Jugendmythen. Nielsen hat in einer neuen Publikation einige der zur Zeit kursierenden Annahmen bezüglich des Medienkonsums von Teenagern revidiert. So sind Jugendliche im Alter von 12-17 Jahren die Altersgruppe, die im Vergleich am wenigsten Zeit im Internet verbringt. Diese und weitere Einsichten in die Welt des jugendlichen Mediengebrauchs kann man hier nachlesen.
Leistungsschutz. Die Newsbranche hat diese Woche mit einem Vorstoß in die Steinzeit begonnen: Aus den USA kommt die Idee, Inhalte wie Nachrichten mit einem 24-stündigen Linkverbot zu belegen – um die Nachrichtenhoheit der Zeitungen und Agenturen wieder zu stärken. Auf netzwertig findet man eine schöne Abhandlung über Sinn und Unsinn dieses Vorstoßes. Im Buzzmachine-Blog von Jeff Jarvis, der schon Ende Juni über das Thema schrieb, hat sich inzwischen eine harte Diskussion entwickelt – daran mag eventuell auch die provokative Überschrift "First, kill the lawyers – before they kill the news." mitgewirkt haben.
Entscheidungen. Die Informationsquellen, die zu Rate gezogen werden, wenn es um große finanzielle Anschaffungen geht, haben sich rapide verändert: Einer Studie von Marketing Sherpa zufolge sind face-to-face Events wie Messen extrem in der Gunst der Entscheider gefallen, während "virtuelle Events" und Suchmaschinen sowie Social Media stark an Relevanz gewonnen haben. Ein weiterer Beleg dafür, dass sich Unternehmen bei der Entscheidungsfindung zunehmend auf die Meinungen im Web stützen.
Fragmentierung. Der Internet-Markt wird nicht, wie die klassischen Medien, starken Konzentrationszwängen unterliegen – diese These stellt Andreas Göldi von netzwertig auf. Ein guter Grundlagenartikel zum Medienwandel, der meiner Meinung nach aber teilweise die Potentiale großer Kooperationen im journalistischen Bereich unterschätzt.
Krisenkommunikation. Twitter hilft bei der Krisenkommunikation, jedenfalls wenn es nach Aussagen von Vertretern von Ford, Pepsi, Coca Cola und Southwest Airlines geht. Diese Anwendungsbeispiele zeigen, wie wichtig persönliche Informationskanäle für das Krisenmanagement und Monitoring von Unternehmen geworden sind.
Verkürzung. Link-Verkürzer haben besonders durch das Aufkommen von Twitter eine Renaissance erlebt. Der General Manager von Bit.ly, Andre Cohen, wurde vom Wired Magazin zu den Geschäftsstrategien des Unternehmens befragt – dabei steht für Cohen Data Mining klar vor der Einblendung von Werbung. Auch über eine Übernahme von Twitter wird in dem Artikel laut nachgedacht. Wird man durch die Auswertung getwitterter Links schwarze Zahlen schreiben können?
Googlebook. Google hat jetzt eine offizielle Fanpage bei Facebook. Noch ist nicht viel zu sehen, die mehr als 270.000 Fans die sich bis dato gefunden haben, zeigen aber eindrucksvoll, wie präsent der Suchmaschinenprimus ist. Trotzdem sind diese Zahlen nichts gegen die mehr als 3,7 Millionen Fans, die Starbucks bei Facebook für sich gewinnen konnte.
Haftung. Die Frage nach der Haftung für User Generated Content wird in einem aufschlussreichen Blogpost von Dr. Carsten Ulbricht geklärt: "Zusammenfassend gilt also als Grundregel: Vor einem entsprechenden Hinweis auf einen rechtsverletzenden Inhalt haftet der Plattformbetreiber für fremde Inhalte nicht."
Christoph Bauer
>> PR Blogger: Morgenwelt 44: Verbeamtete Twitterer
>> PR Blogger: Morgenwelt 43: Warten Sie nicht auf die Digital Natives!
>> PR Blogger: Morgenwelt 42: Ade Gatekeeper! Pressekonferenzen für alle
Habe soeben den Link zu „Krisenkommunikation per Twitter“ repariert, danke an @tobiasruss für die Anmerkung!
Vielen Dank für den freundlichen Hinweis auf meinen Blogbeitrag und beste Grüsse an Klaus Eck…