Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

Lieber Social Media als E-Mail

1 Minuten Lesedauer

Die E-Mail-Kommunikation wird immer unwichtiger, heißt es in einer aktuell veröffentlichten Studie des Nielsen Instituts mit dem Namen „Global Faces and Networked Places“. Die Marktforscher setzen sich darin mit der Entwicklung und Verbreitung von sozialen Netzwerken auseinander, die zurzeit ein enormes Wachstum verzeichnen. Anscheinend löst das Social Networking "die klassische "alte" E-Mail-Kommunikation ab. So haben die Social Networks und Blogs mit einer Reichweite von 66,8 Prozent die E-Mail vom Platz 4 der populärsten Bereiche im Web verdrängt. 

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Am schnellsten wächst das Social Network Facebook. Es scheint so, als wenn immer mehr Menschen auf Social Media als Alternative zur E-Mail setzen und damit eine persönlichere Kommunikaton wählen. Der schnelle Austausch kann längst über Instant Messenger, Twitter und Social Networks erfolgen. Dafür ist der formale Charakter einer E-Mail nicht mehr unbedingt notwendig.

Die Funktionsvielfalt der Social-Media-Plattformen ermöglicht einen sehr viel differenzierteren Umgang mit der Online-Kommunikation. E-Mail ist nicht immer ein Must, auch wenn offizielle Business-Informationen sicherlich weiterhin noch per E-Mail verschickt werden. Schließlich gibt es (unverständlicherweise) auch noch das FAX in der Kommunikation. Doch wenn man sich online schnell austauschen will oder nur den ersten Kontakt aufnehmen, dann reicht Xing, Facebook und co. völlig aus. 

Geburtstagsgrüße lassen sich über Twitter, Xing-Nachricht oder Pinboard-Eintrag auf Facebook mitteilen. Dafür bedarf es längst keiner (wichtigen) E-Mail mehr. Mit dem Alter der Onliner hat das Nutzerverhalten immer weniger zu tun, betrachtet man die Entwicklung beispielsweise auf Facebook. Die Internet-Anwender werden auch in den Social Networks älter:

Facebook

Die Gründe für die langsame Abkehr von der E-Mail sind naheliegend. Schließlich ist das Spam-Problem nach wie vor ein großes Defizit in der E-Mail-Kommunikation. Der Maschinenspam lässt sich vielleicht noch filtern, aber wie ist mit den nicht verifizierten Kontakten, die Sie mit ihren vielen E-Mails nerven? In einem Social Network können Sie oftmals festlegen, ob und wer Sie anschreiben kann. Selbst die Privatsphäre lässt sich dort einigermaßen verwalten. Und per Twitter und Facebook sind Sie ohnehin leichter erreichbar, weil man sieht, ob Sie am Schreibtisch sitzen und selbst aktiv an Ihrem Livestream arbeiten. In jedem Falle haben Sie in der Social-Network-Kommunikation eine größere Sicherheit und können damit rechnen, Ihren Adressaten direkt zu erreichen, selbst wenn es in den Social Networks natürlich auch eine große Gefahr für die Verzettelung gibt. Oder  schauen Sie in jedem Ihrer (zahlreichen?) Netzwerke rein und lesen Ihre Post innerhalb von 24 Stunden?

Wie stark nutzen Sie eigentlich Ihre Social Networks für die direkte Kundenkommunikation?

>> Direktlink zum .pdf der Nielsen-Studie "Global Faces and Networked Places"
>> Blogpost zur Studie von Nielsen Wire
>> Briansolis.com – Social Networks Now More Popular than Email; Facebook Surpasses MySpace 
>> Mashable.com – Social Networking More Popular Than Email 
>> Crossmediale Kommunikation – Wachstum bei Social Networks und Blogs
>> The Guardian -Social networking and blogs now more popular than email, says Nielsen
>> Netzökonom – Web 2.0 auf der Überholspur im Internet

Klaus Eck

Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

13 Replies to “Lieber Social Media als E-Mail”

  1. Hi Klaus,
    ein wirklich schöner Artikel!
    Die klassische Werbe-E-Mail hat aus meiner Sicht eh an Relevanz verloren. Bei mir landen diese E-Mails sehr oft ungelesen im Papierkorb. Gerade die neuen Kommunikationswege sind hier deutlich ansprechender, da die Ansprache in der Regel über bestehende Kontakte erfolgt.

