In den Infofluten, die tagtäglich über uns hereinbrechen, verliert jedermann schnell den Überblick. Deshalb wehren viele Menschen das Neue und Unbekannte lieber ab und konzentrieren sich auf ein Social Network ihrer Wahl. Doch manchmal wird man neugierig und meldet sich zumindest einmal bei Facebook, MySpace etc. an, um für sich herauszufinden, ob das Social Media Tool wirklich hält, was es verspricht – oder auch nur, weil man von vielen Freunden oder Geschäftspartnern eingeladen wurde. Doch was passiert nach einem Abflauen der Neugierde. Das Abmelden wird vergessen oder ist viel zu kompliziert. Deshalb bleiben „leblose“ fade Profile in den jeweiligen Networks zurück, oft haben die Neumitglieder noch nicht einmal ein Bild eingestellt – geschweige denn das ganze Online-Profil ausgefüllt. Das hinterlässt nicht (immer) den besten Eindruck, schlägt sogar negativ auf die Online-Reputation durch, wenn jemand anderes Ihr verwahrlostes Social Media Profil im Netz bei einer Recherche entdeckt. Können oder wollen Sie sich eine solche digitale Identität leisten?
Wissen Sie eigentlich überhaupt noch, auf welchen Social Media Plattformen Sie sich angemeldet haben? Und kennen Sie das jeweils dazugehörige Passwort – somit Ihre Online-ID? Oder kann es sogar sein, dass ein Identitätsdieb – oder Namensvetter – bereits in Ihrem Namen in einem Social Network unterwegs ist? Wenn Sie sich selbst in vielen Netzwerken anmelden, können Sie darüber einiges in Sachen Online-Reputation bewegen (siehe „Karrierefalle Internet„). Das ist jedoch in der Regel viel Arbeit, falls Sie sich überall gleichermaßen engagieren (wollen).
Deshalb empfiehlt es sich immer, eine gute Auswahl zu treffen. Dennoch sollten Sie nie den Überblick über Ihre aktiven und passiven Accounts verlieren und hin und wieder einen Blick darauf werfen, damit Ihnen nicht irgendwann Ihre digitale Identität entgleitet und Missbrauch damit betrieben wird. Schließlich verzichten viele Menschen darauf, ihre Passwörter individuell zu gestalten und gehen lieber den einfachen, aber gefahrvollen Weg mit einer geringen Auswahl an Passwörtern.
Verschaffen Sie sich doch einen schnellen Überblick über Ihre digitale Vergangenheit in den Networks, indem Sie Ihren Namen bei Usernamecheck eingeben. Auf diese Weise erhalten Sie einen schnellen Überblick über „Ihre“ bisherigen Online-Aktivitäten und können entsprechend handeln.
Eine gute Alternative zum sorglosen Umgang mit dem eigenen Datenschutz bieten die Online Passwort Manager Clipperz, RoboForm , Passpack, Steganos, Savr, Identitätsmanager Windows CardSpace oder der Open ID-Service Sxipper an. Dort können Sie ganze Passwortlisten quasi in einem Tresor hinterlegen.
Allerdings setzen solche Identitätsmanagementsysteme sehr viel Vertrauen voraus. Schließlich übergibt man den ID-Managern sehr viele Informationen über sich selbst. Wer sich nicht auf die Identity 2.0 einlassen möchte, kann seine Passwörter und Profiladressen natürlich auch über ein Excel-Sheet pflegen. Allerdings geht das Neuregistrieren oder Anmelden mit einem Dienst wie Sxipper oder RoboForm sehr viel schneller und effektiver.
Einen digitalen Schatten hinterlassen Sie selbst dann im Netz, wenn Sie sehr genau auf ihre persönlichen Daten achten und viel Wert auf Datenschutz legen: Denn jeder Mensch hat laut dem IT-Unternehmen EMC allein im Jahr 2007 einen „digitalen Fußabdruck“ von durchschnittlich 45 Gigabyte in der Infowelt hinterlassen. Selbst diejenigen, die sich vom Online-Leben fernhalten und darauf achten, dass es wenig bis gar nichts über sie im Netz gibt, hinterlassen passive Spuren im Informationsuniversum.
>> via Web Ideas: Mit Social Network Suchmaschine Online Reputation optimieren
>> Facebook Gruppe Online-Reputation
Klaus Eck
Das ist ein guter Punkt. Ich habe es tatsächlich so gehalten, dass ich mich bei einigen Diensten bewusst wieder abgemeldet habe. Datenhygiene habe ich das genannt: http://www.google.de/search?q=p%C3%B6bler+datenhygiene&ie=utf-8&oe=utf-8&aq=t&rls=org.mozilla:en-US:official&client=firefox-a
gruß
sebastian
Nachtrag: Allerdings darf man nicht vergessen, das es manchmal Sinn macht, Konten nicht zu löschen, z. B. um Identitätsklau nicht zu ermöglichen.
Datenhygiene ist ein guter Begriff dafür, und wie es Dein Nachtrag schon sagt, sollte man das Kinde (die „Identität“) nicht mit dem Bade ausschütten. Besser ist es wirklich, die Kontrolle über seinen digitalen Output zu behalten und bewusst damit umzugehen. Schließlich ist das Cybermobbing via Identitätsklau auch nicht ganz ohne.
Das Problem dieser diversen Online Aktivitäten wird meiner Meinung nach auch stark unterschätzt. Die ganze Web 2.0 und Social Network Hysterie trägt enorm dazu bei, das alles auf die leichte Schulter zu nehmen.
Das größte Problem an der Sache ist, dass es viel zu viele Social Networks gibt und die Profile wenn überhaupt nur schlampig ausgefüllt werden.
Die eigene Online-Reputation pflegen, sich im Zeitalter der Personensuchmaschinen unverwechselbar machen…das sind definitiv wichtige Dinge, die noch von viel zu wenigen Menschen aktiv angegangen werden.
Wir betreiben einen der ersten sog. Profil-Aggregatoren im deutschsprachigen Raum. Hier kann das Mitglied auf all jene Online-Quellen (Blog, Homepage, xing-Profil, …) verlinken, die gewünscht & eindeutig sind.
Über Besucher, Mitglieder, Feedback wären wir sehr erfreut!
Beste Grüße aus Berlin
Thomas / http://www.iforia.de