Falls Sie eine kostenlose Leseprobe von meinem neuen Buch „Transparent und glaubwürdig“ lesen wollen, müssen Sie dafür zahlen, aber nicht etwa mit Geld, sondern mit Aufmerksamkeit. Dazu reichen wenige Klicks auf Pay with a Tweet, einem Service, den wir in diesem Blogbeitrag vorstellen:
Für Netz-Inhalte zu bezahlen, das gehört nicht gerade zu den Lieblingsbeschäftigungen der Onliner. Wenn es um Retweets oder Empfehlungen über Twitter oder Facebook geht, sind sie allerdings durchaus spendabler.
Diesen Trend haben sich Leif Abraham und Christian Behrendt zu nutze gemacht. Als es darum ging, ihr eBook „Oh my god what happened and what should I do“ zu promoten, suchten sie nach einer kostengünstigen und einfachen Lösung und entwickelten zusammen mit einem Software Entwickler „Pay with a Tweet„. Die Applikation ermöglicht es, dass bestimmte Inhalte erst nach einem entsprechenden Tweet oder einer Facebook-Nachricht zugänglich werden. So bekommen Sie seit einigen Tagen zum Beispiel eine exklusive Leseprobe meines neuen Buchs „Transparent und Glaubwürdig„, wenn Sie vorher per „Pay with a Tweet“-Button darüber twittern. Mein Verlag Redline hat vor einigen Tagen eine solche Lösung unter meinem Buch integriert:
Gestern habe ich selbst auf diesen Pay with a Tweet Service per Twitter hingewiesen und eine gute Retweet-Resonanz erzielt:
Mit wenig Aufwand kann jeder eine solche Lösung aufsetzen und selbst Services oder eBooks zum freien Download anbieten:
Wenn Sie auf Twitter eingeloggt sind und den Download nutzen wollen, müssen Sie nur einen Tweet verschicken, der so wie dieser aussehen kann. Anschließend erhalten Sie einen Link zum PDF-Download.
Die Twitter-Idee ist einfach,aber überzeugend. Deshalb hat sie sich rasend schnell in der Szene herum spricht und sogar schon einige Risiko-Kapitalgeber aufmerksam gemacht hat, wie Abraham und Behrendt im Interview mit „brand eins“ verrieten. Aber, um die Idee groß zu machen, bräuchten sie eigentlich gar kein Geld. Die Programmierung wäre denkbar einfach und die Serverkosten für die Vermittlung „kein großes Ding“. Die beiden wollen zunächst Aufmerksamkeit erzeugen, das Geldverdienen käme später.
Wahrscheinlich kommt das Geld wirklich von ganz alleine, denn inzwischen kommen nach und nach immer mehr Nutzer dazu. Im Kölner Hotel „Domspitzen“ bekommt man gegen einen Tweet zum Beispiel ein Kölsch, eine französische Band namens „The Teenagers“ bietet über den Dienst einen Gratis-Download an. Es wird sicher nicht lange dauern, bis auch große Marken auf den Zug aufspringen. Abraham und Behrendt denken inzwischen auch über Premiumdienste nach, vor allem der mobile Bereich biete ein großes Potential.
Allerdings sollten Sie die viralen Möglichkeiten auch nicht überschätzen. Je werblicher Ihre Pay-with-a-Tweet-Angebote sind, desto weniger werden sie in der Social Media Welt auf Resonanz stoßen. Letztlich geht es darum, dass Sie Ihren Lesern/ Followern einen klaren Mehrwert anbieten. Geben statt Nehmen lautet auch hier die etwas altruistische Devise.
Klaus Eck
Ist eine kostenlose Leseprobe noch kostenlos, wenn ich dafür bezahlen muss – egal in welcher Währung?
Klaus, bei allem Respekt: das ist doch Unfug. Die Leseprobe ist Werbematerial. Diese nur dann abzugeben, wenn jemand *vorher* darüber getwittert hat, ist weder transparent noch glaubwürdig. Und auch nicht mit dem Argument der Bezahlung zu begründen – seit wann kostet Werbematerial Geld? Und wie soll jemand über eine Sache glaubwürdig twittern, wenn er den Tweet nur absetzt, *um* sie zu bekommen? Das ist Bauernfängerei und das Erzeugen von Klickvieh. Kann man machen, aber empfehlenswert finde ich das nicht.
Lieber Martin, in meinem letzten Absatz habe ich genau auf das hingewiesen, was Du jetzt kritisierst. Natürlich ist es ein Spagat, für ein Produkt oder Angebot mit dieser Form des Retweetens Aufmerksamkeit zu erzeugen und zu werben. Für mich war das nicht mehr als ein Test und ein Hinweis auf das Potential von „Pay with a Tweet“. Nicht mehr und nicht weniger.
Als „Werbematerial“ würde ich Auszüge zwar nicht bezeichnen, aber das mag Ansichtssache sein. Zurzeit kann ich nichts anderes für mein „Beispiel“ anbieten. Im September werde ich auch für die Nichttwitterer die Auszüge online zur Verfügung stellen. Aber eben noch nicht heute. Interessierte Blogger und Journalisten können zudem schon seit längerem das ganze Buch als Besprechungsexemplar beziehen.
Jedenfalls ging es mir in diesem Artikel nun wirklich um das Tool „Pay with a Tweet“ und nicht (in erster Linie) um meine Buchvermarktung. Eine solche funktioniert meiner Meinung nach überhaupt nicht über Tools, sondern nur über Reputationsprozesse, Personen und (hoffentlich) gute Inhalte. Es gibt in der Tat genügend (schlechte) Beispiele für die Selbstvermarktung via Twitter und Facebook, aber das hängt sicherlich auch von der Gegenleistung jeweils ab.
Wer wissen will, worüber ich in meinen Bücher schreibe, muss dazu nur meine Blog- und Fachartikel in diversen Publikationen lesen, auf Facebook oder Twitter vorbeischauen. Meine Inhalte sind so gut wie alle sogar gratis online.
Also, ich habe nichts zu kritisieren. Das ist was neues, und diese Neuigkeit gefällt mir sehr gut. Sicher nicht für alles zu gebrauchen, aber das muss jeder selbst wissen. 😉
Also, ich finde es fragwürdig wenn aus diesem Motiv getwittert wird – wenn ich etwas twittere, dann wegen dem Inhalt und nicht um erstmal Inhalte zu bekommen…