Nach Informationen der Human Rights Watch wurde in Libyen ein Blogger mit anderthalb Jahren Gefängnis bestraft, weil er regierungskritische Blogbeiträge veröffentlichte. Allerdings wurde er offiziell nicht wegen seiner Blogs, sondern wegen angeblichem illegalem Waffenbesitzes verurteilt. Ein weiterer Fall wurde aus Ägypten bekannt. Dort sei ein Student verhaftet worden, der das Regime und den islamischen Fundamentalismus in seinen Blogs kritisiert hatte.
Blog- und Internet-Publishing-Opfer gibt es nach einer aktuellen Liste der Organisation Reporter ohne Grenzen auch in China, Syrien, Tunesien, dem Iran, den Malediven und in Vietnam. China führt mit 62 Fällen die aktuelle Liste der weltweit 70 verhafteten Internet-Dissidenten an.
Reporter ohne Grenzen hat ein "Handbook for Bloggers and Cyber-Dissidents" aufgelegt, das Blogger mit Informationen unterstützt, wie man in totalitären Ländern anonym bleiben und die Zensur umgehen kann. Die PDF-Version des Buchs steht kostenlos im Web.
Roland Keller
Es wird wohl immer so sein, das sich die Diktatoren versuchen werden zu wehren. Ich sehe aber eine Chance im Internet, das es irgendwann nicht mehr möglich sein wird, die Menschen auf der Welt für dumm zu verkaufen. Aber es wird noch ein weiter weg sein, bis es soweit ist.