Worauf muss man bei Bloggern eigentlich achten, wenn man sie im Unternehmensumfeld einsetzt? Am 29. März treffen wir uns in Frankfurt/M. im Rahmen des Social Web Breakfast und diskutieren, wann und wie Unternehmen am besten externe Blogger einsetzen können. Diesmal steht uns der Journalist,
Trainer und Projektmanager Oliver Gassner als Referent zur Verfügung. Er ist seit über zehn Jahren aktiv
im Bereich von Online-Projekten. Gassner berät Unternehmen seit einigen
Jahren zu Weblogs, Wikis und sozialen Medienprojekten.
Manchmal fehlt es für das Corporate Blogging auch an zeitlichen Ressourcen oder am richtigen
Know-how. Daher gewinnt für Unternehmen der Einsatz von professionellen
Bloggern zunehmend an Bedeutung. Doch ist es sinnvoll, externe Blogger
in der Unternehmenskommunikation oder für das Marketing einzusetzen?
Worauf sollten Unternehmen achten, was sind die Risiken und wie gehen
sie mit Ihrem Corporate Blog richtig um?
Oliver Gassner klärt diese Fragen anhand eigener ausgewählter Cases
wie Liveblogging von Kongressen und Barcamps für SinnerSchrader,
Chat-Interview-Blog für mabber.com, Gadgetblogging für Lycos.de sowie
gesponsortes Blogging von der Frankfurter Buchmesse.
Dazu hat Oliver Gassner einige Thesen verfasst, die er auf dem Businessfrühstück erläutern wird:
"1. Für Aufgaben der externen Kommunikation, sofern es die eigene Firma, ihre Produkte, Strategien und Dienstleistungen angeht, eignen sich lediglich Mitarbeiter des eigenen Unternehmens oder PR- und Kommunikations-Dienstleister, die mit den Interna des Unternehmens und seiner Kommunikantionsstrategie vertraut sind.
2. Weblogs sind weniger Publikationen denn Angebote für Gespräche. Sie sind Kanäle mit eigener Kommunikationskultur – und diese Kultur kennen Blogger besser als Berufskommunikatoren. Professionelle Blogger verfügen über Gespür und Taktiken für den Umgang mit den Fallstricken dieses neuen Kanals.
3. Es gibt Gespräche zu Themen im Umfeld des Unternehmens, im Umfeldvon Kunden, Lieferanten oder Konsumenten, bei denen nicht "im Namen des Unternehmens", sondern beispielsweise über das generelle Geschäftsfeld gesprochen wird. Beispiel: Der Tankstellenbetreiber lässt nicht zum Thema "Was kostet Benzin?" bloggen, sondern z.B. zum Thema "Autos".
4. In der Vergangenheit haben Unternehmen immer wieder mit Bloggern kooperiert, sie gesponsort oder sie auf Honorarbasis beschäftigt, um klar definierte und Aufgaben zu übernehmen. Dabei geschieht nichts ‚unter dem Radar und die Geschäftsbeziehung wird offen kommuniziert. Da nicht wenige Blogger "Berufs-Schreiber" sind und ihre ‚Arbeitsproben‘
öffentlich zugänglich machen, lässt sich die Qualität solcher Auftragsvergaben an Blogger im Vorfeld recht gut absichern.5. Es bieten sich Themen an: Fremd-Events (Messen, Kongresse), Nicht-Konkurrenten der Firma sowie auf den Adressatenkreis angepasste Lifestylethemen.
6. Der Rückgriff auf erfahrene Blogger als Honorarkräfte ist auch eine Chance zum Aufbau neuer interner Kompetenzen."
Das Social Web Breakfast wird veranstaltet von der Kongress Media
GmbH im Rahmen der Veranstaltungsinitiative „Social Web WORLD". Ich werde das Event als Moderator begleiten.
Wer sich für den Einsatz von externen Bloggern und das Social
Networking am frühen Morgen in Frankfurt interessiert, ist herzlichst dazu
eingeladen an einer kontroversen Diskussion von 08:30
Uhr bis 10:00 Uhr teilzunehmen. Sie können sich direkt online für
unsere Veranstaltung anmelden und sollten sich möglichst auch noch via
Xing als Teilnehmer eintragen. Dort erhalten Sie auch weitere Informationen zu den Teilnahmebedingungen.
Klaus Eck
Mich ärgert es massiv, dass ich aus terminlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen kann.
Zur Fragestellung: Klar sollten Unternehmen Blogger engagieren und in Zusammenarbeit ein Corporate Blog betreiben. Vor allem sollten die Unternehmer aber Geduld mitbringen, denn von hier auf jetzt lässt sich auch mit einem Blog kein Erfolg verbuchen.
Social Web Breakfast: Sollen sich Unternehmen Blogger einkaufen?
Zum Thema Social Web Breakfast: Sollen sich Unternehmen Blogger einkaufen? finden sich aus meiner Tastatur bei Klaus Eck ein paar Thesen und wen das Thema interessiert, den treffe ich gerne beim Social Web Breakfast in Frankfurt/Main am 29.3. (ab 8:30),
@Massenpublikum: Also ich bin zur re:publica in Berlin und generell auch zu vermieten 😉
Interessante Idee: Bloggen als eigenständiges Berufsfeld, genau wie Personalchef, Fließbandschrauber, Entwicklungsingenieur oder Marketing Koofmich. Warum eigentlich nicht?
Übrigens gibt es auch ein offizielles Blog von der Leipziger Buchmesse. Aber es ist nach eigenen Angaben ein unabhängiges Blog. Zu findent unter http://buchmesse.blogg.de – und eine weitere Info zu Leipzig: Donnerstagabend gibt es dort eine Bloglesung mit DonAlphonso und anderen.
