Das Konzept der Ironblogger orientiert sich weder an sportiven Ironman-Wettbewerben noch an Iron Man-Filmen, sondern verfolgt eine ganz einfache Prämisse: Wer als Ironblogger nicht schreiben will, der zahlt.
Ade Blogruinen
Es gibt zahlreiche Blogs, die immer mehr verwahrlosen und zu Blogruinen werden, weil sie nicht mehr inhaltlich gefüllt werden. Oft liegt es daran, dass die Autoren alleine ihre Inhalte einpflegen, manchmal an der Unterschätzung des Blogaufwands oder einfach am fehlenden Feedback der Leser. Je mehr Social Signals ich als Blogger auf Facebook, Google+ und Twitter empfange, desto leichter fällt mir das Schreiben selbst. Jede noch so kleine Rückmeldung macht das Bloggerleben wieder schreibenswert. Vielleicht habe ich deshalb wieder Lust, mehr in diesem Format zu veröffentlichen.
Von der Last des Schreibens
Es ist gar nicht so leicht, regelmäßig ein (eigenes) Blog zu füllen. Selbst gute Redaktionspläne geben uns nicht zusätzlich die Zeit, die wir zum Schreiben eines lesenswerten Blogartikels benötigen. Manchmal ist es aber auch nur eine Frage der Motivation. Schließlich gibt es viele Newsfeed-Ablenkungen auf Twitter, Facebook und Google+, Instagram und Pinterest, die sich einschränken lassen. Dort veröffentliche ich ebenfalls viel. Diese Zeit fehlt dann dem PR-Blogger.
Bringt das Corporate Blogging etwas? Oder das persönliche Blogging? Wer viele qualitativ wertige Inhalte produziert, wird darauf auch online wie offline angesprochen und auf seine Reputation einzahlen. Das Bloggen ist Owned Media. Im Idealfalle ist es die Grundlage von Earned Media. Es spricht sich herum, wenn Sie ein gutes Blog betreiben und ihre Leser inspirieren. Außerdem können Ihre Leser auf Ihre Inhalte verlinken, diese liken und plussen. Wenn Sie etwas zu sagen haben, eine Agenda haben und diese vorantreiben wollen, sollten Sie (weiterhin viel) bloggen.
Ich lese sehr gerne und sehr viele Fachartikel, Bücher (auch in Print) und eben Blogs. Gerne verweise ich auf Twitter und anderen Kanälen auf meine jeweilige Lektüre und bin Teil der Shareconomy. Doch erst in meinem Blog – dem PR-Blogger – kann ich die Themen, die mich und vielleicht Sie als Leser interessieren, in meinen Gedanken strukturieren und wirklich vertiefen. Das ist in der Vergangenheit etwas zu kurz gekommen.
Ich bin ein Ironblogger
Deshalb bin ich seit kurzem bin ich bei den Ironbloggern und habe mich verpflichtet, jede Woche im PR-Blogger einen Beitrag zu verfassen. Gelingt mir das nicht, muss ich eine geringfügige Strafe bezahlen und mit netten Menschen Biertrinken gehen.
Fast noch wichtiger ist für mich jedoch eine Art digitaler Online-Pranger, auf dem aufgelistet wird, wer von uns Ironbloggern wie viel in der vergangenen Woche gebloggt hat. In München sind wir am 1. Juli 2013 offiziell gestartet. Nach einer Woche zeigt sich, dass alle Mitglieder sehr fleißig gewesen sind. Auf der Ironblogger Linkübersicht werden alle Beiträge der vergangenen Woche gelistet.
Wenn jemand es – wie ich – versäumt hat, einen neuen Artikel zu posten, bekommt er sogar einen kurzen automatisierten Newsletter, in dem der eigene Name steht: „Hallo liebe Blogger, ich habe gesehen, dass die folgenden Benutzer in dieser Woche noch nichts geschrieben haben ….“. Sie glauben gar nicht, wir wirkungsvoll so eine E-Mail ist. Jedenfalls habe ich sie zum Anlass dieses Ironblogger-Postings genommen, um meine Scham des Nichtschreibens zu überwinden.
