Der Aufbau einer positiven Reputation braucht Zeit. Viel Zeit. Die Bildung von Reputation muss dabei immer als langfristige Investition verstanden werden und nicht als bloße Schönfärberei. Mit einem digitalen Make-Up, einer Ablenkung von anderen Problemen, ist niemanden langfristig geholfen. Doch der Aufwand für das Reputation Management lohnt sich.
Gerade in sich schnell ändernden Umwelten wie dem Internet sind immaterielle Werte wie Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit besonders bedeutsam. Immer mehr Entscheider in Unternehmen erkennen das: “Mit der Vernetzung unseres täglichen und digitalen Lebens werden Online- und Realwelt-Reputation zusammenwachsen”, sagt Paul Williams, Manager von iKarma.
Doch ein hart erarbeiteter positiver Ruf kann durch öffentlich diskutierte Fehltritte leicht zerstört werden. “Die Deutsche Shell AG musste aufgrund der Brent-Spar-Diskussion im Jahre 1996 herbe Reputationsschäden hinnehmen. Bis heute ist es dem Unternehmen trotz massiver Investitionen in reputationsbildende Maßnahmen nicht gelungen, das ursprünglich erreichte relativ hohe Reputationsniveau wieder zu erreichen.” (Studie von 2001 zur Unternehmensreputation, HU-Berlin) Williams schlussfolgert daraus: “Auch wenn sich der Ruf eines Unternehmens nicht bilanzieren lässt, beginnt die Geschäftswelt zu erkennen, dass Reputation Management ein kostengünstiger und hocheffektiver Weg ist, um sich im Markt Wettbewerbsvorteile zu sichern”.
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Klaus Eck
Das Thema Reputation ist im Bereich des Kultursponsorings schon länger im Blickfeld von Unternehmen. Es gibt interessante empirische Wirkstudien darüber, die zeigen, daß normatives Management den gleichen Stellenwert bei der Unternehmensführung haben sollte, wie z. B. das operative Management. Hier gibt es eine Reihe von Studien jüngeren Datums zum Thema Corporate Reputation. http://www.efoplan.de
Hm, für mich etwas zu wissenschaftlich dieser Ansatz. Wie wäre es schlicht mit „Anständigkeit“? Was halten Sie z.B. von diesen Marken…
Nike, H&M, adidas & Co.: Ausbeutung und soziale Missstände in Zuliefererbetrieben
Aldi: Ausbeutung in der Rohstoffgewinnung, Verletzung von Gewerkschaftsrechten, Umweltzerstörung
Bayer: Import von Rohstoffen aus Kriegsgebieten, Finanzierung unethischer Medikamentenversuche, Behinderung eines Entwicklungslandes bei der Herstellung lebenswichtiger Medikamente, Vertrieb gefährlicher Pflanzengifte, Ausbeutung und Kinderarbeit bei Rohstofflieferanten
BP, Exxon Mobil, Shell, Total: Kooperation mit Militärdiktaturen, Finanzierung von Bürgerkrieg und Waffenhandel, Zerstörung der Lebensgrundlagen in Ölfördergebieten, Kooperationen mit Militärregimen, Lobbying gegen Klimaschutzmaßnahmen
…
„Da war mal irgendwas“, denken wir über diese Firmen – leider aber sind die obigen Skandale HEUTE noch aktuell. „Reputation Management ist ein kostengünstiger und hocheffektiver Weg, um sich im Markt Wettbewerbsvorteile zu sichern“ ?!?
Das ist, mit Verlaub, Bullshit-Bingo und typisch profit-orientiertes Gerede. Hier geht es um Menschen, die unter den „Fehltritten“ dieser Firmen zu leiden haben.
(Quelle: „Das neue Schwarzbuch Markenfirmen“)