Während Facebook immer öfter mit kritischen Augen betrachtet wird, ist Instagram noch so etwas wie ein „kleiner“ Social Media Darling: Selbst das junge Publikum lässt sich noch davon begeistern, die Influencer lieben es und sogar die ältere Nutzerschicht entdeckt das Fotonetzwerk langsam für sich.
Doch aller Anfang ist schwer: Wie schaffe ich es, eine gewisse Reichweite und Followerschaft auf Instagram aufzubauen (ohne mir Fake-Follower* für fünf Dollar zu kaufen)?
1. It’s Quality Time – gerade bei Instagram!
Ich bin seit 2010 bei Instagram und anfangs sah man dort noch viele „Schnappschüsse“ – also wirklich Fotos, die eher im Vorbeigehen passierten. Das war zwar wirklich noch „real“, weil die Fotos aus dem Moment kamen, aber die Qualität litt schon sehr darunter. Davon abgesehen, dass vor acht Jahren die Handy-Kameras noch lange nicht so weit waren.
Heutzutage sieht man diese Schnappschüsse oder schlechten Selfies eher selten bis gar nicht mehr. Es hat sich ein Qualitätsanspruch gebildet, der selbst solchen „Foto-Schwergewichten“ wie Flickr das Leben schwer gemacht hat. Selbst mit den aktuellen Handykameras kann man wirklich qualitativ hochwertiges Material abliefern. Fotos, die wie beiläufige Schnappschüsse wirken sollen, sind alles andere als „beiläufig“ entstanden und Selfies inzwischen teilweise gekonnt ausgeleuchtete Inszenierungen.
Dementsprechend ist es wichtig, dass auch Sie hochwertiges Material abliefern, wenn Sie Erfolg haben wollen. Es ist natürlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und wenn Sie keine Zeit haben, sich tief in die Foto-Materie hineinzuarbeiten, dann achten Sie zumindest auf Grundlegendes, wie z.B. den goldenen Schnitt, die Schärfe, Verwacklungen, Perspektive, den Horizont etc.
Ich schieße oft einfach mehr als nur ein Foto, versuche verschiedene Perspektiven und Motiv-Variationen und wähle dann später das (meiner Meinung nach) beste Bild aus. Wenn jemand dabei ist, frage ich dann auch noch mal die Person, welches Foto sie am besten findet. Auf Instagram landet dann wirklich nur „das eine“ Bild.
2. Keep rollin‘!
„Ein Vogel macht noch keinen Frühling“, dafür werfe ich jetzt zwar fünf Euro ins Phrasenschwein, aber das trifft es natürlich auch für Instagram. Wer erfolgreich sein will, darf nicht nur das eine, gute Bild haben, sondern sollte immer für Nachschub sorgen.
Es gibt im Netz mehrere Empfehlungen und Studien, wie oft gepostet werden sollte. Ich fahre mit einem Post pro Tag sehr gut, bzw. poste ich weniger, merke ich, wie Reichweite und Follower abnehmen. Einige Influencer mit denen ich mich unterhalten habe, sagen, dass ein bis zwei Posts pro Tag gut funktionieren, ich kenne aber durchaus auch Accounts, die öfter am Tag ihre Fotos veröffentlichen. Achten Sie vor allem auch auf die Zeit, wann Sie posten. Die entscheidet letztendlich auch mit, wie gut das Foto ausgespielt wird. Hier können Ihnen Ihre Instagram Insights helfen (wenn Sie einen Business-Account haben) oder ansonsten auch Apps, wie z.B. WhenToPost.
Hier müssen Sie sich einfach ein bisschen herantasten und die richtige Frequenz und Uhrzeit für sich finden. Aber wenn wir davon ausgehen, dass ein Foto pro Tag veröffentlicht wird, heißt das auch, dass Sie pro Monat 30 oder auch 31 Fotos parat haben sollten. Es empfiehlt sich, ein gewisses Polster anzulegen, von dem Sie dann zehren können.
Mir passiert es leider viel zu oft, dass ich auf einmal keine guten Bilder mehr vorrätig habe. Dann müsste ich rausgehen und neue Bilder schießen. Der Druck sorgt oft dafür, dass ich krampfhaft nach Motiven suche, die dann einfach nicht in meinen Stream passen – was wiederum auch nicht gut ist. Oder es regnet.
