Mainstream

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Nun ist Blogging also beim Agentur-Mainstream angekommen. Gestern hat der fischerAppelt-Partner Lars-Christian Cords sieben Thesen über Weblogs, Frühwarnsysteme und Kommunikation veröffentlicht – um nicht in den internen Grabenkampf einzugreifen, hier beide Links: im PR-Portal und im Neuen PR-Portal.

Darum sei wenigstens kurz die Skepsis formuliert aus den Erfahrungen – auch Beratungserfahrungen – der letzten Monate: Wer auf Blogs als Trend aufspringt, weil man es nun jetzt einmal haben muss, wird nicht glücklich damit.

Möglicherweise mag es sogar sinnvoll sein, erst einmal ein bisschen Tempo aus dem Thema zu nehmen – jedenfalls für diejenigen, die schon länger bloggen und schon etwas eigene Erfahrung sammeln konnten. Ein hübsches Zitat von Shel Holtz aus der letzten Woche mag ich dem einen oder anderen neuen Experten ins Stammbuch schreiben:

„MWW labels Friedman a pioneer. I’ve never heard of him. You? You have to wonder how anybody could have a focused expertise just yet.“

Nun bin ich selbst ja ein Frischling, der erst seit knapp zwei Jahren aktiv ein eigenes Blog betreibt. Aber umso unruhiger werde ich, wenn ich allerorten die Experten aus der Hecke springen sehe, die bisher vor allem theoretischen Zugang zu dieser Form des Personal Publishing hatten.

Cords aber ist ein kluger Kopf und ich schätze ihn sehr. Aus meiner Sicht entscheidend ist seine siebte These „Neue Nebelkerzen oder Transparenz“:

„Corporate Weblogs werden nur dann erfolgreich sein, wenn sie sich offen und glaubwürdig dem Dialog stellen. Dabei geht es nicht um die Frage, ob etwa die PR-Abteilung an Einfluss gewinnen oder ihre Macht an bloggende Manager abgeben wird. Im gleichen Maße wie die „neue Unübersichtlichkeit“ zunimmt, wächst auch die Bedeutung von Strategie und Glaubwürdigkeit.“

Für die Gespräche, die zurzeit in vielen Unternehmen laufen, geht es vor allem darum, zunächst herauszufiltern, ob eine offene und dialogische Kommunikation gewollt und gelebt ist (vgl. Cluetrain). Dann und nur dann können Blogs hilfreich sein.

>> PR-Blogger: Mainstream II
>> PR-Portal: Reality Surfing
>> Neues PR-Portal: Reality Surfing

2 Replies to “Mainstream”

  1. Die Weblog-„Experten“ kommen; rette sich wer kann?

    Man kann sich drueber mokieren – oder aergern. Das Auftreten solcher „Experten“ ist untruegliches Zeichen fuer den Reifungsprozess der Weblogs in ihrem Hype-Cycle!

  2. Reality Surfing – nachgefragt bei Lars Cords

    Unter dem Titel „Reality Surfing“ veröffentlichte Lars Cords, Partner der PR Agentur fischerAppelt seine 7 Thesen über Weblogs. Diese haben (erwartungsgemäß) in der deutschen Blogodpähre Ihre Kreise gezogen und wurden hier, hier, hier, hier, h…

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