  2. Ich glaube so neu ist die Entwicklung nicht – schon seit Jahren ist die Kommunikation getrennt ins social web für Privatpersonen und E-mail für Berufliches (obwohl wir als junge Firma versuchen, so viel wie möglich über andere Plattformen zu kommunizieren – dabei ist übrigens anzumerken, dass selbst der Skype-Spam merklich zunimmt; das hat die mail also nicht für sich gepachtet).
    Dabei hat die mail aber immer noch einen großen Stellenwert. Ich selbst checke nicht täglich alle meine Profile auf Kommentare und Nachrichten, sondern ich vertraue der email-notification, die mir immer sagt, wenn jemand was will.
    Und ich traue mich nur, jemanden über myspace anzuschreiben, weil ich weiß, dass daraus eine mail generiert wird.

  3. Und wie sieht es im B2B-Bereich außerhalb der Marketing-, Werbe- oder IT-Branche aus? Wenn ich den klassischen Haustechnikhandel nehme, bin ich schon froh, wenn die Kommunikation papierlos klappt.
    Aber ich denke künftig wird auch in dieser Branche mehr über Xing-Kontakte kommuniziert.

  4. Torsten Schwarz schreibt auf den Herbst hin sein Buch PRAXISTIPPS E-Mail Marketing 2.0. Reichweiten erhöhen und Kosten senken. Ich verfolge das, und habe mir ein erstes PDF auf der Marketing-Börse geladen. Warum sage ich das? Wenn ich über die Social Medien unseren Kundenstamm mit Informationen erreichen wollte, dann hätten wir arg ein Problem. Keine geschätzte 10% nutzt diese Dienste wirklich. Ich rede hier nicht von den gewonnenen Erzgebirgsbloggern, die haben sich da einen Vorsprung erarbeitet. Alle anderen informieren wir per gut funktionierenden Newsletter. Ja, und der wird gelesen. Ich denke, hier gehen noch Monate / Jahre ins Land. Neue, jüngere und innovative Chefs lassen das Thema, damit auch XING + Twitter & Co an sich heran. Da fungieren wir als „Pastor Leuchel“, ewiges Predigen und vormachen lockert langsam die Grenzen in unserem Kundenstamm. Und bei ca. 50000 Twitterer in Deutschland, machen wir uns nichts vor, geht doch gerade mal ein Prozess des Umdenkens hinsichtlich neuer Informations- und Kommunikationsstrukturen überhaupt los.
    Also. Wir als Firma nutzen alle uns zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle in die Aussenwelt, zu unseren Kunden hin, hat die gute alte Email den Vorrang. Noch!

  5. Wie bereits erwähnt, grade im geschäftlichen elektronischen Schriftverkehr, geht es weiterhin ohne E-Mail überhaupt nicht.
    Allein schon die klassische Korrespondenzkette ist manchmal so wichtig, das sie über entscheidende Entwicklungen im Verlauf eines Projektes existenziell geworden ist, meiner Meinung nach sogar wichtiger als Telefonate, die früher viel stärker gewichtet waren.
    Im privatem Bereich ist diese Verlagerung schon sehr lange sichtbar und einfach nachvollziehbar, warum sollte man auch einen solchem „Aufwand“ betreiben, wenn es auch knapp und schnell geht. 🙂

  6. Dieser von Nielsen beim Namen genannte Trend ‚Social Networking Kommunikation überholt Emails‘ verwundert nicht. Wer sich die Kommunikation der ’neuen Medien‘ mal genauer ansieht, entdeckt viele Optionen auf Emails zu verzichten – auch zum Kunden hin. Auf der Cebit konnte man dennoch diverse ‚Email-Evangelisten‘ sehen, die verkündeten, wie wichtig die Email Kommunikation in der Kundenbindung immernoch ist. Leider ‚verkaufen‘ viele noch altes Wort in ’neuen‘ Sprechblasen. Meine Meinung dazu habe ich vor einiger Zeit bereits veröffentlicht … http://tinyurl.com/7kgzmt

  7. Es gibt einen riesigen Vorteil von E-Mails gegenüber Kontakten in Netzwerken: Alle Daten liegen bei mir, ich muss keine vertraulichen Informationen in den Datenbanken von XING, Facebook & Co. speichern. Und wenn ich mal schnell was in meinem Nachrichten-Archiv nachschauen will, muss ich mich nicht erst in einem Online-Service anmelden.
    Ich denke zwar auch, dass Social Media immer wichtiger wird, es ist aber bestenfalls eine Ergänzung zur E-Mail – keine Alternative.