3. Ordentlich einen wegliken!
Es ist der simpelste Trick, aber auch der effektivste: Andere Bilder liken, kommentieren und Accounts folgen. Nehmen Sie sich pro Tag etwas Zeit (zum Beispiel, morgens in der Bahn, abends vor dem Fernseher oder von mir aus auf dem Klo) und liken Bilder, die auch zu Ihrem Stream passen könnten.
Orientieren Sie sich an Hashtags, die Sie oft selbst verwenden oder schauen Sie nach, was für Bilder so in der Umgebung geschossen wurden, in der auch Ihre letzten Fotos entstanden sind. Liken geht schnell, kostet nichts und erfreut den Fotografen. Es ist aber auch nicht so effektiv, wie zum Beispiel kommentieren oder anderen Accounts folgen.
Gerade kommentieren funktioniert aus eigener Erfahrung wirklich gut. Versuchen Sie dabei aber nicht einfach wahllos irgendwelche Emojis oder „Awesome!“-Kommentare abzusetzen, sondern gehen auf das Foto ein. Waren Sie z.B. selbst schon einmal dort, wollten Sie da auch einmal hin oder gefallen Ihnen einfach die Farben auf dem Bild? Die plumpen „Awesome!“, „Fantastic Shot!“ oder „Lovely“ Kommentare erwecken einfach zu schnell den Anschein, dahinter würde ein Bot stecken. Und wer folgt schon gerne Bots?
Ob Sie wahllos anderen Accounts folgen oder lieber auf eine ausgeglichene Follower-/Followings-Liste setzen, sei Ihnen überlassen. Aber auch durch das Folgen anderer Accounts können Sie Ihre Abonnenten-Zahlen ausbauen. Wenn Sie einfach irgendwem folgst, müssen Sie natürlich auch damit leben, dass Ihr Stream mit irgendwelchen Fotos vollgespült wird. Wenn Sie das nicht wollen, sollten Sie eben nur denen folgen, deren Fotos Sie auch gerne mögen. Ich halte nicht viel vom typischen Spiel „erst folgen und nach einiger Zeit wieder entfolgen“. Ist auch meist nicht so nachhaltig, scheint aber zu funktionieren, wenn man sich so die üblichen Verdächtigen mal genauer anschaut.
Wenn Sie jeden Tag eine halbe Stunde in das Liken, Kommentieren und Folgen investieren, werden Sie sehen, dass Ihre Follower- und Likezahlen langsam aber sicher steigen. Und wenn Sie dabei auch noch auf Qualität geachtet haben, wird sich auch ein nachhaltiger Erfolg einstellen – vorausgesetzt, Sie haben auch die anderen beiden Punkte beachtet.
Fazit:
Wenn Sie auf Qualität achten – sowohl bei Ihnen, als auch bei anderen –, mit Likes und Kommentaren anderen Instagrammern etwas Liebe und Aufmerksamkeit schenken und dafür sorgen, dass Ihr Account regelmäßig befüllt wird, haben Sie gute Chancen, dass Ihr Account nach und nach wächst.
Noch mehr Tipps für Instagram gefällig? Dann besuchen Sie doch meinen Instagram-Basics-Workshop am 05. Juli in unserem d.Tales Büro!
Oder sollten Sie bereits tiefer in das Thema einsteigen wollen, verrät Ihnen Martin Fiedel in seinem Workshop am 03. Juli, welche Werbemöglichkeiten es sowohl auf Instagram, als auch auf Facebook gibt.
Update, 26.06.18, 11:25: In einer früheren Version habe ich von „pakistanischen Fake-Followern“ gesprochen. Dies war eine gewollte Überspitzung, um damit auch noch einmal aufzugreifen, dass man damit – abgesehen von der fehlenden Interaktion und somit Qualität – unter Umständen auch noch die völlig falsche Zielgruppe trifft. Mir wurde per Mail (und Tweet von der gleichen Person) daraufhin (indirekt) vorgeworfen, dass ich mich damit rassistisch verhalten hätte. Das liegt mir natürlich fern!
Natürlich gibt es auch Fake-Follower aus China, Südamerika, Russland, dem arabischen Raum, Australien, den USA, Neuseeland, Schweden, Norwegen, Finnland, Frankreich, Polen, der Ukraine, Dänemark, Italien, afrikanischen Ländern und anderen Teilen/Ländern dieser Welt. Selbstverständlich können Sie sogar Fake-Follower aus Deutschland kaufen. Bitte verzichten Sie einfach darauf, Fake-Follower (und -Followerinnen!) zu kaufen, es wird Sie nicht weiterbringen. Vor allem, wenn Sie auf nachhaltige Interaktion und somit auch Erfolg setzen wollen.