Der 17. Oktober war ein ganz normaler Tag in dem Leben vieler britischen Inselbewohner. Und genau aus diesem Grund haben die British Library und National Trust, die britische Gesellschaft zum Schutz des historischen Erbes alle Briten dazu auf, ihr ganz persönliches Protokoll eines
ganz normalen Tages im Web zu verewigen. Ziel ist es möglichst viele Alltagsmomente in 100
bis 1000 Wörtern in dem größten Blog der Geschichte zu verewigen. Bei dem Projekt "One Day in History" sind auch zahlreiche
britische Prominente und über 29.000
Schulen, inklusive Lehranstalten im Ausland wie die Dubai British
School beteiligt. Die Einträge der Teilnehmer sollen alle Banalitäten eines normalen Tagesablaufs thematisieren. "Je profaner, desto besser", sagte der Historiker Dan
Snow der BBC.
Die Aktion zielt zunächst auf britische Staatsbürger und Bürger des Commonwealth, teilnehmen kann aber dennoch prinzipiell jeder. Nach einer Registrierung können die Blogbeiträge ganz einfach in
einer Maske auf der eigenen Website
eingetragen werden. Der 17. Oktober wurde als Tag X ausgesucht,
weil er "ein ganz gewöhnlicher Tag ohne besondere nationale
Signifikanz" ist. Die Voraussetzung für ein Projekt, dass sich genau mit dem "normalen" Ablauf eines Tages auseinandersetzen will.
Ein interessantes Projekt, dass nicht nur Sozialforscher der Zukunft, sondern eigentlich jeden von uns interessieren dürfte. Vielleicht auch ein Nachschlagewerk für unsere Nachkommen über die Dinge, die uns 2006 tatsächlich beschäftigt haben.
Verena Schmunk