Nonprofit-PR: Oft nur sporadisch

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Eine soeben fertig gestellte Diplomarbeit der Katholischen Uni Eichstätt-Ingolstadt zeigt, dass Nonprofit-Organisationen meist noch weit davon entfernt sind, PR als kontinuierliche Aufgabe wahrzunehmen. 52 von 114 schriftlich befragten sozialen Einrichtungen aus der Region Ingolstadt hatten geantwortet. Etwa 70 Prozent dieser Einrichtungen betreiben PR nur "nach Bedarf und Möglichkeit". Gleichzeitig halten 59 Prozent PR für "sehr wichtig". Die begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen werden als wichtigester Hinderungsgrund genannt, weshalb nicht intensiver PR eingesetzt wird.

Defizite auch in der Online-PR: Obwohl nur Organisationen mit hauptamtlichen Mitarbeitern befragt wurden, hat ein Viertel dieser Einrichtungen keinen Webauftritt. Push-Dienste werden noch seltener genutzt: Weniger als ein Drittel der Organisationen kommuniziert über Mailverteiler, Listen oder Newsletter mit Stakeholdern wie Journalisten, Mitgliedern oder Ehrenamtlichen. Anders ausgedrückt: Das Potenzial von Online-PR zur Pflege von Beziehungen wird überwiegend nicht erkannt.

Entscheidendes Problem in der Praxis der Nonprofit-PR ist vor allem
die Qualifikation der Mitarbeiter: Etwa drei Viertel der
PR-Verantwortlichen der befragten Einrichtungen sind Sozialarbeiter,
Pädagogen oder Soziologen – allesamt ohne journalistische oder gar
PR-Qualifikation. Weniger als zwei Prozent der Befragten fühlten sich
durch ihre Ausbildung für die PR-Tätigkeit qualifiziert.

Die Autorin der Arbeit, Birgit Salewski, schließt:

"Das
zwar schon etwas betagte, aber durchwegs noch aktuelle Bild des
‚hilflosen Helfers‘ tritt unweigerlich vor meine Augen, wenn Fachkräfte
im sozalen Bereich angesichts der ‚Krise des Sozialstaats‘ nahezu
tatenlos dabei zusehen, wie ihre Handlungsspielräume verengt und
beschnitten werden. Ein ähnliches Bild lässt sich beobachten, wenn es
Sozialarbeiter und Sozialpädagogen nicht schaffen, das Image ihrer
Profession, ihrer Klienten und Kunden oder der jeweiligen Einrichtung
zu korrigieren und unter Einsatz von Medien an die Öffentlichkeit zu
vermitteln."
(Birgit Salewski: "Wir tun Gutes und lernen darüber zu reden?", Eichstätt 2004, 145, Diplomarbeit)

Aus
diesem Grund schlägt die Autorin vor, PR künftig gleich als Lehrmodul
in Studiengänge wie Soziale Arbeit zu integrieren und entwickelt hierzu
auch einen Vorschlag. Weblogs als günstige Möglichkeit der Nonprofit-PR sind zwar nicht ausdrücklich erwähnt, doch soll der Schwerpunkt auf "PR für kleine Geldbeutel" liegen.

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