In den deutschen Unternehmen geht das Bloggen um und viele fragen sich, was das eigentlich soll. Die Deutsche Bank Research gibt darauf einige Antworten in einer sehr guten Corporate-Blog-Analyse, in der gefragt wird, ob "Blogs: ein neues Zaubermittel der Unternehmenskommunikation" sind.
Die Analysten gehen dabei sehr offen mit dem Thema Corporate Blogs um und verteufeln es nicht von vornherein als Hype. In der Kurzstudie heißt es zwar, dass der Einsatzbereich von Corporate Blogs eher begrenzt sei. Gleichzeitig werden jedoch auch die Chancen für die Kundenkommunikation erkannt und richtig dargestellt. Immerhin können Unternehmen über Business Blogs ihre Themen auf die wirtschaftspolitische Agenda setzen und Blogs in der Imagebildung nutzen.
Ganz richtig stellt das DB Research Management fest, dass bei der Erstellung eines Corporate Blogs erst die Hausaufgaben gemacht werden müssen: Die Entscheider müssen sich bereits in der Planungsphase überlegen, ob ein "Blog zu den Zielen und der Kultur des Unternehmens" passt. Allerdings wird hierbei ein wenig der "provokante Charakter" von Blogs überschätzt. Letztlich geht es beim Corporate Blogging gar nicht so sehr darum, besonders verrückt oder ironisch zu bloggen, sondern um gut geschriebene Artikel, die sich an den Interessen ihrer Leserschaft orientieren.
Deshalb sehe ich die Einschränkungen, die die Studie bei börsennotierten Unternehmen sieht, gar nicht einmal unbedingt als so negativ an. Schließlich bleiben nach der Prüfung rechtlicher und regulatorischer Anforderungen immer noch genügend Freiheiten für den Betrieb von CEO- oder Mitarbeiter-Blogs. Natürlich sieht ein solches völlig anders aus als ein privates Weblog. Zudem dürften sich deutsche CEO-Blogs aus kulturellen Gründen in der Tat von amerikanischen Beispielen abheben.
Wer selbst auf das Blog-Instrumentarium setzen möchte, sollte sich vorab ausführlich über Chancen und Risken informieren (und kann sich dazu gerne an mich wenden). Eine Blog Policy ist gerade für Unternehmen sinnvoll, in denen viele Mitarbeiter privat bloggen (könnten). Ohne klare Richtlinen verliert das Unternehmen schnell den Überblick über seine "privaten" Blogs, deren Beiträge durchaus businessrelevant sein können. Vielen Bloggern fehlt das Unrechtbewusstsein, wenn sie anonym oder mit Namen über ihren Lebensalltag schreiben. Eine Blogging
Policy schützt zum einen die Interessen eines Unternehmens, andererseits verschafft sie den Bloggern auch mehr Klarheit darüber, was sie dürfen und was nicht.
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>> PR Blogger: 10 Gründe fuer das Business-Bloggen
>> PR Blogger: Klare Regeln durch Corporate Blogging Policies
>> PR Blogger: Keep it simple: Blogger-Regeln
>> PR Blogger: Unternehmen benötigen Blogger-Regeln
>> Forrester Report: Sample Corporate Blogging policy
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>> Heise: Wer bloggt, fliegt – aus dem Dienst
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Nach reiflichen Überlegungen (übrigens maßgeblich inspiriert durch Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach) habe ich mich als Coach dazu entschieden, ab Oktober mit coaching-blogger.de „auf Sendung zu gehen“.
Grund: Das Coaching lebt vor allem von Vertrauen, Persönlichkeit und Transparenz – nebst selbstverständlicher fachlicher Kenntnisse und diverser Beratungs-Kompetenzen. Und ein Weblog ist eine wunderbare Möglichkeit, Coachees und Interessierte einmal über die Schulter schauen zu lassen.
Das kann bestenfalls dreierlei bewirken: Neue Kunden (bzw. Coachees), Imagegewinn und die wunderbare Aufgabe, eigene (Denk- und Arbeits-)Routinen auch qua öffentlicher Reflexion selbst zu bemerken und so unterbrechen zu können. Dies ist eine wirksame Ergänzung zur Qualitäts-Kontrolle der eigenen Arbeit, der ich mich regelmäßig im Kollegenkreis ohnehin stelle.
Mögliches Fazit: Inhabergeführte Unternehmen können es sich fraglos eher leisten als die Deutsche Bank, Transparenz zu schaffen.
Nach reiflichen Überlegungen (übrigens maßgeblich inspiriert durch Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach) habe ich mich als Coach dazu entschieden, ab Oktober mit coaching-blogger.de „auf Sendung zu gehen“.
Grund: Das Coaching lebt vor allem von Vertrauen, Persönlichkeit und Transparenz – nebst selbstverständlicher fachlicher Kenntnisse und diverser Beratungs-Kompetenzen. Und ein Weblog ist eine wunderbare Möglichkeit, Coachees und Interessierte einmal über die Schulter schauen zu lassen.
Das kann bestenfalls dreierlei bewirken: Neue Kunden (bzw. Coachees), Imagegewinn und die wunderbare Aufgabe, eigene (Denk- und Arbeits-)Routinen auch qua öffentlicher Reflexion selbst zu bemerken und so unterbrechen zu können. Dies ist eine wirksame Ergänzung zur Qualitäts-Kontrolle der eigenen Arbeit, der ich mich regelmäßig im Kollegenkreis ohnehin stelle.
Mögliches Fazit: Inhabergeführte Unternehmen können es sich fraglos eher leisten als die Deutsche Bank, Transparenz zu schaffen.
Der Hauptvorteil dieser Publikation ist die Möglichkeit, darauf in Zukunft verweisen zu können. 🙂
Inhaltlich fehlt mir die Abgrenzung, die im Epilog dargestellt wurde: Selbst wenn man selber nicht bloggen will, muß man sich trotzdem im Blogschwarm auskennen und wissen, was man tut.
Der Report an sich kann jemanden dazu verleiten (zu Recht) festzustellen, daß das jeweilige Unternehmen nicht geeignet ist, ein eigenes Blog zu haben und das Thema abzuhaken.
Was allerdings falsch ist – und sehr gefährlich werden kann.