Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

Opfer eines Identitätsdiebstahls werden oder sicher twittern?

2 Minuten Lesedauer

Zum Jahresanfang 2009 wird vielen Twitterern bewusst, wie fragil ihre digitale Existenz mitunter doch ist. Wer sich im Urlaub sicher wähnte und eine Twitterpause eingelegt hat, dürfte sich wundern, wenn sich in der Zwischenzeit die eigene Online-Identität verselbstständigt hat. Das haben 33 Promis erlebt, deren Twitter-Accounts von Unbekannten übernommen worden sind.

In einer offiziellen Erklärung heißt es im Twitter-Blog-Artikel vom 5. Januar 2009:

„This morning we discovered 33 Twitter accounts had been „hacked“ including prominent Twitter-ers like Rick Sanchez and Barack Obama (who has not been Twittering since becoming the president elect due to transition issues). We immediately locked down the accounts and investigated the issue. Rick, Barack, and others are now back in control of their accounts.

What Happened?

The issue with these 33 accounts is different from the  Phishing scam aimed at Twitter users   this weekend. These accounts were compromised by an individual who hacked into some of the tools our support team uses to help people do things like edit the email address associated with their Twitter account when they can’t remember or get stuck. We considered this a very serious breach of security and immediately took the support tools offline. We’ll put them back only when they’re safe and secure.“

So durften sich die Twitter-Follower des US-Präsidenten Barack Obama darüber wundern, dass dieser in seinen Tweets nach der US-Wahl einen Werbelink zu einer Benzin-Kundenkarte setzte, die einen großen Rabatt versprach.
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Vielen Lesern wird dadurch schnell klar geworden sein, dass Obama Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden ist. Andere Promis wie die Popsängerin Britney Spears hatten weniger Glück. In ihrem Namen wurde Unflätiges gepostet. Aber auch Medienhäuser waren unter den Betroffenen. So hatten die Hacker einen Twitter-Account von Rupert Murdochs Fox News übernommen.

2Twitter _ britneyspearsjpg

Doch es lauern noch weitere Gefahren auf aktive Twitterer: Phisher sprechen gezielt Twitterer an, um an deren Login-Daten zu gelangen. Dazu senden sie den Microbloggern direkte Nachrichten mit fragwürdigen Inhalten zu. Wer von Unbekannten oder auch (gehackten?) Bekannten seltsame Twitter-Messages im Stile von „Hey! check out this funny blog about you“, sollte lieber darauf verzichten, den Link zu überprüfen und auf keinen Fall in der daraufhin aufgerufenen (nachgemachten Phishing-) Twitter-Seite seine Twitter-Passwörter abgeben. Ansonsten könnten Ihre Twitter-Kontakte sich über Ihre Spam-Tweets wundern.

9 Tipps zum sicheren Twittern

Falls Sie sich regelmäßig, auf Applikationen von Dritt-Anbietern mit Ihren Twitter-Daten einloggen, sollten Sie sich Gedanken über die Sicherheit Ihrer digitalen Identität machen. Am besten beherzigen Sie folgende Tipps, wenn Sie künftig sicher twittern wollen:

