Wenn Sie sich heutzutage beruflich positionieren wollen, kommen Sie kaum an der Business-Plattform Xing vorbei. In keinem anderen Netzwerk wird soviel Wert auf eine professionelle und seriöse Selbstdarstellung gelegt. Das sollten Sie ernst nehmen. Schließlich müssen Sie damit rechnen, dass sich zukünftige Arbeitgeber oder Auftraggeber dort ein Bild von Ihnen machen. In gewisser Weise ist Ihr Online-Profil Ihre ganz persönliche Bewerbung.
Wäre da nicht die Frage angemessen, ob das Xing Profil eines Tages die Bewerbungsmappe ersetzen kann? Der Telekommunikationskonzern Vodafone möchte das in einem kleinen Experiment herausfinden. Für das „Discover Traineeprogramm 2010“ können sich interessierte Studienabgänger ab sofort mit einem einzigen Link auf deren Xing oder LinkedIn Profil bewerben.
Für Vodafone hat diese Art des eRecruitings zwei Vorteile. Zum einen sind die Bewerber untereinander besser vergleichbar, da der Aufbau eines Xing Profils immer gleich ist. Zum anderen ist es möglich, dass sich durch die geringe Barriere mehr Bewerber finden, aus denen dann ausgewählt werden kann. Und für die Studenten ist diese Art der Bewerbung eine nette Abwechslung. Schließlich kostet es doch immer wieder Überwindung, eine gute Bewerbungsmappe mit allem drum und daran zu erstellen. Das Xing Profil hingegen exisitert meistens schon und selbst wenn nicht geht es schneller, ein Profil zu erstellen als eine Bewerbung zu schreiben.
Ich bin gespannt, wie das neue eRecruiting bei den Bewerbern ankommt. Eines steht schon jetzt fest: Vodafone hat mit diesem Experiment als Arbeitgeber Mut und Experimentierfreude bewiesen.
Welche weiteren Beispiele für eRecruiting via Xing, Facebook oder Linkedin kennen Sie?
>> Das Vodafone Blog: Onlineprofil statt Lebenslauf. Ein Experiment
>> Personalmarketing Blog: Das Vodafone Recruiting-Experiment
>> PR-Blogger: Xing für das Online Reputation Management nutzen
>> PR-Blogger: Studie: Personaler sind gut vorbereitet, Sie auch?
>> PR-Blogger: 10 Personal Branding Tipps für Ihren Erfolg
Klaus Eck
Der Ansatz gefällt mir. Allerdings fehlt dann das persönlich Anschreiben, welches ja häufig mehr über einen Bewerber aussagt, als der Lebenslauf. Und häufig kann man als Bewerber mit Hilfe des Anschreibens mögliche Schwächen des Lebenslaufes ausmerzen.
Ich schließe mich der Meinung von Jakob an. Eine herkömmliche Bewerbung kann vielmehr von einer Person aussagen, als ein Profil in einem Netzwerk wie XING oder LinkedIn. Sind Lücken in dem Lebenslauf enthalten, so können diese geschickt über ein Anschreiben minimiert werden.
Das persönliche Anschreiben könnte natürlich auch im Bereich „Über mich“ auf Xing erfolgen, darin hat jedes Xing-Mitglied die Möglichkeit sich individuell darzustellen.
Leider heben sich viele Bewerbungen gar nicht voneinander ab. Das Xing-Profil ist schon sehr aussagekräftig, wenn Fotos, Links und Kontakte etwas mehr über eine Person verraten.
Lücken im Lebenslauf gibt es eigentlich nicht, wenn man offen mit seiner Biografie umgeht und seine Aktivitäten in Gänze darstellt. Sie schaden nicht unbedingt und lassen sich ansonsten genauso überspielen wie in einer Bewerbung…
Ich halte das für keine gute Idee, denn gerade die geringere Barriere führt dazu, dass sich Bewerber nicht ausreichend mit der Thematik einer Bewerbug auseinander setzen. Hinsetzen, sich mit der Thematik und dem Unternehmen, für das man sich gerade bewirbt, bewusst beschäftigen und dann alles zu Papier bringen – das wird zur qualitativ hochwertigen Bewerbung führen.
Auch fehlt mir die Möglichkeit einer individuellen Präsentation, die bei einer erfolgsversprechenden Bewerbung genau auf das Unternehmen zugeschnitten sein muss, für das man sich bewirbt.