  8. „(…) die Gründe für die langsame Abkehr von der E-Mail sind naheliegend. Schließlich ist das Spam-Problem (…) wie ist mit den nicht verifizierten Kontakten, die Sie mit ihren vielen E-Mails nerven? “
    das selbe problem mit spam-kontakten faengt nun ja bei twitter an … allen vorzuegen zum trotz stellt sich die frage, ob social media als kommunikationsform bzw. e-mail-ersatz wirklich besser ist. vorallem: e-mail ist im gegensatzz zu twitter & co kein fluechtiges medium und fuer mich persoenlich neben linkedin, facebook und twitter nach wie vor das kommunikationsmedium nummero uno – spam zum trotz. gmail richtet das ja ganz gut (sofern nicht mal wieder down wie gestern/heute ;)) und ich bekomme kaum noch schrott-mails

  9. Viel Neues sehe ich in der Nielsen-Untersuchung nicht.
    Wer die Entwicklung des Internet beobachtet, wird feststellen, dass sich für diverse Kommunikationsformen eigene Wege herausbilden – übrigens auch in enger Beziehung mit der Offline-Kommunikation.
    Zudem ist der Boom bei Social Networks wohl auch damit zu erklären, dass viele Nutzer erst jetzt dazustoßen. Gerade bei den Social Networks bin ich auf die Entwicklungen gespannt, weil wir hier noch am Anfang stehen.
    Ein wichtiger Aspekt ist hierbei die Ungleichzeitigkeit, mit der Menschen sich für neue Entwicklungen öffnen und wie intensiv sie diese nutzen.
    In vielen Branchen stelle ich ein enormes Gefälle fest – das reicht vom reinen Fax-Verkehr bis hin zu intelligenten Websites und Community-Ansätzen.
    Dass man E-Mail intelligent einsetzen sollte und sie nicht in jedem Fall Sinn macht, darüber muss man nicht diskutieren. Nicht alles, was billig und schnell zu versenden ist (für viele ein Grund unbedacht E-Mails auf den Rest der Welt loszulassen), ist für alles gut.
    Gestern erhielt ich wiedermal eine E-Mail mit einer angehängten Einladung in Form einer Power-Point-Präsentation. Vermeintlicher Fortschritt kann auch Rückschritt sein. Briefpost würde mir beim Öffnen weniger Arbeit machen, ebenso ein Fax.
    Zum Fax: Solange wir keine verbindliche Bestätigung erhalten, dass eine E-Mail auch angekommen ist, wird das Fax weiter notwendig sein, da ich hier eine Eingangsbestätigung erhalte.

  10. Das große Problem scheint mir zu sein: Wo ist meine Zielgruppe eigentlich? Da kann man auch einfügen: noch!
    Es gibt Ansprechpartner bei Kunden, Partnern und selbst im Freundeskreis, die erreicht man selbst mit einer E-Mail nur schlecht bis gar nicht. Insofern hat die Nutzung der wenn auch prakrischen Social Media nur bedingt Relevanz oder gar Vorrang!
    Oben schrieb es schon jemand: Das wird wohl noch etwas länger dauern… ob Monate / Jahre … es ist schwierig, das einzuschätzen, es wäre aber falsch, die Early Adopter als das Maß aller Dinge zu sehen.

  11. super artikel – sehr interessant! Der Trend weg von E-Mails könnte aber durch die ganze Mobile-Kommunikation wieder an Fahrt gewinnen. Statt SMS werden eher Mails versendet. Wobei am Rechner der schnelle Draht über Instant-Messenger eher genutzt wird, als E-Mails. Schaun wa mal.

  12. Die Entwicklung geht schon seit Jahren in diese richtung, das liegt einfach daran das via Instant Messenger man leute viel schneller erreichen kann und eine viel übersichtlichere Kontaktmöglichkeit besteht. Der Spam wird somit auch eingegrenz da es dort diverse möglichkeiten gibt neue Kontakte einfach zu sperren…trotzdem wird E-Mail weiterhin ein wichtiges Medium bleiben da es einfach schöner aussieht und besser fürs Archiv ist…

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