Thomas Euler Thomas denkt, schreibt, spricht und berät zu digitaler Transformation, Technologie und dezentralisierten Systemen. Er ist als Gastautor im PR-Blogger tätig.

Facebook Studio: Facebook will Kommunikation mit Agenturen verbessern

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Facebook gehört weltweit zu den meistbesuchten Websites. Demzufolge hat sich das Social Network naturgemäß auch für Werbetreibende und Kommunikatoren zu einem der interessantesten Orte im Netz gemausert. Doch trotz der großen Relevanz, die dem Netzwerk mittlerweile seitens Unternehmen und Agenturen beigemessen wird, konnte es bislang in den Feldern Kundenkommunikation und Service nicht sonderlich glänzen. Dies soll sich künftig anscheinend ändern, wenn man den jüngsten Schritt Facebooks richtig beurteilt.

Mit Facebook Studio hat das Netzwerk heute eine Plattform für Werber und PRos gestartet. Dort können Kommunikationsprofis (und solche die es werden wollen) künftig über Kampagnen, Apps und sonstige Kommunikationsaktivitäten auf Facebook diskutieren. So sollen Know-how und Erfahrungen einfacher geteilt werden können. Die besten Kampagnen sollen außerdem mit dem Facebook Award prämiert werden. Wann dieser vergeben wird und ob dies regelmäßig oder nur im Rahmen einer einmaligen Aktion geschehen soll, ist momentan jedoch nicht ersichtlich. Genauere Details will Facebook bald bekanntgeben. Welche weiteren Funktionen Facebook Studie bereithält ist auf allfacebook.de zusammengefasst. Besonders erwähnenswert sind dabei vor allem

Laut den offiziellen Bekanntmachungen, die in einer Ad Age Meldung nachgelesen werden können, soll Facebook Studio jedoch nur der erste einer Reihe von Schritten auf dem Weg zu einem besseren Dialog mit Agenturen und Marketiers sein. Dafür spricht auch, dass Facebook bereits im Sommer letzten Jahres ein Agency Relations-Team gegründet hat, wie Ad Age weiter berichtet. Details zu den kommenden Vorhaben sind bislang leider nicht bekannt.

Klar ist allerdings, dass bei den Themen Kundenkommunikation und Agency Relations noch weiterer Nachbesserungsbedarf besteht. Bestes Beispiel dafür sind die jüngsten Änderungen im Bereich der Pages und Applikationen, sei es die Einführung der neuen Seiten, die Umstellung von FMBL auf iFrame oder vor einigen Monaten das Reduzieren der Pixelbreite in individuellen Reitern. Zwar geschehen diese Änderungen nicht im stillen Kämmerchen, doch schon der Name der Seite, auf der sie Angekündigt werden, macht klar, dass hier nicht in erster Linie an Marketing- und PR-Professionals gedacht wurde: Developer Roadmap. Bis heute kommen Facebook nutzende Unternehmen und Agenturen nicht umhin, diese kontinuierlich zu monitoren, um von Umstellungen nicht kalt erwischt zu werden.

Dieses Prinzip der Holschuld, das für den privaten User zwar ebenso ärgerlich ist, doch ob der schieren Nutzermasse kaum anders handhabbar wäre, stellt im professionellen Kontext ein klares Manko dar, da es zusätzliche Ressourcen bindet. Für spezialisierte Agenturen und große Unternehmen, die auf ausreichende Ressourcen zurückgreifen können, mag dies eher lästig als ein echtes Problem sein. Doch für die Vielzahl der KMUs, die Facebook mittlerweile ebenfalls verstärkt für sich entdecken, stellt es jedoch häufig eine im Arbeitsalltag kaum zu bewerkstelligende Herausforderung dar. Denn sie sind auf Facebook häufig im Alleingang aktiv und haben keine dezidierten Mitarbeiter oder gar Abteilungen. Zwar investieren diese Kunden für sich genommen häufig weitaus geringere Budgets als Großunternehmen, machen jedoch in Summe den Großteil von Facebooks Werbeeinnahmen aus.

In anderen Bereichen, von denen primär größere Kunden betroffen sind, hat Facebook jedoch ebenfalls Defizite. So gestaltet sich zum Beispiel das Management größerer Werbekampagnen relativ umständlich und könnte durch eine gezielte Einbeziehung der Kunden in die Weiterentwicklung der Plattform sicherlich deutlich optimiert werden. Derzeit müssen sie sich oftmals noch Drittlösungen bedienen, die sich negativ auf die Margen auswirken. Daher wäre eine stärkere Kooperation mit den Kunden bei diesem – und einigen weiteren Themen – wünschenswert und würde zu einer Win-Win-Situation führen: Ein besseres Produkt und zufriedenere Kunden, die mehr Zeit auf ihre eigentliche Arbeit verwenden könnten.

Facebook Studio ist also ein begrüßenswerter Schritt in die Richtung einer besseren Kundenkommunikation des Netzwerk-Primus. Es bleibt zu hoffen, dass weitere, substantiellere Maßnahmen ebenfalls bald folgen. Wann es das Studio, geschweige denn ausgeweitete Agency Relations Maßnahmen, auch in Europa bzw. Deutschland geben wird, ist bislang übrigens nicht bekannt.

Thomas Euler Thomas denkt, schreibt, spricht und berät zu digitaler Transformation, Technologie und dezentralisierten Systemen. Er ist als Gastautor im PR-Blogger tätig.

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