Jüngst habe ich in der Zeitschrift 0NEtoONE (30.04.07) einen Hinweis auf den ersten PR-Trendmonitor dieses Jahres entdeckt, der zwar nicht mehr ganz neu, aber dennoch beachtenswert ist. Im Gegensatz zu anderslautenden Meldungen in den Fachmedien heißt es bei news aktuell, die den PR-Trendmonitor gemeinsam mit Faktenkontor herausgeben: "Web 2.0 gewinnt an Bedeutung."
Dem Bloggen wird in der Befragung mit 53,1 Prozent die höchste Bedeutung für Pressestellen zugeschrieben, gefolgt von Wikis mit 43,9 Prozent und von RSS mit 43,3 Prozent. Laut dem PR-Trendmonitor sind sich die Pressestellen in Unternehmen, Verwaltungen oder Verbänden einig: Alle Web 2.0-Anwendungen werden künftig in der Kommunikation weiterhin an Bedeutung gewinnen – insbesondere Podcasts und Weblogs.
Besonders positiv betrachten hierbei die PR-Agenturen den Web 2.0-Trend: Sie sehen in Blogs mit 68,7 Prozent die wichtigste Web 2.0-Anwendung, danach folgen Podcasts mit 50,6 Prozent und an dritter Stelle Wikis mit 48,6 Prozent.
Noch in 2006 wurde das Web 2.0 insgesamt kritischer gesehen, weil es noch ein ungewohntes Thema war und vielen als das unbekannte Wesen galt. So haben in der letzten Befragungsrunde von 2006 erst 19,6 Prozent (53,1) der Pressestellen und 33,4 Prozent (68,7) der PR Agenturen den Weblogs eine mittlere bis hohe
Bedeutung beigemessen.
Selbst wenn der Hype um die Blogs und das Web 2.0 nachlässt und nachlassen wird, scheint sich in der PR-Welt eine gewisse Normalität zu entwickeln. Das Thema als solches wird kaum noch in Frage gestellt. Statt dessen wird vielmehr gefragt, wo die Best Practices sind und wie man adäquat Corporate Blogs aufbauen kann. So geht es in meinen Blog-Seminaren inzwischen immer weniger um die reine Aufklärung. Heute beschäftigen sich viele PR-Agenturen in der Praxis mit dem Aufbau von Corporate Blogs. Dabei geht es in erster Linie darum, Fehler vermeiden zu helfen und jeweils eine kundenadäquate Realisierung für Kunden zu gewährleisten.
>> news aktuell: PR-Trendmonitor I. Quartal 2007
>> Thomas Pleil: PR-Branche: Im Boom Themen finden und das Internet meistern
>> PR Blogger: PR-Trendmonitor & Kommunikation 2.0 – November 2006
>> PR Blogger: Welche Blog-Strategie verfolgen Sie ?
>> PR Blogger: Podcasting noch kein PR-Thema
Klaus Eck
Sie sprechen die Praxis der PR-Agenturen in Bezug auf Corporate Blogs an. Wie sieht es aber mit Video- und Audio-Podcasts aus? Kann man aus Sicht der PR-Agenturen auch von einer „gewissen Normalität“ sprechen?
http://www.boersenweblog.de/50226711/wir_blogger_machen_uns_illusionen.php
Wenn das wirklich alles so normal und so bedeutend ist, dann frage ich mich, wo denn all die Corporate Blogs, Podcasts und Wikis im deutschsprachigen Raum sind. Und wieviele PR-Agenturen und -Berater setzen denn schon Web 2.0 Anwendungen in der eigenen Kommunikation ein? Mir sieht das eher nach informierter Ratlosigkeit aus.
Bisher gibt es rund 2.000 Corporate Blogs im deutschsprachigen Raum, darunter sind zahlreiche gerade von den PR- und Marketing-Agenturen initiiert worden. So wenig ist das nun auch wieder nicht, zumal die Qualität der deutschen Blogs ständig steigt.
Gibt es eine (zugängliche) Quelle für die 2000 Corporate Blogs. Die Zahl überrascht mich nun doch.
Darf ich kurz Haare spalten (uns kann’s ja egal sein, wir sind ja beide nicht mehr so üppig damit bestückt ;-): Wie „messen“ Sie die Qualität der deutschen Blogs und wie kommen Sie zum Schluss, dass diese ständig steigt?
Herr Pirchner, die Zahl belegen kann ich Ihnen nicht, Herr Eck kann das mit Sicherheit. Allerding stimme ich ihm zu, dass die Qualität der Blog steigt. Das ist natürlich subjektives Empfinden, aber ich merke beim Lesen einiger Corporate Blogs, dass die Autoren sich immer mehr und mehr auf das Medium einlassen, es besser verstehen und schlicht immer stärker den Nutzer im Focus haben.
@massenpublikum: Natürlich kann man von der Hypothese ausgehen, dass der Lernprozess der vergangenen Jahre zu einer verbesserten Qualität – oder zumindest zu einem subjektiven Eindruck (aufgrund der eigenen verbesserten Selektion) davon – geführt hat. Es kommt mir aber auf den Nachweis der Behauptung und auf die Methode der Qualitätsbestimmung an.
Aber vielleicht bekommen wir ja noch eine Antwort von Kollegen Eck.
schon einige zeit verfolge ich, auch im hinblick auf meine berufliche entwicklung nach dem studium, die kommunikation von unternehmen über blogs. da gibt es lösungen wie die von frosta, die man ständig als paradebeispiel vorgesetzt bekommt.
ich habe da einen ganz anderen favoriten entdeckt (der aber anscheinend vom unternehmen bzw. der agentur weniger gewollt war): http://www.werben-und-wuergen.com
hier stellt sich die frage…wie wirkt auch schlechte PR für ein unternehmen?