Finanzdienstleister haben derzeit einen schweren Stand, der Absatz ihrer Produkte läuft mehr als schleppend. Mit Claus Schönberner haben wir für den PR-Blogger einen erfahrenen PR-Mann an Bord geholt, der sich seit vielen Jahren mit den kommunikativen Herausforderungen der Finanzbranche auseinandersetzt und Hilfestellung bietet. Egal, ob rückwirkende Gesetzesänderungen oder Finanzkrisen Unternehmen ins Straucheln bringen – Claus Schönberner wird in verschiedenen Blog-Beiträgen Möglichkeiten vorstellen, diesen Herausforderungen zu begegnen. Doch überlassen wir ihm selbst das Wort:
„Selbst schuld!“, werden Sie sagen. Und ganz von der Hand zu weisen ist dieser Vorwurf nicht. In der Vergangenheit haben sich Finanzdienstleister zu sehr darauf fokussiert, ihre Produkte an den Mann zu bringen und zu wenig damit auseinandergesetzt, ob dieser die Produkte auch wirklich benötigt (Stichwort „Falschberatung“). Es gab sogar Zeiten, in denen die Produktanbieter sich aussuchen konnten, wem sie ihre Produkte „verkaufen“. Diese Zeiten sind definitiv vorbei (und das ist auch gut so), die Finanzkrise tut gerade ihr Übriges dazu.
Hinzu kommt, dass sich Finanzdienstleister interessanterweise immer dann von ihrer Pressestelle verabschieden, wenn sie sie eigentlich am dringendsten nötig hätten. Aber auch in guten Zeiten wird häufig nur „Unkritisches“ kommuniziert und Pressemitteilungen, Webauftritte und Imagebroschüren der einzelnen Anbieter lesen sich alle gleich.
Auf das Glaubwürdigkeitskonto einzahlen
Gebetsmühlenartig versuche ich die Produktanbieter davon zu überzeugen, in guten Zeiten auf ihr Glaubwürdigkeitskonto „einzuzahlen“, um in (finanziell, krisenbedingt etc.) schlechten Zeiten von dem Guthaben zehren zu können. Journalisten haben ein gutes und langes Gedächtnis und merken sehr schnell, wer mal nur eben Schönwetter-PR macht und wer sie auch in „schwierige“ Themen einbezieht.
Diese „Kontoeinzahlung“-Strategie ist meines Erachtens die einzig richtige und erfolgversprechende. Und dass man bei deren Umsetzung auch die sozialen Medien nutzt, ist mehr als selbstverständlich. Mein ehemaliger Trainer sagte einmal: „Werden Sie öffentlich, sonst werden Sie öffentlich gemacht!“. Getreu diesem Motto versuche ich, Unternehmen aus der Finanzbranche dahingehend zu beraten, sich mit sämtlichen ihnen zur Verfügung stehenden Instrumenten mit ihrer Öffentlichkeit (Journalisten, Aktionären, Mitarbeitern, Geschäftspartnern etc.) auseinanderzusetzen – auch und gerade in schwierigen Unternehmensphasen.
Ich berate seit über 15 Jahren – sowohl auf Unternehmensseite als auch freiberuflich – Emissionshäuser für geschlossene Fonds im Bereich der Unternehmenskommunikation. 2003 wurde mein damaliger Arbeitgeber Falk Capital, für den ich die Kommunikation verantwortete, von den führenden deutschen Immobilienjournalisten für die „aktivste Pressearbeit“ ausgezeichnet. Aktivität – nicht zu verwechseln mit Aktionismus – zahlt sich auf Dauer aus. Ein kontinuierlich und seriös kommunizierendes Unternehmen wird immer den entscheidenden Vertrauensvorsprung in der Öffentlichkeit haben.
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