Das mittlerweile sicherlich bekannteste Blog des deutschsprachigen Raums ist verkauft und wird ein Corporate Blog. Robert Basic kann sich ab Februar 2009 seinem neuen Projekt Buzzrider widmen. An diesem Thema konnte ich in dieser Morgenwelt, die alle möglichen Schnipsel aus der Blogosphäre und Twitterwelt aufsammelt, nicht vorbeikommen. Dazu ist das Thema einfach zu medienpräsent.
Blogverkauf: Erfolgreich verkauft hat Robert Basic gestern sein Blog "Basic Thinking" bei einer Ebay-Aktion: 46.902 Euro zahlt Serverloft, Anbieter von Root-Servern aus Hürth bei Köln, für das Blog, das schon länger die Deutschen Blogcharts auf Platz 1 anführt. Damit führt ein Corporate Blog die Liste an. Ob der neue Domain-Besitzer glücklich wird mit der Marke Basic Thinking, den Inhalten und SEO-Effekten der Website, das wird die Zukunft zeigen. Zumindest große (kurzfristige?) Aufmerksamkeit und ein Ausbau der eigenen Online-Reputation ist Serverloft sicher. Aufgrunddessen dürfte sich der Kauf durchaus gelohnt haben, vergleicht man die zu erwartende Medienreichweite mit den ansonstigen vielleicht fälligen Anzeigenkosten. So meint der Käufer Thomas Strohe im Meedia-Interview: "Das Blog ist eine Herzensangelegenheit und das Geld dafür kommt aus dem PR-Topf."
"Themen wie Trends im Netz, Blogging, Social Networks, Web-Startups usw. werden nun auch in Zukunft Schwerpunkte des Blogs bilden, das darüber hinaus ein breit gefächertes, allgemeines Themenspektrum abdeckt. Die Rolle des Blogs als eines der besten und bekanntesten im deutschsprachigen Raum soll weiter ausgebaut werden."
Die Übernahme scheint schon stattgefunden zu haben, immerhin äußert sich der neue Blogger Nr. 1 Thomas Strohe kurz nach der Versteigerung im Basicthinking-Blog. Wer mehr über den Intergenia-Vorstand erfahren will, sollte ein älteres Interview mit ihm auf Business-on lesen: "Vor den Großen habe ich nie Angst gehabt" lesen.
Das Ende der Blog-Euphorie: "So macht sich auch eine Blogmüdigkeit breit. Von der großen Masse geben viele aus Mangel an Lesern und Resonanz bald wieder auf. Doch auch erfolgreiche Blogger hören auf, da ihnen der Stress zuviel wird oder schlicht Routine und Langeweile einsetzen."
Mich wundert diese Entwicklung überhaupt nicht, sollte sie wirklich eine sein. Schließlich unterschätzen viele Neu-Blogger den Aufwand, den es bedeutet, regelmäßig attraktive Inhalte ins Netz zu stellen. Zudem gibt es in der Tat viele Online-Publishing-Varianten, die mit deutlich weniger Aufwand als ein Blog zu betreiben sind. Ob es sich hierbei um Twitter, Facebook oder andere Web 2.0-Angebote handelt, ist eigentlich egal. Jedenfalls substituieren Lifestreaming-Tools und Social Networks in keiner Weise Blogs, sondern ergänzen diese eher.
Von Anfang an gehört es zur Entwicklung der Blogosphäre, dass Blogger aus privaten oder beruflichen Gründen vom Bloggen lassen und sich anderen Dingen zuwenden. Bloggen kostet viel Kraft und Zeit und ist deshalb nicht nach jedermanns Geschmack. Nicht jeder ist zum Online-Publisher geboren. Das ist nichts Schlechts, sondern der normale Lauf der Welt und erleichtert es durchaus dem einen oder anderen Corporate Blog oder Fachblog mit guten Inhalten zu glänzen und von den Bloglesern angenommen zu werden. Darin sehe ich persönlich eine große Chance.
Selbstreferentialität: Wie verrückt sind eigentlich Social Media Experten? Was tun Twitterer, Blogger und Podcaster liebend gerne? Ein Bild sagt mehr als Tausend Worte.
