Zumindest einer scheint sich sicher zu sein, dass das Blogging alle herkömmlichen Kommunikationsmodelle aushebeln und sogar das "Establishment stürzen" werde: Der "Wired"-Gründer und international bekannte Publizist Louis Rossetto meint in einem Video-Interview der Designzeitschrift PAGE: “Blogging ist dabei, die Ordnung des Establishments zu stürzen.
Blogging ist ein Wechsel zum Guten. Die neue Internet-Kommunikationsform
ermögliche eine “demokratische Diskussion auf einem sehr fundamentalen
Niveau". Er hält die Entwicklung des Blogging für einen
“Vorgang, der sich noch revolutionärer auswirken wird, als die Einführung
des Fernsehens".
Rosetto bezieht sich dabei vor allem auf die neue Form des
Meinungsaustausches via Blogging. Seiner Ansicht nach können Blogger
dazu beitragen, die Welt zu verbessern und auch Meinungsmanipulationen zu verhindern: “Blogs sind für mich ein
unglaublich fundamentaler Teil dieses Prozesses. … Sie werden sich
unaufhörlich weiter verbreiten. Menschen sprechen
mit Menschen, von Hirn zu Hirn. Es gibt keine Rasse, kein Geschlecht,
kein
Alter, nur die Wahrheit."
Plötzlich werde entdeckt, “dass es eine Menge unterschiedlicher Wege gibt,
die Welt zu betrachten". “Der Nebeneffekt der Blogger ist das Phänomen, dass
Blogging die alten Medien mit ihrer Mainstream-Berichterstattung tötet, die
wir seit der Ankunft der Telegrafen, der Druckpresse, der Schienen haben.
Die Autorität der Massenmedien, die alle Macht bei sich versammelt, wird
ausgehöhlt."
In seinem Optimismus geht er dann jedoch sehr weit, indem er die
Massenmedien für alles Schlechte der Vergangenheit mitverantwortlich
macht. Rossetto: “Die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist das
Scheitern von Vorstellungen und Ansichten, die großen
Bevölkerungsschichten
aufgezwungen wurden und schließlich zu Massenabschlachtungen führten.
Alle
diese Vorstellungen wurden von Massenmedien propagiert. Sie wurden von
einer
kleinen Gruppe von Menschen verbreitet, und die Massenmedien wurden
benutzt,
sie für eine breite Bevölkerungsschicht zu drucken."
Ganz so weit würde ich nicht gehen, schließlich sind Blogger auch
keine besseren Menschen, sondern haben ihre jeweils eigene Sicht der
Dinge. Zwar nutzen viele Blogger in China oder dem Iran ihre Weblogs
für die freie Meinungsäußerung. Doch es gibt auch genügend Beispiele
für Blogger, die sich nicht oppositionell verhalten, sondern ein
totalitäres System sogar noch stützen.
Nur weil jemand bloggt, ist er noch längst nicht ein freiheitsliebender Revolutionär. Die meisten Ansichten in den Blogs zählen eher zum Mainstream. Das ist auch nicht weiter verwunderlich. Damit spiegeln sie die jeweilige Gesellschaft. Neu ist es jedoch, dass jetzt viele die Chance nutzen, sich selbst via Blog, Podcast oder Vblog miteinander auszutauschen. Das birgt in der Tat eine neue Qualität in sich, die über das Empfangen und Versenden von E-Mails weit hinaus geht. Gleichzeitig verabschieden sich viele Blogger vom reinen Rezipieren von Medieninhalten und entdecken für sich die Möglichkeit, direkt und öffentlich ihre eigenen Themen zu setzen. Damit werden sie zu neuen Sendern und buhlen (zum Teil) mit den herkömmlichen Medien um Aufmerksamkeit.
Ob sich am Ende die "Laienjournalisten" (wie Blogger von einigen Medienvertretern tituliert werden) gegen die Medien durchsetzen werden und ob sie das überhaupt wollen, das ist alles mehr als fraglich. Und dürfte den meisten Bloggern auch völlig egal sein. Interessanterweise adaptieren viele Medienhäuser inzwischen das Bloggen und machen daraus ein eigenständiges "journalistisches" Format. Auf diese Weise verschwimmen zwar die Grenzen zwischen dem klassischen Journalismus und dem Bloggen. Als revolutionär würde ich das dennoch noch nicht bezeichnen. Ganz im Gegenteil. Das "Establishment" wird seinen eigenen Weg in die Blogosphere gehen und sogar von den neuen Erfahrungen profitieren können. Warum auch nicht…
>> PR Blogger: Tim Fischer: Blogs und Wikis: Die heimliche Medienrevolution
>> PR Blogger: Qualitätsblogismus: Warum sollen wir Blogs lesen?
