Die PR-Agentur Zipatoni hat für ihren Kunden Sony ein cooles Hiphopper-Blog unter der Adresse www.alliwantforxmasisapsp.com (All I Want for Xmas is a PSP) aufgesetzt und wollte damit via Blog für die PSP-Box von Sony werben. Daran alleine wäre nichts auszusetzen gewesen. Jedoch suggerierte das Blog, ein Fan-Produkt zu sein. Seine Herkunft blieb lange Zeit verborgen. Viele Blogger hatten aber schon längst diskutiert, dass es sich um ein Fake handele, was jetzt auch offiziell zugegeben worden ist, nachdem ein Blogger auf die Besitzer der Domain verwiesen hatte. So heißt es im neuesten Blogartikel des Fake-Blogs:
„Busted. Nailed. Snagged. As many of you have figured out (maybe ourspeech was a little too funky fresh???), Peter isn’t a real hip-hopmaven and this site was actually developed by Sony. Guess we weretrying to be just a little too clever. From this point forward, we willjust stick to making cool products, and use this site to give younothing but the facts on the PSP.“
Besonders smart oder cool wirkt nicht einmal diese halbherzige Entschuldigung der selbsternannten Consumer Activation Agency Zipantoni, die immerhin auf ihrer Website verspricht: „We move consumers into action and get interact with brands.“ Es ist fragwürdig, ob derlei Aktionen die Marken stützen. Gerade Fakeblogs zeigen immer wieder, wie sehr diese einer Marke schaden. Letztlich kommt immer alles raus.
Warum gehen Unternehmen derlei Risiken ein, ihre Glaubwürdigkeit zu verspielen? Es gibt selbst im Blogbereich interessante Alternativen, ohne dass man sich der Bloggerszene anbiedern müsste. Authentizität geht damit einher, dass man Ross und Reiter benennt.
Erst vor wenigen Monaten musste die PR-Agentur Edelman mit ihrem Pro-Wal-Mart Blog dieselbe Erfahrung machen. Ihr Blog Wal-Marting Across America stand völlig im Gegensatz zu dem PR 2.0-Ansatz, bei dem es eigentlich um Transparenz und Vertrauen geht. Je weiter sich die Agenturen von einer offenen Kommunikation entfernen, desto höher dürfte der Preis sein, den sie in Zukunft dafür bezahlen müssen.
Erfolgreicher ist es meiner Ansicht nach für Unternehmen, auf „geleckte Informationen“ zu verzichten, die alles schönredet, aber gleichzeitig nicht die Authentizität überzustrapazieren, indem man in fremde Rollen schlüpft und dabei sein Businessinteresse in Form von Schleichwerbung verschleiert.
Seien SIe SIe selbst und schreiben Sie über Ihr Business, ohne sich zu verstellen, dann sollten Ihre spannenden Erzählungen Gehör finden. Voraussetzung dafür ist ein gutes Konzept, mit dem Sie Ihre Kunden und deren Intelligenz ernst nehmen.
>> Robert Basic: Sonys Fakeblog
>> Washington Post: FTC Moves to Unmask Word-of-Mouth Marketing
>> ars technica: FTC says stealth marketing unethical
>> Videogamesblogger: Sony pays PR firm to lie about wanting a PSP for Christmas (terrible rapsong video included)
Klaus Eck
technorati tags:Sony, Maven, PR, PR2.0, Kommunikation, Blogs, Fakeblogs, Agenturen, Corporate, Business
I’ve never seen a viral campaign where 30-somethings pretend to be kids in a rap video that fake wanting a PSP that they are being paid to promote.
http://www.Johnbecksamazingprofits.com/john-becks-amazing-profits.html
Authentizität geht damit einher, dass man Ross und Reiter benennt.
http://www.johnbeckland.com