwei Tagen* wiederholt sich ein interessantes Twitter- Phänomen. Zuerst beschwerte sich eine Journalistin auf Twitter, daß sie einen wichtigen Politiker der Liberalen D…
Vielen Dank für Ihre klugen Tipps! Ob Sie mir – vielleicht sogar in einem extra Blog 😉 – auch bei dieser Frage helfen mögen: «Wieviele twitter-Accounts brauchen wir?» Da bin ich noch sehr unsicher. Starten wir mit Luca (s.o.): Er/sie stellt richtig das twitter-Ziel obenan.
Ich bennene also meine twitter-Ziele:
Und manchmal habe ich auch Spaß an den ganz normalen Tageseindrücken – das Buch, das ich gerade lese, die Musik, die ich gerade höre, das Himmelsspiel, das sich gerade zeigt.
Ist es sinnvoll, für solche so unterschiedlichen Themengebiete jeweils einen eigenen twitter-Account zu pflegen – damit die jeweiligen Follower nicht irritiert werden von den thematisch so sehr unterschiedlichen Beiträgen?
Meine twitter-Accounts lauten derzeit auf
jfu_indesign und jfuebel (neben einem dritten Account, der für die Öffentlichkeit unsichtbar ist; in ihm tausche ich mich firmenintern mit Kollegen aus.)
Dem können wir uns nur anschließen. Wir sind auch auf twitter aktiv, um noch präsenter zu sein. Wir schätzen die Kommunikation auf twitter, tweeten unsere Blogbeiträge ein Mal am Tag und mehrmals Empfehlungen zu den auf unserem Portal dargestellten Dienstleistungen. Wir freuen uns über jeden neuen follower 🙂http://twitter.com/kennstdueinen