Eine kleine Geschichte der Community

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Nichts bewegt sich so unbeschwert, wie ein geflügeltes Wort. Der Begriff Community gehört sicher zu den Leichtesten. Ich habe versucht, einem Fernsehmann zu erklären, was Community- Marketing bedeutet. Es blieb bei dem Versuch. In seinem Kopf war nur Platz für Foren. Er meinte nicht die erfolgreichen Foren des alten Rom, sondern die (gefühlt gleichaltrigen) Web 1.0 Communities. Es gibt sie noch – manche sogar unglaublich erfolgreich – aber der Begriff trägt weiter.

In die Internetwelt kam er dank der wissenschaftlichen "Community". Schließlich haben Wissenschaftler das Web gemacht. So versteht man gleich, worum es geht: Offenheit, Transparenz, Objektivität, kollektive Kontrolle, Glaubwürdigkeit. Exakt, was Wissenschaft auszeichnet. Die Community- Kultur gehört zu den Gründungsmythen des Internet und ist tief in Ihre soziale Struktur eingebunden. Kein Wunder, das diese sozialen Werte sowohl für die Organisation (Enterprise 2.0), als auch das Marketing von Unternehmen gefordert werden. Nicht erst seit dem Web 2.0. Es ist eine grundlegend andere Sicht auf alle Kommunikationsdisziplinen. Der Kern des Wandels. Versteht man das – versteht man auch modernes Marketing.

Zurück zur Community – der Begriff wurde auch gerne mittels amerikanischer Kleinstädte erklärt, oder dem Areal größerer Städte, in denen sich Gleichgesinnte ansiedeln ((Neo-)Hippies -> Topanga Canyon, LA). (In den USA ein sehr ausgeprägtes Phänomen, während man in unserem Land eher zu Beispielen wie Anglern oder Autotunern greift.) Es sind in jedem Fall die Werte, die eine Community zusammenhalten. Womit wir bei Zielgruppen (Demografie) und der LebenstilSegmentierung sind (Werte). Ganz Deutschland kann eine Community sein und wenn ich sie (also uns) ansprechen möchte, werde ich Ihre (also unsere) gemeinsamen Werte berücksichtigen müssen. Deutsche lieben keine Ausreisser, Helden und Vordenker vor Ihrem Tod. Sie lieben die Geselligkeit. Nicht Du, Marlene Dietrich, bist Deutschland, sondern wir Verein, Kollegen (?) und Kneipenrunden sind es. Sie wissen, was ich meine. Genau deshalb ist Glaubwürdigkeit so wichtig, wenn man mitspielen will. Selbst oder gerade, wenn man (Marke) nur Gast in einer Community ist.

Apropos klassische Werbung: Im Community- Web (immer noch besser als "Mitmach- Web2.0"), kann man endlich direkt auf demografische Daten "targeten" – erfolgsabhängig. Lebensstile finden sich in den verschiedensten Communities wieder. Na, wenn das nichts ist. Flügel angeschnallt und los.

>> Forrester Research, Strategie: Was ist eine Online-Comunity
>> Forrester Research, Strategie: Online- Community Best Practises

Michael Domsalla, KMTO

2 Replies to “Eine kleine Geschichte der Community”

  1. Die wöchentliche PR Blogger Kolumne

    Eine kleine Geschichte der Community
    Wie sieht neues Marketing aus? Das Web hat sich erweitert zum Community – Web. Ich bin überzeugt, daß die Grundregeln einer Community auch die Erfolgsfaktoren…

  2. Eine kleine Geschichte der Community

    In die Internetwelt kam er dank der wissenschaftlichen „Community“. Schließlich haben Wissenschaftler das Web gemacht. So versteht man gleich, worum es geht: Offenheit, Transparenz, Objektivität, kollektive Kontrolle, Glaubwürdigkeit. Exakt, was Wissen…

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