„Es gibt keine Rasse, kein Geschlecht, kein Alter, nur die Wahrheit.“ – Auch auf die Gefahr hin, dass es zynisch klingt: ich glaube, dass es in den USA manchmal einfacher ist, eine gute Idee in die Schwärmerei zu überhöhen. In Europa versucht man sich vielleicht eher eine gewisse Abgeklärtheit zu bewahren. Und so geht es mir nicht anders: wenn ich mich umsehe, passiert in vielen Blogs ebenso viel Schwachsinn, Negatives, Schädliches, wie an anderen Stellen Positives geleistet wird. In Blogs wird zerredet, geschmäht, beschimpft, verrissen. Manchmal völlig ohne Rücksicht auf Verluste. Daher stimme ich zu: eine etwas differenziertere Sicht auf das Potential des Bloggens (Podcastings, vLoggings…) ist sicher notwendig.
Letztlich haben wir es mit dem Wilden Westen von Online Publishing/Citizen Media zu tun. Manche werden neue Gesellschaftsformen darin gründen, die spannende Entwicklungen erlauben. Andere rennen noch Jahrzehnte später mit der Machete oder Knarre darin herum und stiften Unheil.
Und die Wahrheit … ich dachte, da herrscht mittlerweile Einigkeit, dass es die gar nicht gibt…? 😉
Mit den Blogs verhält es sich doch genauso wie auch mit dem Internet allgemein: Es birgt viele Chancen, aber wenn diese Chancen nicht gewahrt werden, hilft das auch nichts.
Solange das blogging lediglich oberflächlich gehyped wird und jeder Hinz und Kunz sein Katzenblog online stellt, kann ich keine Revolution erkennen.
Nur weil „jeder Hinz und Kunz sein Katzenblog online stellen“ kann, schmälert das doch nicht grundsätzlich die Qualität manch anderer interessanter Blogs…!? Schliießlich wird die Arbeit eines Bettmann oder Newton oder die Fotografie an sich nicht dadurch entwertet, dass „jeder Hinz und Kunz“ heutzutage mit seiner Digitalkamera gigabyteweise Bilder schießt…!?
Abgesehen davon klingt aus der Bezeichnung „jeder Hinz und Kunz“ eine unangebrachte Überheblichkeit heraus…! Auch wenn man selbst einen professionellen Anspruch hat (oder zu haben glaubt), sollte man eine gewisse Toleranz anderen gegenüber zeigen…
Wer Katzen liebt, wird Katzenblogs lesen, warum auch nicht? Aber grundsätzlich denke ich, dass wir Europäer immer vorsichtiger und natürlich auch oft negativer sind. Für unsere amerikanischen Freunde ist es eben eine Chance, die sie mit win-win auch nutzen. Und wenn auch nicht immer alles gleich perfekt ist, wer sagt denn, dass es das sein muss? Kommunikation verändert sich durch Blogs, so, wie das Internet uns und unsere Kommunikation verändert hat.
Blog-Revolution
Die Blog-Revolution wird von dem "Wired"-Gründer und international
bekannte Publizist Louis Rossetto prognostiziert. Nach seiner Ansicht scheint das Blogging alle
herkömmlichen Kommunikationsmodelle auszuhebeln und sei sogar im Stande
das
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Die Blog-Revolution wird von dem Wired-Grnder und international bekannte Publizist Louis Rossetto prognostiziert. Nach seiner Ansicht scheint das Blogging alle herkmmlichen Kommunikationsmodelle auszuhebeln und sei sogar im Stan
Blog-Revolution
Die Blog-Revolution wird von dem Wired-Gründer und international bekannte Publizist Louis Rossetto prognostiziert. Nach seiner Ansicht scheint das Blogging alle herkömmlichen Kommunikationsmodelle auszuhebeln und sei sogar im Stande das &q
Blog-Revolution
Die Blog-Revolution wird von dem Wired-Gründer und international bekannte Publizist Louis Rossetto prognostiziert. Nach seiner Ansicht scheint das Blogging alle herkömmlichen Kommunikationsmodelle auszuhebeln und sei sogar im Stande das &quo