  1. Abonnieren Sie nicht immer jeden Twitter-Feed, nur weil der Twitterer Ihnen ebenfalls folgt. Ansonsten müssen Sie mit privaten Nachrichten rechnen, die Sie auf dubiose Websites führen.
  2. Klicken Sie in den Direct Messages nur auf die Links, wenn Sie deren Quelle absolut vertrauen und die Nachricht nicht merkwürdig klingt.
  3. Geben Sie Ihre Twitter-Account-Daten nicht allzu bereitwillig jeder dritten Partei. Behalten Sie dabei den Überblick. Wer hat Ihre Daten?
  4. Auf keinen Fall sollte Ihr Twitter-Passwort ein zentrales sein, dass Sie auch bei anderen Webangeboten nutzen. Ansonsten könnten Sie in Zukunft erhebliche Probleme mit Ihrer Online-Identität bekommen.
  5. Ändern Sie bei intensiver Twitter-Nutzung alle paare Monate Ihr Passwort, falls Sie häufiger Ihre Twitter-Log-ins herausgeben.
  6. Installieren Sie lieber keine Software, auf die Sie via Twitter-Link aufmerksam gemacht worden sind, wenn Sie sich nicht sicher sind, wer der Tippgeber ist. Gehen Sie lieber erneut auf die Website und laden Sie sich dann erst die Datei oder ein Update herunter.
  7. Legen Sie mehrere Twitter-Accounts an, um Ihren Namen und Ihre Marken (Unternehmen, Produkte etc.) vor Missbrauch zu schützen. Ansonsten könnten Face-Accounts entstehen, die sich gegen Ihre Interessen richten.
  8. Ein Twitter-Monitoring schützt Sie vor der Karrierefalle Internet. Deshalb sollten Sie einige News Alerts auch für Twitter einrichten, damit Sie nicht überrascht werden, wenn jemand in Ihrem Namen aktiv (unter einem anderen Account) twittert. Empfehlenswert auch für das Keyword-Monitoring ist hierbei Twilert.
  9. Denken Sie nach, bevor Sie einem Twitter- oder sonstigen Link folgen. Vertrauen Sie der Quelle tatsächlich?

Falls Sie weitere Tipps für die Twitter Security haben, freue mich über Ihre Ergänzungen. Verändern die aktuellen Twitter-Diskussionen um Trojaner, Phishing und Hacks bereits Ihr Twitter-Verhalten oder ändert sich dadurch für Sie gar nichts?

>> Meedia: Obama & Britney: Twitter-Konten gehackt
>> heise Security – 06.01.09 – Micro-Blog Twitter gehackt
>> Lummaland: Sicherheitsprobleme bei Twitter immer schlimmer
>>TechCrunch: Twitter Gets Hacked, Badly


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5 Replies to “Opfer eines Identitätsdiebstahls werden oder sicher twittern?”

  1. Diese Aufstellung von Sicherheitstips ist hervorragend. Ich würde sie allerdings gern um zwei Punkte erweitern:
    – Wenn man dann doch einer Dritt-Applikation, der man nicht hundertprozentig vertraut (und welcher kann man schon hundertprozentig vertrauen, wenn man sie nicht selbst geschrieben hat?) seine Login-Daten gegeben hat, sollte man sein Paßwort *sofort* nach deren Benutzung ändern!
    – Man sollte ein sicheres Twitter-Paßwort wählen. Sicher bedeutet: Mindestens 9 Zeichen, Zahlen, Buchstaben, Sonderzeichen sowie Groß- und Kleinschreibung gemischt.
    Bedauerlicherweise ist dieser Fall von Identitätsdiebstahl aber wohl auf einen Fehler in internen Tools von Twitter zurückzuführen, auf die der User gar keinen Einfluß hat. Das zeigt uns mal wieder die Kehrseite der schönen, neuen Kommunikationsmöglichkeiten im Web: Man muß den Programmierkünsten der Betreiber vertrauen. Ob man das tut, bleibt jedem selbst überlassen. Mein Vertrauen in Twitter ist durch diesen Vorfall jedenfalls tief erschüttert!

  2. So geht es halt auch Promis das diese gehackt werden.
    Also wer im www nicht wagt der nicht gewinnt!
    Im Internet kann wirklich mit wenig Geldaufwand (Zeitaufwand ist am Amfang schon sehr gross) seine Ideen umsetzen.
    Ok es wäre leichter wenn man passende Sponsoren an Land ziehen kann.
    Wünsche auf diesem Wege allen ein erfolgreiches Jahr 2009.
    (Die Krise muss man einfach mit guten Ideen bekämpfen – z.B:
    Weiterbildungsmassnahmen sollten im Jahr 2009 zu 100 % absetzbar sein und somit könnten sich viele Arbeitnehmer kostenneutral weiterbilden und somit der Arbeitslosigkeit vorbeugen).
    Gruss Hans

  3. ich finde es sehr erschreckend, das die sich so einfach da reinhäcken und identitäten stehlen können. werd mir in zukunft überlegen, was ich ins internet stelle. vielen dank für die tips, die sind sehr hilfreich

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