Bei einer Markenstrategie kommt es heute immer mehr darauf an, die Emotionen eines Menschen direkt anzusprechen. Am liebsten würden sich Werber in unser Unterbewusstsein einschalten, damit wir ganz bestimmte Produkte kaufen und weniger unberechenbar als Kunden sind. Immerhin ist das Unbewusste für nahezu 70 bis 80 Prozent aller unserer Handlungen verantwortlich und liegt im limbischen System (Stammhirn). Dieses steuert alle vitalen Bedürfnisse des Menschen, wozu Atmung, Schlaf, Nahrung und Sexualität gehören. Gesteuert werden die menschlichen Bedürfnisse auf ganz unterschiedliche Art und Weise von den Steuerungselementen Balance, Dominanz und Stimulanz, die bei jedem Menschen utnerschiedlich ausgeprägt sind. Deshalb spricht Wolfgang Bscheid, Geschäftsführer der Münchner Agentur Mediascale von unterschiedlichen limbischen Konsumtypen.
O2 und mediascale haben versucht, Marken einem bestimmten limbischen Typen zuzuordnen, um die Werbemittel noch besser an die jeweilige Bedürfnisstruktur ihrer Kunden anzupassen. Dazu führte O2 eine Konsumentenbefragung durch und zog einen Vergleich zum Eigenbild, um herauszufinden, wie der limbische Markentyp von O2 aussieht:
Bei der Kampagnenauswertung kamen O2 und mediascale zu dem Ergebnis, dass die Authentizität der Kampagnenmotive entscheidend für ihren Erfolg waren. Je mehr bei der Gestaltung der Banner-Kampagen der "limbische Markenkern" berücksichtigt worden ist, desto erfolgreicher war die Werbeaktion.
Hierbei stellt sich mir die Frage, inwieweit wir als Konsumenten überhaupt noch selbst entscheidungsfähig sind, wenn wir inzwischen sogar mit einer limbischen Markenpositionierung und Markenführung rechnen müssen…
>> Mehr zu den Ergebnissen: Focus Medialine: Hirnforschung: Banner für das Unterbewusstsein
>> Dank der Segmentierungs- und Positionierungs-Methodik LIMBIC CUBE werbetreibende Marken
im Regional-TV optimal einbinden
>> Mediascale: mediascale-Studie am Beispiel o2 – Manipulation mit Köpfchen – oder: das Limbische System
Klaus Eck
Von der Grundtendenz „ein alter Hut”. Ich erinnere mich an einen Fachartikel vor über 10 Jahren. Die Aussage war: Unser Instikt-Reptiliengehirn (limbisches System)überlagert unsere Entscheidungen – auch wenn nachträglich rationale (Großhirn)Erklärungen nachgeschoben werde.Fazit: Wir sind einfach instiktgesteuert. Ob zu Zeiten des Faustkeils oder des O2 Handys.
So sind wir halt und damit verführbar.
Das ist ja lachhaft. O2 stochert im limbischen System herum. Dafür hat es das Unternehmen komplett verlernt, einen halbwegs verständlichen Werbebrief zu schreiben.
http://berndroethlingshoefer.typepad.com/smc/2007/02/versteh_nix.html
Interessant wäre es, die Ergebnisse mit der Verteilung der jeweiligen Ausprägung der limbischen Präferenzen von allen Handy-Nutzern zu vergleichen. Dann könnte man feststellen, ob der Marktanteil ungefähr dem Anteil an Nutzern mit den „Ziel-Eigenschaften“ enstpricht. Käme das in etwa hin, würde es die Methodik stützen. Ansonsten kann man sich getrost auf die herkömmlichen Marketingmaßnahmen verlassen…
Interessant wäre es, die Ergebnisse mit der Verteilung der jeweiligen Ausprägung der limbischen Präferenzen von allen Handy-Nutzern zu vergleichen. Dann könnte man feststellen, ob der Marktanteil ungefähr dem Anteil an Nutzern mit den „Ziel-Eigenschaften“ enstpricht. Käme das in etwa hin, würde es die Methodik stützen. Ansonsten kann man sich getrost auf die herkömmlichen Marketingmaßnahmen verlassen…
@Sigi: Will Deiner Aussage nicht wiedersprechen, nur darauf hinweisen, dass die Dreiteilung recht bekannt ist:
* Reptiliengehirn
* Stammhirn (limbisches System)
* Großhirn
Gehe also davon aus, dass Du das Reptiliengehirn meinst, dass definitiv nicht das limische System ist. Während das Reptiliengehirn für biomotorische Abläufe zuständig ist, ist das limische System für die emotionale Färbung der später gespeicherten Informationen zuständig. :))
Ohne hier per Schleichwerbung meinen eigenen Blog anteasern zu wollen: Zu dem Thema „limbisches“ bzw. Neuro-Marketing gibt es einen Fachvotrag mit Dr. Christian Scheier, Ralph Ohnehus und mir selbstens, und zwar hier:
http://www.viralmarketing.de/2006/12/04/neuromarketing-wie-unterbewusste-werbebotschaften-das-kaufverhalten-beeinflussen/