Weiterhin glaube ich nicht, dass potenzielle Arbeitgeber mit einem quantitativen Problem zu kämpfen haben. Das Problem ist vielmehr, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Am Ende bleibt für mich noch die Frage, wie mit Arbeitszeugnissen umgegangen werden kann. Und bitte: ein Upload ist hier nicht das Mittel der Wahl. Das wäre bei dem derzeitigen Stand der Technik für mich ein Grund, von einer Bewerbung Abstand zu nehmen.
Ich halte XING für eine gute Ergänzung, denn alle registrierten Mitglieder haben so die Möglichkeit, Informationen, die über eine „einfache“ Bewerbung hinausgehen, bereitzustellen.
Ich stehe der gesamten technologischen Entwicklung sehr aufgeschlossen gegenüber. Auch sehe ich in Social Media mehr als nur einen Hype. Nicht immer muss jedoch der einfache Weg auch der richtige sein.
„denn gerade die geringere Barriere führt dazu, dass sich Bewerber nicht ausreichend mit der Thematik einer Bewerbug auseinander setzen.“ Das gilt im übrigen auch umgekehrt: Personaler setzen sich nicht mit dem Bewerber auseinander, sondern schreiben wahllos mal eben alles an, was halbwegs passend klingt. Mich nerven die Anfragen, die via Xing reinkommen. Dutzendware, nach dem Gießkannenprinzip verschickt. Ich weiß gar nicht, was sich Personaler davon versprechen.
Ich kann mir gut vorstellen das XING einen großen Faktor in zukünftigen Bewerbungen einnehmen wird. Aber auf einer Bewerbung auf Papier sollte man trotzdem nicht verzichten, den hier erkennt man erst wer sich wirklich mit dem Unternehmen und der Bewerung auseinader gesetzt hat. Wir ja oben schon geschrieben ist ein XING Profil schnell erstellt, also wie von sich überzeugen? Wenn man nicht gerade die besten Referenzen zu bieten hat so sollte man wenigstens noch die Möglichkeit bekommen sich als „besten“ Vorstellen zu dürfen. Als eine Ergänzung und kurze schnelle Übersicht der Bewerber aber sicherlich hilfreich.
Also das persönliche Anschreiben überzeugt mich in den wenigsten Mommenten. Meistens stiehlt es einfach nur Zeit und führt zur Aussortierung von Bewerbungen, denn meist sind die Bewerber derart unkreativ, daß man vor lauter Phrasen aus der Konserve, gar keinen Inhalt mehr erkennt.
Wer gut ist, kann in der Regel „harte Fakten“ in Form von Bulletpoints, wie im XING-Profil aufweisen.
Und der darf sich dann auch lieber im Telefonat oder persönlich vorstellen, anstelle eines Anschreibens.
Ist natürlich auch sehr abhängig vom Karriereplan. Es gibt durchaus Positionen, da ist ein Xing-Profil, wie immer es auch gestaltet ist, mehr Belastung denn Vorteil. Und ich spreche nicht von der Geheimagenten-Branche.
Hallo,
bisher habe ich keine Erfahrung mit eRecruiting via Xing gemacht. Bin deshalb auch gespannt ob sich diese Variante gegenüber der klassischen Bewerbung durchsetzen kann. Ich habe mich auch bei früheren Bewerbungen immer wieder gefragt ob mein Anschreiben auch gelesen wird oder ob der Arbeitnehmer sich lediglich dem Lebenslauf widmet?! Aber mit der klassischen Bewerbung kommt man auch ans Ziel und sehe deshalb weder Vor- noch Nachteile beim eRecruiting.
Eine andere interesannte Möglichkeit sich zu bewerben findet man auch hier: http://www.seo-besser.de/job-durch-seo-bewerbung-2-0-alec-brownstein/
Wir haben kürzlich die Möglichkeit zum Import des XING-Profils in unser Bewerbermanagementsystem „Recruiters‘ Center“ (http://www.access.de/un/loesungen/e-recruiting/recruiters-center) eingebaut und sind sehr gespannt auf die Akzeptanz bei den Bewerbern.
Die Registrierungszahlen und erste User-Feedbacks scheinen uns zu bestätigen, dass wir hier den richtigen Weg eingeschlagen haben.
Die Eingabe des Lebenslaufs wird erheblich vereinfacht und beschleunigt. Selbstverständlich sind nachträgliche manuelle Änderungen zum Feinschliff der Bewerbung auch weiterhin möglich.