14 Jahre als Blogger
Ich blogge bereits seit Anfang 1999 – damals nannte es sich noch Online-Tagebuch – und es war auch eines. In manchen Wochen habe ich früher mehr als acht Artikel veröffentlicht. Doch seitdem ist viel Zeit vergangen, einige Bücher sind aus meinem Bloggerdasein hervorgegangen und haben damit das Bloggen legitimiert. In meinem ersten Buch „Corporate Blogs“ habe ich mich 2006 intensiv mit dem Blogging selbst beschäftigt und viel über die Mechanismen geschrieben.
Im letzten Jahrzehnt hat sich meine Arbeit als Unternehmensberater jedoch sehr verändert, sodass ich auch immer weniger Muße dazu habe, selbst im PR-Blogger zu schreiben. Ein wenig zu meiner Geschichte lesen Sie auf unserer neuen Website.
Es dürfte vielen Social Media Managern ähnlich wie mir gehen. Sie sind zwar verantwortlich für ein Corporate Blog und müssen sich intensiv um zahlreiche Social Media Kanäle kümmern. Doch ob sie selbst viel bloggen können, hängt von ihrer jeweiligen Verantwortung ab. Gerade bei großen Marken gibt es deshalb oft eigene Social Media Redakteure, die für das Publishing stehen, während sich Social Media Manager eher um strategische Fragen kümmern.
Mehr schreiben
Momentan komme ich etwa auf zwei Blogartikel im Monat. Doch das werde ich wieder ändern und als Ironblogger auch ein wenig zu meinen Blogwurzeln des Vielschreibens zurückkehren. Außerdem erhalte ich dadurch die Gelegenheit, Ihnen meine Denke und unsere Neugründung Eck Consulting Group näher zu bringen. Mich würde es freuen, wenn Sie uns als Leser treu bleiben.
>> Ironblogger München: Mitmacher gesucht für die IronBlogger München
>> Schleeh: BlogProst oder Blogs und Bier! – Ab heute wird eisenhart gebloggt
Bildquelle: IronBlogger München Logo von Inken Meyer (CC-BY-Lizenz)
In der Tat finde ich die Ironblogger etwas, das einem mit leichtem Zwang wieder zum regelmässigen Schreiben bringt. Man hat zwar ab und zu gute Themen im Kopf, denkt aber: „Ach, da kann ich auch nächste Woche noch drüber schreiben. – Oder übernächste….“ Von daher ist so eine kleine Verpflichtung Gold wert.
Ausserdem finde ich eigentlich die Vernetzung unter den Ironbloggern wichtig. Man rückt in der Bloggerszene wieder ein wenig zueinander. Etwas, das sich in den Social Media Zeiten eher umgekehrt verhalten hat.
Ich freue mich sehr künftig wieder mehr von Dir zu lesen Klaus. Für mich selbst ist das Bloggen abseits aller redaktioneller Zwänge eines Journalisten immer wieder eine Wohltat. Das Gefühl im Hinterkopf lässt mich dann auch ohne Iron-Blogger-Zugehörigkeit regelmäßig bloggen, sobald es die Zeit zulässt 😉
Danke Dir, Falk, manchmal lässt bei mir das Gefühl im Hinterkopf etwas nach, dann bedarf es eben eines Anstoßes…
Vielen Dank für den schönen Artikel. Es freut mich sehr, dass du bei den Iron Blogger München mitmachst.
Ich bin gerne dabei, danke für die tolle Organisation der Iron Blogger in München.
Iron Blogger ist ’ne prima Sache. Ich wollte seit langem richtig loslegen mit dem Bloggen. Jetzt klappt das endlich. Schöne Betrachtung, Klaus. Danke.
Im „Über uns“ hier steht „Der PR-Blogger ist ein Service der Kommunikationsberatung Eck Kommunikation.“ Ich frage mich, wie sich das mit den Grundsätzen der Iron Blogger vereinbaren lässt.
Ich bin auch ein wenig überrascht, dass kommerzielle Blogs sich mit in die IronBlogger einbringen. Wenn das der Fall ist, würde ich meine Artikel ohne Schwierigkeit mit ins eigene Blog einbetten, die ich eh in der Woche schreibe und bezahlt bekomme – oder halt über diese Marketing betreibe. Irgendwie läuft über die Masse nun die Sache an sich aufm Ruder. Am Bodensee passiert das ja auch in ähnlicher Form. Ach ja, ich rege mich nun darüber auf.
