Nach 44 Jahren PR-Arbeit erhielt der Herausgeber und Chefredakteur des PR-Journals
Gerhard Pfeffer seine erste Abmahnung. Damit hat die Prüfungs- und Zertifizierungsorganisation der deutschen Kommunikationswirtschaft (PZOK) zu einer juristischen Maßnahme gegriffen, vermutlich auch um seine kritische Begleitung einer nichtuniversitären PR-Prüfung für angehende PR-Berater und
Pressesprecher einzudämmen. Den Anlass bot Pfeffer mit einigen falschen Angaben in einem kritischen Artikel auf seinem PR-Portal.
Dennoch hat man meiner Ansicht hierbei wirklich mit Kanonen auf einen Spatzen geschossen. Pfeffer hätte sich mehr Kommunikation gewünscht. Vielleicht hat es in der Vergangenheit durchaus Dialog-Versuche der Verbände mit ihm gegeben, die nicht geklappt haben. Trotzdem glaube ich nicht, dass die Abmahnung ein gutes Licht auf die PR-Branche wirft. In der Krisen-PR ist eine solche juristische Maßnahme nun wirklich das Ende jeglicher Krisenkommunikation und führt eher zu noch mehr negativer Aufmerksamkeit.
Die PR-Verbände Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG), Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA) und der Bundesverband deutscher Pressesprecher (BdP)
haben Anfang 2007 die Prüfungs- und Zertifizierungsorganisation der deutschen
Kommunikationswirtschaft (PZOK) entwickelt, um private Aus- und
Weiterbildungsangebote auf ihre Qualität zu testen und eine
einheitliche Prüfung abzunehmen.
Wenig erfreulich für die PZOK sind zurzeit die Google-Ergebnisse: Bereits der dritte Treffer stammt vom alten PR-Hasen und wirkt nicht besonders erfreulich für die PR-Organisation: "PR-Journal – PR-Prüfung: professionelle Organisation sieht anders aus. Gelöscht wurde der äußerst kritische Beitrag sicherlich nicht. Ganz im Gegenteil. Er kratzt an der Reputation der Organisation. Was halten Sie von den juristischen Maßnahmen in diesem Falle?
>> Thomas Pleil – Das Textdepot: PR-Profis mahnen Chefredakteur des PR-Journal ab
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>> PR-Guide: PZOK stellt bei Workshop mit Bildungsträger neues Team vor
Klaus Eck
„In der Krisen-PR ist eine solche juristische Maßnahme nun wirklich das Ende jeglicher Krisenkommunikation und führt eher zu noch mehr negativer Aufmerksamkeit.“ Herr Eck, dem stimme ich zu. Ungeachtet der sonstigen inhaltlichen Diskussion, die ich nur am Rande verfolgt habe. Aber ein in der PR tätige Organisation sollte erst mal den Dialog suchen und hier ihre eigene Kommunikationsfähigkeiten und -Expertise unter Beweis stellen.
Bemerkenswert, wenn die Kommunikationsbranche sich selbst so ernst nimmt, dass sie sich nicht mehr versteht. Übeles Gerangel um Posten und Funktionen. Nicht wirklich innovativ. Aber das will gerade diese Truppe – zu der ich auch gehöre – doch immer sein…
Warum greift Herr Pfeffer die PZOK an? Weil er Gesellschafter der DAPR ist, einmal Geschäftsführer dort war und somit ein Eigenintersse verfolgt. Es ist ein trauriges Spiel, was da abläuft. Es geht einzelnen Personen um ihre Pöstchen, wie die Gründung der AKOMM der Umc Potsdam eindeutig belegt.
Leider kann ich erst heute nach sieben Wochen Krankheit und Klinikaufenthalt zwei Dinge klarstellen: die PR-Verbände und ihre Funktionäre haben den Dialog nicht gesucht. Auf Angebote und Anfragen meinerseits wurde (unprofessionell) nicht reagiert. Auch ein Vorschlag meinerseits nach dem Vorfall wurde bisher nur von BdP-Präsident Lars Großkurth beantwortet.
Der anonyme Kommentator „Heiko“ operiert nicht nur in diesem Blog mit falschen Angaben und haltlosen Unterstellungen. Offene, faire Diskussion: Fehlanzeige bei diesem Schreiberling.