Der IT-Professional Walter Meier hat einen neuen Job in einem großen Konzern gefunden. An seinem ersten Arbeitstag erhält der neue Mitarbeiter nicht nur seine E-Mail-Adresse, Telefonnummer und weitere Informationen über sein neues Arbeitsumfeld, sondern auch noch eine Blog-Adresse für den internen Gebrauch. Oder wie es in der gebloggten Zukunftsvision von Charlene Li, Forrester, heißt: "The company would give all of its employees a personal
internal blog where they could provide project updates, trip reports,
and market intelligence – anything that they think others should know
about the work that they are doing".
Schon bald könnte das Bloggen bei einigen Unternehmen tatsächlich zur Job-Description gehören. So wie es heute selbstverständlich ist, dass die Mitarbeiter sich via E-Mail austauschen, könnte auch das interne Bloggen alltäglich werden. Schließlich erlaubt es den effizienten Austausch von Informationen und erleichtert es, Wissensmanagement im Unternehmen zu betreiben.
Allerdings sind solche euphorischen Zukunftsszenarien mit Vorsicht zu genießen. Schon in der E-Mail-Kommunikation fällt auf, dass längst nicht alle Onliner diese wirklich beherrschen. Zumal in Pisa-Zeiten es nicht unbedingt jedem gegeben ist, sich klar und deutlich in Schrift (und Sprache) auszudrücken. Fredrik Wackå unterscheidet in seinem Weblog Corporate Blogging.Info drei Gruppen voneinander:
1. Those who just wont write. It doesn’t come natural to
them. They never feel a need to have a say – and if they do they much
rather speak than write. They could have the blog URL tattoed on their
forehead, and they still wouldn’t write.
2. Those who wants to
write, but don’t have the knowledge or time. This is the group where
support and training (maybe even a blog URL) could make a difference.
3. Those who would write even if we crashed their computers and stole their pencils. (Read: Many of today’s bloggers…) (Corporate Blogging.Info)
>> Corporate Blogging.Info: No, Not All Of Us Will Blog
>> Forrester Blog: Avenue A/Razorfish uses blogs & social networks for internal collaboration
tatsächlich würde ich es weitaus sinnvoller finden, wenn in ein „internal weblog“ jedes mitarbeiters alle die genannten infos laufen würden – plus vielleicht automatisch generierte einträge aus anderen applikationen (abwesenheitsliste etc.), als diese infos – wie sonst in vielen unternehmen üblich – per e-mail „an alle“ zu senden.
das (e-mail an alle) können komischerweise oft auch die, die sich lieber einen arm amputieren lassen, als einen halbseitigen text schreiben würden.
„information on demand“ über eine person, dann wenn ich etwas wissen will/muss statt „habitual spam“!
dass das bei introvertierten und verbalisten kein „blog“ im sinne der machwerke ist, wie sie manisch schreibende (wie ich) absondern, ist klar – aber auch kein problem.