Stefanie Söhnchen Stefanie Söhnchen ist Spezialistin für Kommunikation in digitalen Medien. Sie ist als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

Morgenwelt 134: Ich like, also bin ich.

2 Minuten Lesedauer


Brauchen wir Social Media inzwischen wie die Luft zum Atmen? Können wir ohne sie nicht leben, nicht in den Urlaub fahren, nicht wissen, wer wir eigentlich sind? Teilweise ist das sicher so. Deshalb stellen sich in dieser Ausgabe der Morgenwelt unter anderem neue Tools zum vereinfachten Umgang mit unseren Internet-Ichs und neue Sichtweisen auf unsere Internetnutzung vor.

Durchschnitts-Surfer: Sie heißen zwar nicht Mustermann, sondern Müller, aber dennoch stehen Thomas, Claudia und ihr Sohn Jan für den Durchschnittsdeutschen und seine/ ihre Internetgewohnheiten. Die hat die Werbeagentur Jung von Matt im fiktiven ‚normalo‘ Wohnzimmer animiert und für uns alle sichtbar gemacht. So können wir gemeinsam mit den Müllers nun theoretisch auf der Otto-Normal-Welle durchs Internet surfen. Auch, wenn die natürlich aus Mittelwerten und Durchschnitten besteht – also real nicht wirklich existiert. Trotzdem ist die Animation nett anzusehen.

Angegeben: Die kleinen, nützlichen Tools, die es uns leichter machen, den Social Media Gepflogenheiten nachzukommen –wie beispielsweise Follow Friday Helper – haben viele Onliner schon in ihren Favouriten vermerkt. ‚Twenty Feet‘ ist ein weiteres solches Tool, das es Twitternutzern einfach macht, ihren Netzwerken mitzuteilen, wie ihre Reichweite aussieht. Der Helper fasst für uns alle Retweets, Mentions etc zusammen und postet sie für uns. Praktisch zum selbst Monitoring.

Lebensnotwendig: Auf dem Handy, iPad, Laptop, PC – einfach überall wo wir sind und das Internet mitnehmen, nehmen wir auch unsere digitale Persönlichkeit auf den Social Networks mit. Zwei Urlaubswochen ohne Facebook, Twitter und Co. sind für manche schon mal schwer zu ertragen – wir brauchen Social Media und das Internet genauso wie ein Frühstück, oder ein kühles Bier. Das zumindest behauptet der Fotograph Gregoire Vieille innerhalb seiner neuen Stilleben Fotoserie in der Internet-Icons einträchtig nebeneinander auf dem Fastfood Tablett existieren.

Anti-Funkstille: Wenn wir also mal zwei Wochen nicht twittern, posten oder retweeten, könnte die Online-Community fast schon auf die Idee kommen, unsere digitale Persönlichkeit sei gestorben. Was soll man da tun? Wie soll man sein Netzwerk während des Urlaubs oder sonstiger Abwesenheit weiter mit Infos versorgen. Der ‚SocialSitter‘ weiß Rat: einfach abgeben. Schließlich vertrauen wir auch unsere Kinder und Haustiere Sittern an, warum dann nicht auch unser Online Selbst? Wenn diese Maßnahme dann zum entspannten Urlaub führt…

Aufpoliert: Twitter hat einige Veränderungen an der Timeline vorgenommen. Statt unterhalb eines Tweets ist die Retweet-Leiste jetzt beispielsweise oberhalb. Außerdem lassen sich Tweets jetzt einzeln (oberhalb) ‚öffnen‘, was dann zur Übersicht über Retweets und Dialoge führt. Darüber hinaus können auch Medien durch die Neuerungen jetzt direkt unterhalb des Tweets angesehen werden. Praktisch.

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Eingekreist: Wir sind was wir liken – das zeigt das kostenlose social Tool ‚CircleMe‘ ganz anschaulich. Durch eine Verbindung zu Facebook zieht sich das Tool alle dort angegebenen Likes und fasst sie in Kreisen zusammen. So sieht man auf einen Blick, woraus die online Identität gestrickt ist. Die Übersicht lässt sich kommentieren, liken, mit der von Freunden vergleichen und teilen. So werden Likes noch mehr zum aktiven Reputationsfaktor und besser für alle sichtbar.

Interaktiv: Wer gerne kommentiert und somit an Diskussionen teilnimmt und aktiv an Inhalten mitwirkt, lässt sich vom Fernsehen oft wahrscheinlich nur noch berieseln. Durch die Nutzung von Twitter innerhalb des TV-Programms streben viele (derzeit meist noch englischsprachige) Sender eine bessere Interaktivität an. Was haben Sie zur royalen Hochzeit zu sagen oder sogar zu Börsentrends? Mit dem entsprechenden Hashtag und der Aufbereitung via Twitterwall ist ein erster Schritt Richtung aktive Teilnahme am TV-Programm getan.

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Branding: Wie interagieren Kunden eigentlich genau mit Marken? Was wünschen sie sich, was kommt gut an und was eher nicht. In Zeiten von Social Branding sind das wichtige Fragen. Die folgende Infographik zeigt, wie Stakeholder international mit Marken umgehen und wie Marken umgekehrt auf sie zugehen können.

Bildquelle: Shutterstock

Stefanie Söhnchen Stefanie Söhnchen ist Spezialistin für Kommunikation in digitalen Medien. Sie ist als Gastautorin im PR-Blogger tätig.

4 Replies to “Morgenwelt 134: Ich like, also bin ich.”

  1. Habe einen kleinen Fehler entdeckt: Der Link, der eigentlich zu „TwentyFeet“ führen soll führt zur „Twitter Is Testing An Expandable Timeline“-Story auf Techchrunch.

  2. Ich bin, also bin ich. – Um mit dem Mythos einmal aufzuräumen: Nur eine Minderheit in Deutschland lebt täglich mit Social Media. Vor allem sind es diejenigen, die beruflich davon leben. Facebook – dezidiert – davon ausgenommen, dies ist in der Tat ein anderer Fall. Und wer Social Media zum Überleben unbedingt und dauernd braucht, braucht ja vielleicht auch einen Psychiater. Ich sage das, obwohl ich selber Online-PR anbiete, aber ich denke, man soll nie übertreiben. Das Leben ist immer noch das Leben.

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