Diesen Sonntag berichtete B5 aktuell über die Diskrepanz bei der Vergabe von Steuermillionen für die Profi Teams der Deutschen Fußball-Liga kontra der Verteilung von Fördergelder für die Sportvereine. Wer es bislang noch nicht nachverfolgt hat: der Staat kürzt die Fördergelder für Sportvereine. Und das massiv. Laut B5 aktuell muss nun eine Familie für seinen Sprössling beim bayerischen Sportververein TSV Weißendorn im Landkreis Neu-Ulm anstatt 30 Euro im Jahr an die 150 Euro aufbringen. Das wird dazu führen, dass viele Familien ihre Kinder beim ortsansässigen Sportverein abmelden werden. Im krassen Gegensatz dazu stehen die vielen Millionen Euro, die für die Profi-Teams und die Spiele aufgewendet werden. Auf die Frage, ob die Teams von ihren Millionen einen kleinen Teil zur Refinanzierung übrig hätten, bekamen die Reporter keine Antwort oder nur eine verwunderte Antwort: "Sie sind der erste, der uns damit konfrontiert."
Deshalb ist die Kampagne von Rewe eine Meldung wert: Rewe fördert den Fußballnachwuchs. Der Lebensmittelhändler Rewe wirbt nun mit der nationale Fußballkampagne "Anpfiff" um Sympathie. Das Kölner Unternehmen will damit den Fußballnachwuchses für die WM 2010 fördern. Dabei können sich sämtliche Fußballvereine von der Kreisklasse bis zur Oberliga um ein Heimspiel gegen die erste Mannschaft der Erstligisten HSV, VFB Stuttgart, 1. FC Köln und Arminia Bielefeld bewerben. Die Einnahmen der Spiele kommt dem Nachwuchs zugute.
Mit dieser Kampagne zeigt Rewe, dass Fördergelder für den Nachwuchs besonders gut im Jahr des Fußballs wirken. Der Bericht von B5 aktuell sollte zum Nachdenken anregen. Wie im letzten Beitrag bereits angemerkt, könnten Unternehmen, die bislang noch nicht wissen, wie sie zur WM werben sollen, auch über eine Förderung des Nachwuchs nachdenken. Nach der Kürzung der Staatszuschüsse freut sich sicherlich ein ortsansässiger Verein über einen Zuschuss, und das gewiss über den Zeitraum der WM hinaus. Wie man bei Rewe sieht, lässt sich damit auch ein Sponsoringengagement auf Dauer etablieren und bereits heute öffentlichkeitswirksam vermarkten.
Heike Bedrich, Talisman