Kaum ist Barack Obama als 44.ster Präsendent der USA vereidigt worden, beginnt er schon damit, die Regierungspolitik ein wenig transparenter zu machen. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern im Amt nutzt er weiterhin sein Smartphone Blackberry, um darüber den Kontakt zu den US-Bürgern und der Welt zu halten. In gewisser Weise ersetzt er dadurch sogar das rote Telefon.
Auf der neuen WhiteHouse.gov – Website ist ein Regierungsblog (ohne Kommentarfeld) und ein Video-Kanal eingerichtet worden.Wer wissen will, was die Obama-Administration umtreibt, sollte den RSS-Feed des Blogs abonnieren und sich einmal in der Woche am Samstag das neue Obama-Video anschauen.
In einem der ersten Blogbeiträge heißt es im WhiteHouse Blog:
"Transparency — President Obama has committed to making his administration the most open and transparent in history, and WhiteHouse.gov will play a major role in delivering on that promise. The President's executive orders and proclamations will be published for everyone to review, and that’s just the beginning of our efforts to provide a window for all Americans into the business of the government. You can also learn about some of the senior leadership in the new administration and about the President’s policy priorities."
Barack Obama macht deutlich, was man von einer Regierungspolitik 2.0 erwarten kann und sollte. Sie nimmt die Bürger ernst und gibt ihnen Möglichkeiten der direkten Artikulation – online wie offline. Außerdem verpflichtet sich die neugewählte Regierung der Vereinigten Staaten auf mehr Transparenz und Partizipation. Sie nutzt dazu nicht nur die Medien auf brilliante Art und Weise, sondern schafft selbst durch ihre Politik 2.0 die Voraussetzungen dafür, indem die US-Regierung selbst als Medium agiert und ihre Ansicht via Blogs, Twitter, Flickr- und Video-Kanäle der Welt unmittelbar mitteilt.
Gleich nach seiner Inauguration-Rede wurden die im Internet verfügbaren Texte von Barack Obama (oben) mit der Abschiedsrede von Ex-Präsident George Bush (untern in s/w) durch Wordle geschickt und die wichtigsten Tags direkt miteinander verglichen. Transparenter geht es kaum mehr.
Schon der gestrige Antrittstag zeigte, dass sich das Weiße Haus auch auf einiges an Feedback gefasst machen muss. Keine Regierung wird mehr hinter dem Obama Style und dem Web 2.0 zurückfallen (können). Der digitale Geist und die ePartizipation sind aus der Flasche entkommen. Niemand kann dahinter zurück. Deshalb muss die heutige Politik mit der radikalen Transparenz in der Politik leben lernen. Es genügt eine kurze Betrachtung der Twitter-Ströme, der Blog-Einträge und der Bilderwelten im Netz, um von der enormen Transparenz, der die neue Regierung ausgesetzt ist – ob sie will oder nicht – einen Eindruck zu erhalten. Mehr Informationen hat man wohl nie zuvor auf Google News zu einem Amtsantritt im Web finden können. Alles fließt in die Online-Reputation ein und wirkt sich insgesamt auf das Image von Barack Obama und seinem Regierungsteam aus.
Ob wir etwas annäherend Vergleichbares in den kommenden Jahren auch hierzulande sehen werden, darauf bin ich wirklich gespannt. Oder bleiben die hiesigen Parteien lieber weiterhin der Hinterzimmerpolitik verhaftet? Was meinen Sie dazu?
>>
Change has come to WhiteHouse.gov
>> Read The Inaugural Address
>> off the record: Die Vereidigung von Barack Obama und der vernetzte Mensch
>> TechCrunch: Whitehouse.gov Has A New Face, And a Blog
>> e-Politics 1: Big Brother Obama?
>> e-Politics 2: Obamas Vlog
Klaus Eck
Obama startet – wieviele gehen mit?
Zwei Millionen vor dem Kapitol und Milliarden Menschen weltweit verfolgten soeben den Amtsantritt des Barack Obama – von vielen erwartet wie ein Messias, der die Welt in eine neue, bessere Zukunft fhren soll.
Groe Worte, Poesie und ungebr…
hmm, das lässt sich 1:1 auf das Kommunikationskonzept in meiner Company übertragen. Transparenz, Blogs, offene Kommunikation mit dem Management. Ist das die neue Form von Mitarbeiter-/Bürgerbindung?
Denn natürlich darf man nicht erwarten dass jede Information auch sofort im Blog steht. Es wird gefiltert werden. Ist das alles nicht nur Augenwischerei?
Transparenz und Interaktion funktionieren wegen der Person Barack Obama und weil eine Mehrheit der Wähler den Wandel will.
Fände sich in Deutschland ein Charismatiker vom schlage Obamas (der letzte war Willy Brandt) und wäre die Mehrheit der Deutschen Wähler einig (das letzte mal war das vielleicht bei Kohls Abwahl der Fall) dann wäre etwas vergleichbares möglich.
Nichts ändern würde sich bloß, weil Angela Merkel zusätzlich zu ihrem Videopodcast begänne ein Blog zu führen oder zu twittern.
Nur weil dort irgendjemand offizielle Regierungserklärungen oder ein paar Videos online stellt sagt das zunächst noch überhaupt nichts über eine neue Transparenz aus.
Ein Blog bietet zwar potenzielle die Möglichkeit Transparenz einzuführen, aber ein Blog der keine Feedbackmöglichkeit o.ä. besitzt ist nichts anderes als eine herkömmliche Website mit Infomaterial.
Oder kannst du, weil du den Blog liest, nun auf einmal die Verflechtung von Regierung, Wirtschaft und Geheimdiensten auseinanderdividieren?
Obama packt es an
Obama wurde vereidigt und ist nun der neue Prsident der Vereinigten Staaten. Seinen Worten des Wahlkampfes lsst er nun auch Taten folgen. Er hat ein Memorandum herausgegeben, nachdem alle Terrorismus-Verfahren in dem umstrittenen Gefangenen…
Wer war da wohl schnelle mit der Analyse über Wordle. Thomas Hawk oder ich? http://blog.monty.de/?p=610
Als ich gestern abend auf http://www.whitehouse.gov gegangen bin, wollte ich eigentlich sehen, wie lange die Webmaster brauchen, um den neuen Präsidenten online zu bringen. Aber wow, mit Obama hält auch online endlich ein vielversprechender neuer Wind Einzug. Bin echt gespannt, wie sich die Seite noch weiterentwickelt und wie sie von den Bürgern angenommen wird.
Klasse Beitrag! Besonders die wordle tag clouds sind sehr aufschlussreich. Die Farbgebung der tag clouds ist auch interessant (neu: bunt; alt: grau).
Missing Stories: Barack Obama, Gaza, Mister Wong Monty Python
Kann man einen Krieg gewinnen? Ulrike Putz sucht im Gaza nach Antworten …
Auch heute haben wir wieder einige interessante Stories ausgegraben, die wir Euch nicht vorenthalten wollen:
e-Politics 3: Obama setzt auf radikale Transparenz
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