Vollkommen richtig.
Außerdem stellt sich mir grad doch die Frage, warum denn jetzt auf einmal wieder „Viel“ gleich „besser“ ist? Wenn alle eisern bloggen, wird die Zahl der aufgewärmten/neugekauten/durchgereichten Artikel, die keiner mehr lesen braucht, sicher nicht sinken…
das ist wieder einmal eine typische deutsche Diskussion. Natürlich ist viel nicht gleich besser, jeder kann sich mit seinen Beiträgen jederzeit blamieren, wenn er oder sie viel schreibt. Letztlich kommt es immer auf die Qualität an.
Wieso genau ist das jetzt eine „deutsche“ Diskussion?
Die deutsche Blogosphäre lebt sowieso schon größtenteils vom Herumgereiche und Wiederverwertung. Und diejenigen, die wirklich ab und an mal spannende Beiträge fabrizieren sind eben nicht die, die jeden Tag auf Teufel komm raus bloggen.
Ich hab ja überhaupt nichts gegen das Prinzip des „Schreibclubs“. Von mir aus darfst du (und die anderen) gerne 100 Artikel am Tag schreiben. Aber veröffentlichen muss man die ja nicht, außer es ist wirklich etwas dabei, was es wert ist, veröffentlicht zu werden…
Außerdem zitiere ich „zu meinen Blogwurzeln des Vielschreibens zurückkehren“… das hat mMn mit Qualität erstmal wenig zu tun. Zumal es ja irgendeinen Grund geben muss, warum du „nur“ zwei Artikel im Monat schreibst…
Was es wert ist, veröffentlicht zu werden, entscheidet doch letztlich der Leser. Was nicht gefällt, fällt durch, so einfachist das. So ein bisschen Druck wie von Iron Blogger finde ich gut, mich spornt Druck immer an. Übrigens noch eine dumme Frage: Hier ist von Iron Blogger München die Rede. Gibt es regional mehrere? Oder nur den einen?
Es gibt inzwischen eine ganze Menge: Berlin — Bodensee — Bonn – Franken – Hamburg – Karlsruhe — Kiel – Köln — Leipzig — München – Münster – Ruhr — Stuttgart – siehe http://ironblogger.de/
Warum sollen Businessblogger ausgeschlossen werden? Das macht aus meiner Sicht gar keinen Sinn, zumal die Übergänge sehr fließend sind. Es gibt zahlreiche Blogger, die als Social Media Manager, Berater, Journalisten, PRler und Marketiers arbeiten. Andere verdienen ein wenig Geld mit ihren Inhalten über Anzeigen – wann „darf“ jemand dann überhaupt noch Ironblogger werden. Mich erinnert das an alte Debatten wie in den 90igern: Damals sollte auch niemand auf die Idee kommen, im Internet Geld zu verdienen. Ich dachte, dass diese Zeiten vorbei sind.
Das steht nunmal in den „Richtlinien“ der IronBlogger. Die Idee dahinter ist nicht das totale Blogging. Das hatte die Nicole ja auch auf der rp13 gut erklärt. Bezahlte/marketing-getriebene Artikel sollten nicht gezählt werden – ist ja irgendwie auch albern.
ok, vielleicht doch nur ein Missverständnis. Werbliche Beiträge sind natürlich nicht sinnvoll.
Ich nehme meine Artikel aus der Zählung heraus, indem ich dann tatsächlich noch einen „unabhängigen“ Post schreibe – ansonsten zahle ich halt.
Schoenen Dank fuer den Artikel, Klaus …
„Wer viele qualitativ wertige Inhalte produziert, wird darauf auch online wie offline angesprochen und auf seine Reputation einzahlen.“
Falscher Standpunkt!
„Wer viele qualitativ wertige Inhalte produziert, tut etwas fuer sein Markenmanagement!“
Eine gute Reputation ist erstrebenswert, doch Charakter und Kultur, also die Marke, sind auf Dauer foerderlicher fuer den Erfolg.
Und Kultur faengt bei Vertrauen an.
LG