Es gibt äußerst interessante Blogs. Z.B. das Handelsblatt-Blog. Allerdings funktioniert dort aus irgendwelchem Grund das angebotene Trackback nicht. Blog, als ein Instrument der Kommunikationunter Bloggern wird damit torpediert, finde ich.
http://www.freeweb24.de/2007/03/22/handelsblatt-blogs-trackback/
Damit würde sich für mich die Frage stellen, sollen Unternehmen mit Ihren Kommunikationslösungen transparent umgehen?
Schade, dass dieses Thema ausgerechnet an diesem Tag – und so kurzfristig angesetzt! – und im fernen Frankfurt diskutiert wird. Es wäre auch mir sehr wichtig mich dazu auszutauschen. Wir haben mit unserem Controlling-Blog (http://blog.controllerverein.de) auch bereits mit einem Live-Blog von einer Tagung experimentiert, meine Mit-Blogger waren einige Studenten. Sicher werden wir dieses Thema weiter verfolgen und zu weiteren Fachtagungen, wie etwa dem internationalen Congress der Controller am 7./8. Mai in München, einen neuen Versuch starten – Ich würde mich also sehr freuen, wenn das Thema noch einmal, und vielleicht in München oder Augsburg, aufgegriffen wird!
Kommentare scheinen nur Blogger zu schreiben;-)) Ich habe mich gerade zu dem Event angemeldet, da ich auch für ein Unternehmen extern blogge. Es wäre mal schön, die Meinung von Unternehmen zu hören? Werden auf dem Event auch Unternehmen sein?
Ulrike
Zum Frühstücken tät ich ja kommen, aber käuflich bin ich nicht.
Ein sehr spannendes Thema. Ich habe mich eben angemeldet und freue mich, dabei sein zu können.
Yupp, hoffentlich komen die Nichtanwesenden in den Genuss von Klaus’ Berichterstattung – live und danach.
schön, dass mit der Veranstaltung ein neues Kommunikationsfeld für Blogger präsentiert wird. Ungeachtet dessen, dass punktuell der Einkauf dieser „Kommunikationsdienstleistung“ sinnvoll und notwendig sein mag: Es bleibt ein fader Nachgeschmack beim Gedanken an den gekauften Blogger, der die organisationale Unfähigkeit zu Authentizität und Transparenz gnädig verhüllt. Unternehmenskommunikateure sollten Web 2.0 Com – jedenfalls primär – als Lernchance begreifen, sich von ihrer mehr selbst- als fremdverordneten Kommunikationssklerose durch Selberbloggen zu befreien – nicht zuletzt zum Nutzen der Firma. Und als Antwort auf die, die dem Corporate Blogging die Totenglocken läuten.
Michael Scheuermann,
Communications BASF Group
@ Michael Scheuermann (und alle nicht-käuflichen):
Es geht eben *nicht* darum ‚Blogger zu kaufen‘ – sonst ist auch jeder Journalist ‚gekauft‘, denn jeder Journalist bekommt (im Idealfall gutes) Geld für seine Arbeit. [Abgesehen davon verdient nahezu jeder Blogger „irgendwie“ sein Geld. Und wer es vom Staat oder von der Familie hat, der nimmt eben da „Rücksichten“.]
Es geht/ging z.B. NICHT darum, dass der ‚fremde‘ Blogger über ‚mein‘ Unternehmen bloggt.
Das sollte eigentlich aus dem Thesen klar geworden sein.
Ich bin z.B. gern bereit, über die Cases zu reden, die ich selbst ‚betreut‘ habe:
* Literaturwelt Blog
* Blogitech
* div. Blogs bei Germanblogs (Transhpere, Eltern, Best of Video, Digital Life)
* Liveblogging bei soso.twoday.net
* Liveblogging von Barcamps für SinnerSchrader
* netzstimmen.de
* gadgetmania.de (bis letzten sommer
* gadgets.blog.lycos.de (grade gestartet)
Das sind die Fälle, von denen ich rede. [gf. sind mir grad nicht alle Fäälle eingefallen 😉 ] ‚Opel‘ oder ‚PS3‘ nicht. Coke übrigens auch nicht. Denn da floss außer bei den ‚head residents‘ kein Geld. Und der Wert von ein paar Colas und der Übernachtungsgelegenheit … Naja 😉
Und der Blogger ‚verhüllt‘ durch seinen Einsatz denke ich auch nichts, sondern es bietet sich die Chance durch dessen Einsatz etwas zu lernen, das man ‚für sich‘ ggf. auch lernen kann – aber: schnell genug?
D.h. durch solche Aktionen demonstrieren Unternehmen Lernwillen. Und das ist doch schon mal was.
Manchmal sind es auch rein praktische Erwägungen: Stocke ich mein Event/Messe-Team nochmal um 2 Leute auf oder heure ich einen an, der schon weiß, was er beim Livebloggen tut?
Ich würde sagen: Statt mit MANCHEN Beratern zu reden, die behaupten Blogberater zu sein (alle Anwesenden *selbstverständlich* ausgenommen) könnte etwas Bloggerkontakt nicht schaden. Und manche wären überrascht, wie viele „Berufskommunikatoren“ unter den Bloggern sind. Man sehe sich nur die Technorati-Top 10 in D und USA an. Und im Long Tail tummeln sie sich auch. (Als im Winter 2005 (von durchaus kompetenter Seite) bezweifelt wurde, das Journalisten ‚gerne‘ bloggen, habe ich mal Journalistenfeeds in D und USA gesammelt (das waren überwiegend KEINE Angebote von Medien) – und irgendwann aufgegeben 😉 )
But I digress 😉