Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

Morgenwelt 29: Hans-Werner Sinn am Online-Pranger

2 Minuten Lesedauer

Wer in der aktuellen Diskussion ist und sich heftiger Kritik ausgesetzt fühlt, hat es schwer, dem etwas entgegen zu setzen. Aufgrund der Turbulenzen an den Aktienmärkten werden immer wieder die Banker kritisiert und in Sippenhaft genommen. Grund genug für den Präsidenten des Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, entschieden dagegen zu halten. Nur leider wählte er seine Worte nicht besonders geschickt. Er verglich die pauschale Managerkritik mit dem Antisemitismus in den 30-iger Jahren und verändert damit seine Online-Reputation. Darüber hinaus gibt es in dieser Morgenwelt einige Social Web Breakfast-Hinweise und weitere Link-Tipps.

(Un-)Sinn: Der Ökonom Sinn muss momentan viel Kritik einstecken, weil er folgendes dem Berliner „Tagesspiegel“ in einem Interview gesagt hat: „In jeder Krise wird nach Schuldigen gesucht, nach Sündenböcken. Auch in der Weltwirtschaftskrise von 1929 wollte niemand an einen anonymen Systemfehler glauben. Damals hat es in Deutschland die Juden getroffen, heute sind es die Manager.“ Seine Äußerungen sind provokativ. Deshalb ist es kein Wunder, dass sich heute viele Medien intensiv mit den unpassenden Vergleichen von Hans-Werner Sinn beschäftigen (FAZ: Reaktionen auf Ifo-Chef Sinn
„Empörend, absurd und absolut deplaziert“
Spiegel: Judenvergleich von Ökonom Sinn empört Politikerrivva – Blogs).

Seine digitale Reputation wird aufgrund seines Interviews sofort von der (negativen) Aktualität bestimmt. Auf Google News finden sich bereits mehr als 350 Artikel zur Sündenbock-Diskussion.

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Aber auch unter den ersten weiteren Google-Treffen wirkt sich das Tagesspiegel-Interview auf die Online-Reputation von Hans Werner Sinn aus:

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So liest man seither in dem Wikipedia-Beitrag zu seiner Person:

„Am 26. Oktober 2008 zog Sinn im Zuge der öffentlichen Diskussion über die Bankenkrise von 2008 zur Deutschen Bankenkrise von 1931 eine Parallele und bezeichnete in einem Interview mit dem Tagesspiegel deutsche Manager als Sündenböcke, nach der in jeder Krise gesucht werde. In der Weltwirtschaftskrise von 1929 habe es in Deutschland die Juden getroffen, „heute sind es die Manager“. Politiker und Religionsvertreter wie der Zentralrat der Juden in Deutschland kritisierten Sinn teilweise scharf für eine Gleichsetzung der Kritik an den Managern mit der Judenfeindlichkeit.“

Hans Werner Sinn bleibt Spielball der Medienöffentlichkeit. Es gibt zahlreiche Bücher und sicher einige Website-Artikel von ihm, aber anscheinend kein Blog, kein Social Profil – nichts Lebendiges. Deshalb können alle auf ihn digital einschlagen, ohne dass er sich adäquat zur Wehr setzen kann.

Corporate Blogs: Akzeptiert die Blogosphäre den Corporate Blogger? fragt Nils König auf dem Daimler Blog und kommt zu dem Ergebnis, dass drei Viertel aller Kommentare von Nichtbloggern kommen.

Social Web Breakfast Frankfurt: Krisenkommunikation – „Krise“ ist in diesen Tagen eines der meistgebrauchten Wörter in der öffentlichen Diskussion und den „klassischen“ Medien: Bankenkrise, Finanzkrise, Telekom-Gate, Lebensmittelskandale, Schadensereignisse. Aber auch das Internet interagiert mit Krisen. Es hat nicht nur den Umgang mit Krisen beeinflusst, sondern wirkt inzwischen auch als Krisenverstärker und Krisenauslöser. Gleichzeitig bietet es auch Chancen. Die Wirkung von Angst und Vertrauen im Zusammenhang mit dem Internet wird Peter Höbel beim nächsten Social Web Breakfast am 29. Oktober 2008 erläutern. Unter anderem wird er von einem Fall berichten, in dem eine Internetkampagne vor kurzem ein Unternehmen in die Insolvenz getrieben hat. Als Geschäftsführer der Frankfurter Unternehmensberatung „crisadvice“ berät er deutsche und internationale Unternehmen, Verbände, Organisationen, Behörden und Ministeriem. (Anmeldung via Xing)

