Doris Schuppe Doris Schuppe aka DoSchu macht als freie Kommunikationsberaterin Unternehmen und Mitarbeiter fit in Social Media und Mobile Internet. Auf Mallorca gründete sie den ersten Coworking Space im Feriengebiet Santanyí für Coworkation, Networking und Training.

#DMW Beate Mader im Interview: So startet ein Instagram-Profil richtig durch

4 Minuten Lesedauer

Beate Mader #DMW

Geht es Ihnen auch so? Bisher ignorierten Sie die mobile Foto-App Instagram und konzentrierten sich auf andere Profile Ihrer Organisation im Social Web. Und jetzt merken Sie, wie gut Instagram zu Ihrer Kommunikationsstrategie passen würde. Was können wir tun, wenn wir unser neues Instagram-Profil bekannt machen wollen? Zum Beispiel eine „Challenge“ auf Instagram ausrufen – wie uns das Beispiel der Digital Media Women #DMW zeigt.

Denn auch das Netzwerk für Frauen in der Digitalbranche fügte erst im August ein Instagram-Profil neu zu den bisherigen Kommunikationskanälen Website/Blog, Facebook, Twitter und YouTube hinzu. Zur Steigerung der Bekanntheit des neuen Profils riefen die Digital Media Women die #digitaleFrauenChallenge aus. Im PR-Blogger-Interview erzählt uns Beate Mader, die sich seit 2014 bei den #DMW ehrenamtlich engagiert, mehr zu den Ergebnissen dieser Aktion. Meine Interview-Partnerin ist seit über einem Jahr als ‚Head of externe Kommunikation‘ die Ansprechpartnerin der #DMW für die Kommunikation nach außen. 2016 übernahm Beate Mader zudem in ihrer Münchner Heimat die Verantwortung als stellvertretende Quartiersleitung.

logo dmw digital media women

Gerade haben die Digital Media Women eine Instagram-Challenge durchgeführt. Worum ging es da?

#DMW digitalefrauenchallenge Beate Mader
Beate Mader / #DMW

Beate: Es gibt so viele kompetente, großartige Frauen und dennoch werden sie oft nicht gefunden. Wir wollen dies durch unterschiedliche Aktionen ändern und Frauen anregen, sich selbst sichtbar zu machen. Hierzu haben wir die #digitaleFrauenChallenge mit den Magazinen emotion, BARBARA und freundin auf Instagram ins Leben gerufen. Die Challenge regte Frauen mit täglichen Aufgaben dazu an, passende Fotos zu posten und sich zu vernetzen.

Wir haben Frauen angesprochen, die auf Instagram einen Account haben. Die #digitaleFrauenChallenge sollte alle Frauen erreichen, die irgendwie ‚etwas Digitales‘ machen oder digitale Medien im Beruf/Leben nutzen.

Was war der Auslöser für die Kampagne #digitaleFrauenChallenge? Welches Ziel hat die Aktion?

Beate: Wir haben die Challenge strategisch genutzt, um unser erst am 6. August dieses Jahres an den Start gegangenen InstagramProfil möglichst schnell und vor allem in unserer Zielgruppe (digitale Frauen, deutschsprachig) bekannt zu machen.

Insgesamt wurden auf Instagram 3.431 Bilder* mit dem Hashtag gepostet. Welche Resonanz habt ihr auf die Challenge erwartet, seid ihr zufrieden?

Beate: Wir waren am ersten Tag schon mehr als zufrieden. Wir hofften, dass gerade auch über und mit unseren drei Partnern sowie den vorher ins Boot geholten Influencern die Challenge gut starten würde. Aber dass sie so abgeht, damit hat keine von uns im Team gerechnet. Wir haben sehr viel positiven Zuspruch bekommen.

#digitaleFrauenChallenge passt sprachlich auf den ersten Blick nicht so zu „Digital Media Women“. Wie kam es zu dem doch etwas sperrigen Hashtag?

Beate: Auch das war eine strategische Entscheidung: Wir wollten vor allem im deutschsprachigen Raum Sichtbarkeit generieren. Mit einem internationalen, englischen Hashtag holst Du Dir halt doch eine ganz andere Zielgruppe mit rein. Zudem ist die Wortlänge des Hashtags bei Instagram unwichtig, demnach galt hier Lesbarkeit vor Länge (Instagram-Posts zu #digitaleFrauenChallenge).

Nun gab es ja für jeden Tag einen gesonderten Begriff, der in Szene gesetzt wurde. Welche Tages-Hashtags bekamen den meisten Zuspruch?

Beate: Unsere Challenge startete sehr erfolgreich mit dem ersten Hashtag #StartindenTag. Der erfolgreichste Hashtag war am zweiten Tag der Challenge mit 551 Beiträgen der #Arbeitsweg.

Besonders gut kam auch der Hashtag #wasFrauenfordern an, initiiert vom Magazin emotion. Dieser Hashtag nahm sehr passend Bezug auf die Bundestagswahl, die nur ein paar Tage später stattfand und gab den Frauen eine weitere sichtbare Stimme. Dieser Hashtag schaffte es sogar ins Hamburger Abendblatt.