Twitter-Tools: Was wird in der Twitterwelt aktuell diskutiert? Wer wird am meisten retweetet? Welche Links sind spannend? Der Retweetradar liefert einige Antworten. Immerhin haben es gestern Nacht die zahlreichen US-Tweets über den Flugzeuabsturz in den Hudson River sehr früh in deutsche Nachrichtenseiten geschafft.
Verlage: Eine sehr gute Übersicht über das Social Media Marketing der Verlage gibt die Liste von Leander Wattig, in der auf zahlreiche Blogs, Communities und Twitteraccounts verwiesen wird.
Querdenken: 99 Zitate für Business-Querdenker liefert ein PDF von Förster & Kreuz.
Klaus Eck
Auf jeden Fall hatte Ebay ganz schöne PR von der Sache, da haben die achtung!-Jungs gut für gesorgt. Ich teile die Einschätzung: die deutsche Blogosphäre wird etwas ärmer, aber sie ist sehr lebendig und voller bunter Inhalte. Und: Den Preis halte ich für sehr gerechtfertigt. Alles drüber wäre Hype gewesen, alles drunter enttäuschend.
Basic Thinking: PR-Coup des Bill Gates von Köln
Mit 15 gründete Thomas Strohe im Wohnzimmer seiner Eltern sein erstes Unternehmen, mit 20 war er der jüngste Aussteller auf der CeBIT und heute ist seine intergenia AG nach eigenen Angaben mit über zwei Millionen aktiven Websites, 30.000 Root…
Nicht nur Ebay hatte eine gute PR! Auch die Seite an sich hatte einen recht hohen Zuwachs, auch schon in der Zeit als er angekündigt hat diesen Blog zu versteigern! Und 46.910 Scheine dafür zu bekommen ist doch super !
LG Peter
Seh ich genauso. Außerdem musste man ja erstmal abwarten wieviel ein Blog in Deutschland überhaupt abwirft. Hätten sie wie in einem Interview angegeben wirklich 100.000€ geboten, wär es für Robert natürlich besser gewesen. Aber er wird sicherlich auch mit seinen neuen Projekten viel Erfolg haben.
basicthinking.de – ne Menge Holz für einen Blog
Das war nun also der erste große Streich. basicthinking.de ist verkauft.
Und so sah der Endstand ausverkauft bei ebay für 46.902€. Das dürfte damit das bei weitem teuerste deutschsprachige Weblogprojekt sein. Inwieweit dieser Preis für …
basicthinking.de geht für 47.000 Euro weg
Damit hat wohl keiner gerechnet: Für rund 47.000 Euro (46.902 Euro genau) versteigert Robert Basic seinen Blog basicthinking.de bei ebay. Im Vorfeld wurde viel über den Wert des Online-Tagebuchs spekuliert und diskutiert. Jetzt wissen wir’s genau! …
Volle Zustimmung bezügl. angeblicher Blogmüdigkeit. Konsolidierung wäre das Wort. Und dass mancher Blogger, der ohnehin nicht so recht etwas Gehaltvolles zu schreiben weiß, nun auf Twitter umsteigt, kann der Qualität der Blogosphere nur zuträglich sein. Vielleicht stößt man dann in Zukunft bei der Google-Recherche nach einem Thema nicht mehr ganz so häufig auf Blogs, die nur zum gegenseitigen Zitieren zu existieren scheinen ohne echte Substanz anzubieten.
Der Preis kann sich ja wohl echt sehen lassen, für so einen Blog soviel Geld auszugeben ist echt erstaunlich also ich finde schon das die Blogger noch voll im blühen sind….
Ja, Bloggen ist zeitintensiv. Und was wir aber immer wieder vergessen: Blogs lesen ist auch sehr zeitintensiv! Mittlerweile bestelle ich lieber Newsletter als Blogs, obwohl ich selbst Bloggerin bin.
Hi,
also ich finde den Preis ziemlich gering, bedenkt man, dass es einer der größten und bekanntesten Blogs in D ist..in den USA wäre dafür wohl mehr gezahlt worden..:-)
schließe mich an: glaube nicht dass die Blogspähre tot ist..kommt erst noch so richtig. Wir starten für Philips gerade eine Online Kampagne – und da zählen wir auch auf blogs