Social Web Breakfast Hamburg: Tchibo Ideas & Online-Relations – Recherchiert man im Internet zu „Handy, Zahnbürste und Rasierer“ findet man zahlreiche, zum Teil auch recht kritische Beiträge, die sich auf eine virale Kampagne von Tchibo Ideas beziehen. Die intern als „Alphablogger-Kampagne“ bezeichnete Aktion diente zur Bekanntmachung eines im Frühjahr gestarteten, gleichnamigen Crowdsourcing-Dienst von Tchibo. Während die deutsche Blogosphäre in der Mehrheit eine kritische Einstellung zur Kampagne zeigt, ist man bei Tchibo mit der gewonnenen Aufmerksamkeit und dem angestoßenen Dialog über den Dienst durchaus zufrieden – wenngleich natürlich auch einiges hätte besser laufen können. Wie das Ergebnis im Detail von Tchibo bewertet wurde und welche Erkenntnisse man aus dem viralen Ansatz zum Thema „Blogger“-Relations gewinnen konnte, ist Thema des kommenden Social Web Breakfast in Hamburg am 31.10. mit Kristina Hecker, Produktmanager Non Food Innovationsmanagement bei der Tchibo GmbH. (Anmeldung via Xing)

Video-Interview – Auf der Frankfurter Buchmesse wurde ich von Jochen Mai, Karrierebibel, gefragt, was für mich Erfolg bedeutet:

Link: Kurzinterview mit Klaus Eck zum Erfolg

Lohas-Blogs: Eine wirklich umfassende Liste zu nachhaltige Blogs und Journalen gibt es bei Bio Emma.

Politik 2.0: In Österreich ist der Wahlkampf vorerst vorbei. In den Medien wird auch der Online-Wahlkampf analysiert. Ein Anfang ist gemacht, aber es gibt bisher kaum Auswirkungen auf die Wahlergebnisse, heißt es im Standard.at: „Der nächste Wahlkampf beginnt jetzt„.

Klaus Eck

Klaus Eck Klaus Eck ist freier Kommunikationsberater und einer der führenden Corporate-Influencer-Experten in Deutschland. Er ist Social-Media-Pionier, Buchautor und Content-Marketing-Profi. Zu seinen Hauptaufgaben gehört die strategische Begleitung von Corporate-Influencer-Programmen. Seit Februar 2020 moderiert er regelmäßig das Corporate Influencer Breakfast und hat mehr als 80 Talks mit Gästen initiiert, in denen diese über ihre Erfahrungen mit Personal Branding, Corporate Influencern und CEO-Kommunikation berichten. Follow on LinkedIn

6 Replies to “Morgenwelt 29: Hans-Werner Sinn am Online-Pranger”

  1. Dieser unselige und dumme Vergleich von Herrn Sinn provoziert mich zu der Frage, ob bei Untersuchung seines Instituts oder bei seinen Analysen ebenso fahrlässig Fakten außer Acht gelassen werden.
    Mal schauen, ob ihm die Manager, an die er sich hier ranzuschmeißt, diese unsägliche Aussage durch Solidar-Aufträge honorieren.
    Roland Keller
    http://www.viralclash.de

  2. Hallo Klaus,
    der Daimler-Blog ist aktuell das Parade-Beispiel für ein gutes Corporate-Blog. Aus meiner Sicht zeigt sich die Qualität besonders in der Krise. Ich finde es erstaunlich bis enttäuschend, dass die Mitarbeiter sich mit keiner Silbe dazu äußern, dass die Produktion drastisch heruntergefahren wird. Man spricht von einem Produktionsstopp von vier bis fünf Wochen. Oder ist der Blog für solche Informationen nicht geeignet?

  3. Jean Ziegler setzt also „die Banker“ mit den „Nationalsozialisten“ gleich.
    Und in Deutschland setzt der Ökonom Hans-Werner Sinn die „Banker“ mit „den Juden“ gleich.
    Also: „Nazis“ sind dasselbe wie „Juden“ sind dasselbe wie die „internationale Weltfinanz“ sind dasselbe wie die „Banker“.
    Hört doch mal mit diesem ganzen Schwachsinn auf: es gibt weder „Banker“ noch „Juden“ noch „Nazis“, sondern immer nur Individuen wie Hans-Werner Sinn, Jean Ziegler, Adolf Hitler, Charlotte Knobloch, Joe Ackermann, etc.
    An so einen Blödsinn wie „die Banker“ oder „die Juden“ glauben ja nur noch „die Banker“ (inkl. Jean Ziegler) und „die Juden“ (inkl. Hans-Werner Sinn) selber… (und darum sieht es ja immer noch so schlecht aus überall…).
    Überall nur Stereotypen und Geldabzockerei (auch Jean Ziegler und Hans-Werner Sinn haben ja noch Geld für ihren Unsinn gekriegt).

  4. Klaus, braucht nicht auch ein Unternehmen ein Social Profile? Vor allem diejenigen, die kein Produkt zum Anfassen vorweisen können?

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