Kannst Du etwas zu Erfahrungen der Teilnehmerinnen während der Challenge sagen?

#digitaleFrauenChallenge Meetinglove
Auch aus dem Homeoffice bekam #Meetinglove kreative Posts

Beate: Im Team ist uns aufgefallen, dass viele die Challenge genutzt haben, um brachliegende Instagram-Profile wieder zu benutzen oder sich endlich (lange vor sich hergeschoben) bei Instagram zu registrieren.

Schön war auch, dass einige erfolgreiche Bloggerinnen es genutzt haben, um anderen Einblicke zu gewähren und zu inspirieren. Zudem gab es ganz tolle Kommentare. Sehr viele Frauen entdeckten, dass sie nicht alleine sind mit ihrem Weg, ihrer Arbeit, ihrem Lebensbild.

Ich selbst habe meine “Filterblase” durch die vielen neu entdeckten Frauen erweitert und habe festgestellt, dass viele Frauen ganz ähnlich arbeiten.

Gab es einen Hashtag, der von den Teilnehmerinnen ignoriert oder als schwierig empfunden wurde? Können daraus inhaltliche Schlüsse gezogen werden?

Beate: Ignoriert wurde gar kein Hashtag. Ein paar wurden im Vorfeld als nicht umsetzbar tituliert: “Ich arbeite doch von zu Hause, wie soll ich da meinen Arbeitsweg darstellen?” Was aber dann für kreative Ausführungen gerade bei #Arbeitsweg von den Homeoffice-Nutzerinnen oder beim #Meetinglove gezeigt wurden, war sensationell.

Was hat sich durch die Kampagne spürbar verbessert? Ist es ein Weg für mehr Sichtbarkeit von digitalen Expertinnen oder mehr für die #DMW?

Beate: Ich denke, wir als #DMW haben unser strategisches Ziel zu 150% erreicht: den neu gegründeten Account möglichst schnell in unserer Zielgruppe, unserem Netzwerk und vielen Frauen bekannt zu machen. Viele Frauen haben entdeckt, dass sie nicht alleine sind. Viele haben die Challenge auch genutzt, um sich in ihrer Profession darzustellen. Also auch ein sehr positiver Effekt für alle Teilnehmerinnen unter unserem Jahreshashtag #DMWsichtbar.

Durch die Challenge konntet ihr sicherlich einiges über Digital Media Women lernen?

likemeter #dmw
Fast 7.000 Likes in 10 Tagen

Beate: Wir haben einen neuen Weg gelernt, wie sich Frauen deutschlandweit verknüpfen können und digital netzwerken. Perfektes Ergebnis für uns als Netzwerk. Zudem haben wir Bestätigung gefunden, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dass unsere Themen gut ankommen.

Die bunte Vielfalt unserer Teilnehmerinnen hat das Bild unserer mittlerweile fast 20.000 Frauen (und Männer) zählenden Community bestätigt. Gerade der Hashtag #wasFrauenfordern zeigte die Themen, die wir in unserer #DMW Vision und Mission festgeschrieben haben.

Wie lautet Dein abschließendes Statement zur Hashtag-Aktion? Würdet ihr es nochmal machen, etwas ändern? Sind eure Kooperationspartner zufrieden?

Beate: Ja, wir sind zufrieden. Wir werden sicher wieder eine Challenge machen. Vielleicht nicht über 10 Tage, aber das kommt dann immer auch auf die Zielsetzung und das Thema an. Unsere Partner waren sehr zufrieden. Wir haben gegenseitig von unseren Communitys und unserer Social Media Stärke profitiert. Insgesamt war die Aktion ein voller Erfolg und wir freuen uns, tolle Partnerschaften geschlossen und interessante Frauen kennengelernt zu haben.

Wenn ich von „wir“ spreche, dann möchte ich mich unbedingt auch bei Inken Arntzen und Bettina Thies bedanken. Wir drei haben sozusagen spontan zugestimmt, den Instagram-Account ins Leben zu rufen. Wir haben uns inhaltlich, grafisch, technisch mit dem Thema Instagram-Kommunikation auseinandergesetzt. Inken hat die Partner mit ins Boot geholt. Ich habe da sehr von der unterschiedlichen Sichtweise und Herangehensweise, die von meiner bisherigen Instagram-Nutzung für mich und meine Kunden abwich, profitiert. Auch haben wir dann für die Challenge ein Team von mehreren Frauen aus unserem #DMW Orga-Netzwerk als Unterstützung für die einzelnen Tage im Team gehabt. Diese haben jede einen Tag übernommen und aus ihrem Alltag zum Hashtag passend berichtet.


* Kampagnen-Statistik siehe Instagram-Post der digiwomende vom 21.9.2017

Fotos: Portrait Beate Mader von Stefanie Kress; Best of Nine- sowie Likemeter-Screenshot von Beate Mader

Doris Schuppe Doris Schuppe aka DoSchu macht als freie Kommunikationsberaterin Unternehmen und Mitarbeiter fit in Social Media und Mobile Internet. Auf Mallorca gründete sie den ersten Coworking Space im Feriengebiet Santanyí für Coworkation, Networking und Training.

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