Stefanie Söhnchen Stefanie Söhnchen ist Spezialistin für Kommunikation in digitalen Medien. Sie ist als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

Keine Facebook-Privatsphäre für Markenbotschafter? Teil II

2 Minuten Lesedauer

Das Thema „Wie persönlich darf’s für Markenbotschafter auf Facebook werden“ führte auf allen Kanälen zu angeregten Diskussionen. Deshalb liefern wir heute mit Annette Schwindt, Ibrahim Evsan, Jochen Henke, Heinz Wittenbrink und dem hauseigenen Influencer Klaus Eck einen Nachschlag. Also, wo wird Persönliches zu Privat für Facebook?

Ibrahim Evsan, Gründer von United Prototype, 3.459 Facebook-Freunde

„Auch wenn ich Social Media lebe, ist mein Facebook Account nur für Menschen sichtbar, die ich in meinen Online-Freundeskreis akzeptieren möchte. Das ist die Form von digitaler Selbstbestimmung, die ich lebe.“

„Wenn jemand bei mir z.B. seltsame Kommentare schreibt, wird von meinem Freundschaftskreis entfernt. Egal, wie wichtig diese Person ist.“

„Ich sorge dafür, dass sich meine Leser unterhalten. Wenn man das schafft, dann kann man auch berufliche Informationen einfließen lassen, ohne das sich die Leser langweilen.“

„Meine zentrale Meinung ist: Es gibt nicht den Datenschutz, welches auf jeden zutrifft. Genau hier ist es wichtig, eigene Erfahrungen zu machen und Social Media zu leben.“

Annette Schwindt, Buchautorin und schwindt-pr, 312 Freunde und 511 Abonnenten

„Ich unterscheide zwischen dem, was ich als Mensch veröffentliche und dem, was ich als schwindt-pr veröffentliche. Das ist auch von Facebook so gedacht. Warum sollte ich auch private Kontakte mit beruflichen Infos versorgen?“

„Meine Kontakte sortiere ich in meinen Facebook-Listen, so dass jeder nur die Informationen erhält, die für ihn relevant sind.“

„Freundschaftsanfragen von Fans lassen sich für mich durch den neuen Abonnier-Button jetzt leichter bearbeiten – vorher musste ich immer erklären, warum ich manche Anfragen abgelehnt habe.“

„Beim Posten frage ich mich immer: interessiert das überhaupt? Ich versetze mich in meine Leser hinein.“

Jochen Henke, Social Media Manager Stiegl, 735 Facebook-Freunde

„Ich lass nur Leute als Freunde zu, die ich kenne. Und selbst diese Kontakte habe ich in Listen eingeteilt. Ich teile private Inhalte nur mit Leuten, bei denen ich sicher bin, dass sie auch privat bleiben.“

„Ich ‚fülle‘ meinen Account hauptsächlich mit meinem Twitter-Stream, der automatisch bei Facebook auch gepostet wird.“

„Meine Arbeitsstelle und meine Ausbildung habe ich angegeben. Zum einen, weil ich dadurch besser gefunden werde und treffendere Freundschaftsvorschläge bekomme. Zum anderen stehe ich auch einfach dazu.“

„Mir ist bewusst, dass ich meine Daten an Facebook abgebe. Das macht mir nichts aus. Und wenn Facebook mit meinem Bild Werbung machen will ist das ja auch Werbung für mich.“

Heinz Wittenbrink, Lehrender (Onl. Journ. und Soz. Medien Uni Graz), 705 Facebook-Freunde

„Sicher gelernt habe ich bisher nur: Man kann diese Kommunikation nicht lehren, wenn man nicht selbst an ihr teilnimmt, sie ist nicht rein theoretisch zu vermitteln.“

„Persönlich wird mir dabei dabei eine Postprivacy-Haltung im Sinne von Jeff Jarvis und der deutschen Spackeria immer sympathischer. Aber ich halte sie nicht für den einzigen gangbaren Weg.“

Und auch noch eine hauseigene Privatsphäre-Einstellung:

Klaus Eck, Eck Kommunikation, 3.108 Facebook-Freunde

„Das Privateste, was ich je auf Facebook gepostet habe, war die Frage, ob ich meinem zwölfjährigen Sohn einen Gecko zum Geburtstag schenken soll. Aber es gibt beispielsweise keine Fotos von ihm auf Facebook, damit er das einmal selbst entscheiden kann.“

„Ich nutze Facebook hauptsächlich zum Personal Branding und Reputation Management und um mit Kunden und anderen Multiplikatoren in Kontakt zu bleiben. Mit engen Freunden kommuniziere ich direkt.“

„Es ist nicht klug, alles über sich selbst in die Öffentlichkeit zu werfen. Keiner kann in der totalen Transparenz überleben.“

„Mir ist bewusst, dass ich meine Daten an Facebook abgebe. Aber das ist es mir Wert. Ich habe auch keine Angst vor Missbrauch, da ich ja gezielt steuere, welche Daten dort sind und welche Apps oder Drittanwendungen darauf zugreifen.“

Heute Abend um 22.45 Uhr zeigt die ARD die Dokumentation „Facebook – Milliardengeschäft Facebook“. Dort gibt es neben einem Exklusiv-Interview mit Mark Zuckerberg noch weitere kontroverse Meinungen zur Privatsphäre auf Facebook. Vorab gibt es hier schon Bilder von hinter den Kulissen.

Disclaimer: Der NDR ist Kunde von Eck Kommunikation.

Stefanie Söhnchen Stefanie Söhnchen ist Spezialistin für Kommunikation in digitalen Medien. Sie ist als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

5 Replies to “Keine Facebook-Privatsphäre für Markenbotschafter? Teil II”

  1. Ich habe zwei Accounts. Einen privaten, der auch privat bleibt und nur für meine Freunde bestimmt ist. Dazu noch einen beruflichen, mit dem ich mich in der beruflichen Welt vernetzen kann. So komme ich gar nicht erst in die Lage, zu entscheiden, für welche Listen eine Information gedacht ist. Bei mir ist dann eher die Frage: Für welchen FB-Account ist die Information gedacht.

    Gerade als Social Media Manager sollte man, meiner Meinung nach, einen professionellen Account für die Redaktion und die Interaktion auf einer Seite pflegen.

    1. Hallo John-Sebastian Komander von Si,

      vielen Dank für Ihren Kommentar.
      Nachdem, was ich während meiner Recherchen von den unterschiedlichsten Facebook-Nutzern gehört habe, ist Ihr Ansatz tatsächlich der beliebteste.
      Über einen privaten Personenaccount und eine berufliche Fanpage den Facebook-Auftritt zu managen, scheint am effektivsten und einfachsten zu sein.

      Viele Grüße!

      1.  Hallo,

        fies, disqus schneidet meinen Namen ab. 😉 es muss heißen …von sijox

        Der Ansatz privates Profil/berufliche Page ist ja noch mal ein anderer. Bei mir sind es zwei komplett von einander unabhängige Profile. Nur mit dem professionellen kann ich als Admin die berufliche Page pflegen und kommentieren. Mit meinem privaten bin ich nicht Admin der Seite, damit ich da nicht durcheinander komme.

        Grüße,

        Sebastian

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