Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hat am 1. März 2007 ein eigenes Blog gestartet: Im Pressefreiheits-Blog will die Standesorganisation der Journalisten kritisch die staatlichen Eingriffe in die deutsche Pressefreiheit begleiten und eine Diskussionsplattform einrichten. Zu den ersten Themen gehören beispielsweise der Fall Cicero und das neue Anti-Stalking-Gesetz.
„Wir hoffen, dass die Journalisten und Bürger von unserem Angebot regen Gebrauch machen werden“, kommentierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken die Bloginitiative.
Doch das Warten allein reicht nicht aus: Trotz der verschickten Pressemitteilung und einer kleinen Blog-Resonanz gibt es zu diesem frühen Zeitpunkt noch keinerlei Diskussionen im DJV-Blog. Obwohl der DJV bereits 23 Blogartikel veröffentlicht hat, stehen dem gerade einmal drei Kommentare gegenüber.
Auch wenn das Blog noch unbekannt sein mag und es zu diesem Zeitpunkt noch ungerecht klingt, zeigt es dennoch deutlich, dass es bei weitem nicht ausreicht, ein inhaltlich gut gemachtes Nonprofit-Blog aufzusetzen und dann darauf zu vertrauen, dass die Blogleser sofort reagieren. Das Mitmach-Web ist eben doch noch nicht eines, in dem alle Blogbesucher nur darauf warten, in Aktion zu treten.
Aber vielleicht gibt es schon bald weitere Anreize, die uns zu kontroversen Diskussionen einladen. Ich bin gespannt, wie sich das Pressefreiheits-Blog in Zukunft entwickelt und wünsche dem DJV viel Glück dabei.
>> DJV-Pressemitteilung: DJV startet Blog zur Pressefreiheit
Klaus Eck
technorati tags:Pressefreiheit, Blogs, Nonprofit, Journalismus, DJV, Medien
Haben Sie nicht selbst erst am 26.Februar geschrieben, dass die Betreiber von Corporate Blogs, und als solchen kann man ja diesen durchaus verstehen, Geduld brauchen? Ich denke, es werden sich noch spannende Diskussionen entwickeln. Ich jedenfalls wünsche dem DJV gutes Gelingen. Bedarf für ein solches Blog ist durchaus vorhanden.
Völlig richtig, aber ich wollte die Euphorie in diesem Falle ein wenig dämpfen, was das Kommentieren angeht. Eigentlich hätte ich bei diesem Thema auch schon im frühen Stadium mehr Kommentare erwartet. Auffällig ist aber schon jetzt, dass die wenigsten Beiträge zum Kommentieren einladen.
DJV lädt ein zur Pressefreiheitsdebatte
Und zwar per Blog, was sicher sinnvoll ist, schon allein, um die DJV-Mitgleider ein wenig mehr heranzuführen an diese seit ein paar Jahren nicht mehr ganz so neue Gesprächs/Publikationssform. Aus…
Das kommt doch immer auf die Nutzer an. Ein erfahrener Blog-User kann zu sogar einem Komma eine Meinung haben. Ich denke, die aktuellen Besucher des DJV-Blogs müssen sich erst einmal daran gewöhnen, dass sie ein Medium nicht nur absorbieren sondern daran auch partizipieren können.
D’accord, andererseits kann man dieses bereits im Konzept berücksichtigen und kleinere Anreize schaffen …
Was aus dem „Pressefreiheits-Blog“ des DJV wird, lässt sich im Moment überhaupt nicht abschätzen. Dazu sind die Inhalte noch zu spärlich und zum Teil nicht aktuell.