Unternehmen sollten aufs Twittern lieber verzichten, wenn es hierbei für die Mitarbeiter nur um die Pflege von Freundschaften geht. Dabei stellt sich schnell die Frage, inwiefern die digitalen Freundschaften auf dem Microblogging-Kanal Twitter überhaupt businessrelevant sind? Ist das nicht alles eine einzige gigantische Spielerei, die man in den Unternehmen lieber verbieten sollte, weil sie viel Zeit in Anspruch nimmt? Oder dürfen sich Unternehmen davon sogar einen kleinen Effizienzgewinn versprechen? Einen Begriff gibt es jedenfalls schon fürs Twittern im Unternehmen: Corporate Twitter.
Wenn Sie Ihren oder einen anderen Twitter-Namen auf Twitterfriends eingeben, erhalten Sie eine schnelle, aktuelle Übersicht über die Dialoge, die online geführt werden.
Es gibt noch ein weiteres Twitter-Tool, mit dem Sie messen können, wie einflussreich Twitterer sind: Twinfluence fügt noch einige weitere Faktoren zur Analyse des Relevant Set an Twitterern hinzu. So wird bei Twinfluence die Reichweite anhand der Followerzahl und die Geschwindigkeit bei der Entwicklung der Abonnentenzahl gemessen. Daraus leitet Twinfluence ab, welchen Influencer-Wert der einzelne Twitterer tatsächlich hat.
Je mehr Twitterfreundschaften man online pflegt, desto mehr Zeit wird auch beim Corporate Twittern dafür benötigt. Effizient wird es für Unternehmenstwitterer erst, wenn sie gute Twitterfilter aufgesetzt haben und nach bestimmten Regeln getwittert wird. Ansonsten können 6 Millionen weltweite Twitterer durchaus bedrohlich für die Unternehmenskommunikation werden…
Erst wenn Marken ihre Twitterkommunikation steuern, ist es wirklich möglich, die eigene Reichweite gezielt auszubauen und konstante Beziehungen und somit Dialoge zu anderen Influencern aufzubauen, die man in der Unternehmenskommunikation durchaus nutzen kann – vorausgesetzt, es sind ernstgemeinte Dialogansätze. Spontanität muss dadurch nicht einmal verloren gehen. Die Kommunikationsziele sollten jedoch klar definiert sein, damit die Kommunikation nicht allzu beliebig bleibt.
Twitter erleichtert das Kommunizieren mit Multiplikatoren, deshalb halte ich auch Benedikts Twitterfriends für ein nützliches Tool. Darüber hinaus geht es jedoch immer darum, mit vertretbaren Zeitaufwand, mit anderen Influencern in den Dialog zu treten. Ansonsten gewinnen meine in den 18 Anti-Twitter-Thesen geäußerten Vorbehalte gegenüber Twitter in den Unternehmen schnell die Oberhand.
Wer wissen will, wie viel Zeit er/sie bislang mit dem Twittern verbracht hat, kann dazu einfach einen Blick auf Tweetwasters werfen. Aber Vorsicht! Angestellte sollten nicht vergessen, dass auch der Arbeitgeber solche Tools nutzen kann und somit herausfinden kann, wie viel Zeit jemand auf Twitter verbracht hat. Das könnte einige Nutzer durchaus in Erklärungsnot bringen.
Wie viel Zeit verbringen Sie eigentlich am Tag auf Twitter?
>> Metraroll: Networks that matter on Twitter: the @-Crowd
>> Everything you want to know about twInfluence!
Klaus Eck
Hm, Selbstgespräche in Twitter? 4 replies von @klauseck an @klauseck? 😉
Seit 4 Wochen ist Twitter aus dem Firmenintranet bei Bayer erreichbar (aus dem Proxyfilter genommen worden) und kann auch während der Arbeitszeit (unter bestimmten Vorgaben ) genutzt werden. Wie finde in bloß twitternde Kollegen? Mal xing fragen.
Keine Sorge, noch habe ich meine Online-Profile selbst im Griff. Aber manchmal retweetet man sich auch selbst – sozusagen ein Rechtschreibfehler im System.
@Bernd: Ich denke, es wird mit der Zeit Multiplikatoren geben. Ich habe z.B. in meinem letzten Beitrag im Daimler-Blog als PS meinen Twitter-Account mit angegeben. So wird der ein oder andere Daimler-Kollege auf mich aufmerksam, und wenn er sich dann als eben solcher bei mir zu erkennen gibt, werde ich ihn dementsprechend willkommen heißen und die anderen Kollegen wiederum werden auf ihn aufmerksam.
Inzwischen gibt es eine noch bessere Webadresse für http://twitter-friends.com/.
Hallo Herr Eck,
ein wirklich guter Artikel!
Zwei Dinge, die mir in den letzten rund drei Monaten aufgefallen sind, seitdem ich twittere:
1. Multiplikatoren/Influencer finden ist gar nicht so einfach! Das Feedback auf meine Tweets hält sich (noch) in Grenzen…
2. Der direkte Dialog auf Tweets von mir oder andere ist noch ausbaufähig.
3. Ich repräsentiere ja eine Marke, die für ein Unternehmen – alma mater – steht und habe natürlich mit meinem Getschiepe Ziele (u.a. größere Sichtbarkeit&Wahrnehmung, Glaubwürdigkeit, Feedback, Zugriffe auf unsere HP, Tipps und Informationsaustausch)
4. Aus 3. folgt aber nicht, daß ich nur zu Werbezwecken twittere, sondern vor allem, weil ich einfach dem einen oder anderen Bewerber oder Personaler Tipps/Infos geben möchte kombiniert mit dem Zeigen, was bei uns passiert
Mein Fazit: Ein sehr interessantes Tool, das einen Jeden ermutigt, sich kurz zu halten. Das ist gut. In kurzer Zeit habe ich verhältnismäßig viele Follower gewinnen können, was mich sehr freut. Hoffe auf noch mehr.
Aber twitter würde ich auch gerne als Plattform zum Austausch mit Wettbewerbern führen (neue Trends etc.).
Grundsätzlich würde mich auch interessieren, wie das Verhältnis bei den twitter-usern ist: mehr privat oder mehr corporate. Gibt es hier Infos für die deutsche Community? Ist u.U. relevant für die eigene Art der Tweetkommunikationsführung.
So, jetzt reichts. Unter http://www.twitter.com/AlmaMeise bin ich auffindbar und freue mich über jeden, der mich antweetet!
der Twitter Grader http://twitter.grader.com/ müsste in diesem Zusammenhang noch erwähnt werden. Er kann z.B. bei der Regionalen Suche nach relevanten Twitterusern behilflich sein, indem man einen Städtenamen in die Suche eingibt.
„Inzwischen gibt es eine noch bessere Webadresse für http://twitter-friends.com/ “
Hey, klauseck – vielen Dank für den Link, wirklich tolle Seite! Grüße allen! 🙂
Wie Unternehmen ihren Einfluss bei Twitter & Co messen können