Nathalia Traxel Nathalia Traxel ist Gastautorin im PR-Blogger. Sie besitzt einen B.A. in Online Journalismus mit Schwerpunkt PR und Kommunikation und war lange Zeit freie Mitarbeiterin und Online Redakteurin beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt. Sie war aktiv am Projektmanagement nationaler und internationaler Veranstaltungen beteiligt und lebte im Zuge eines Digital Marketing Praktikums für einige Zeit in Irland. Außerdem hat sie als Initiatorin für Süddeutschland im Frühjahr 2016 das Usability Testessen als neues Eventformat ins schöne München geholt.

Erstes Usability Testessen in München

3 Minuten Lesedauer

„Wenn’s ein Problem gibt, mach ’ne Party draus!“ – das ist das Credo, das dem Usability Testessen innewohnt. Das ursprünglich aus dem Rhein-Main-Gebiet stammende Eventformat, das sich den drei Dingen widmet, die uns bei d.Tales auch sehr am Herzen liegen (nämlich Pizza, Bier und Usability Testing), hat es nun auch ins schöne Süddeutschland geschafft. Die Auftaktveranstaltung am 17. Februar in unserer Agentur war ein voller Erfolg: 20 Teilnehmer haben das Wörtchen „Test“ ins Testessen gepackt – mit Leidenschaft und Begeisterung.

Das Usability Testessen wurde von den beiden in Darmstadt ansässigen Agenturen quäntchen + glück und ion2s erdacht und ins Leben gerufen. Menschen unterschiedlichster Professionen werden hier an einen Tisch gebeten: Entwickler, Kreative, Designer, Texter, sowie jeder andere aus Branchen innerhalb und fernab der Medien-, Tech- oder Kommunikationswelt sind gern gesehene Gäste.

Jeder, der schon mal ein Konzept geschrieben, ein Produkt entwickelt oder ähnliches getan hat, kennt ein gängiges Problem: Eigentlich müsste man alles auf Benutzerfreundlichkeit und Verständnis testen, aber wie soll das gehen und woher die technischen und finanziellen Mittel nehmen? Für die Gründer aus Darmstadt schob sich ein Lösungsansatz sehr schnell in den Vordergrund: Wenn’s ein Problem gibt, mach ‘ne Party draus! Und während Usability Testings in UX-Laboren nicht nur sehr zeitaufwändig, sondern vor allem auch teuer werden können, ist das Usability Testessen der ideale Rahmen für zeiteffizientes Testen bei einer hohen Zahl an Testergebnissen und sehr geringem Kostenaufwand.

Wie funktioniert das Usability Testessen?

Für ein leckeres Usability Testessen benötigt es gar nicht viele Zutaten: Ca. zehn Teststationen, sechs Runden à 12 Minuten Speedtesting sowie genügend WLAN, Pizza, Bier, Stühle und Tische für alle Beteiligten. Bei Speis und Trank werden dann in gemütlicher Runde Prototypen, Websites, Apps und viele andere Dinge auf ihre Usability getestet. In einem 50:50 Verhältnis kommen Tester und Testleiter zusammen, um die mitgebrachten Testobjekte ausgiebig auf ihre Nutzerfreundlichkeit und Verständlichkeit zu prüfen. Die Methode, die beim Testessen angewandt wird, ist die Thinking-Aloud-Methode. Dabei spricht der Tester einfach die ganze Zeit laut aus, was er denkt, welche Erwartungen er hat, was ihn irritiert oder was er vielleicht sehr einleuchtend und gut umgesetzt findet. Der Testleiter schreibt die gemachten Aussagen währenddessen fleißig mit. Tatsächlich hat Jacob Nielsen, ein dänischer UX-Guru, in einer Studie aus dem Jahr 2000 herausgefunden, dass es gerade einmal fünf Tester braucht, um auf ca. 75 % aller Fehler – oder anders gesagt: die größten Schwächen – eines Produkts stoßen zu können. Das ist auch das Geheimnis hinter der Effizienz des Usability Testessens: Obwohl es kein vollwertiges UX-Labor mit 50 Testpersonen und 8 Stunden Laufzeit ist, liefern die sechs Testrunden (und demnach auch sechs Testpersonen) schon aufschlussreiche Ergebnisse, die mehr als zufriedenstellend sind.

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Ein super Auftakt in München

Beim ersten Usability Testessen in München waren tolle Projekte und viele interessante Menschen dabei. Mit ganzen zehn Teststationen und insgesamt 30 Personen feierte das Testessen wirklich ein grandioses Debüt. Unter den getesteten Objekten waren Websites, Web-Apps, ein Newsroom und Blogs dabei, aber auch Dinge wie ein Formular zum Abschluss eines Abonnements, ein Link-Shortener, ein Service zur Förderung der Barrierefreiheit auf Events oder auch ein innovatives Gesellschaftsspiel, durch das man seine Mitspieler besser und tiefgründiger kennenlernen kann. Es wurden die unterschiedlichsten Projektstadien an die Tester herangetragen: Clickdummies, Wireframes, fertige Webseiten, Prototypen und Produkte, die so aktuell schon im Netz laufen. Egal, was es war, es wurde von den Testern genauestens beäugt und konstruktiv auseinandergenommen. Das Feedback der Testleiter war durchgehend positiv; viele waren überrascht, wie sehr man manchmal den Wald vor lauter Konzepten/Coden nicht mehr sieht und dabei nicht bemerkt, dass die Dinge, die man sich vermeintlich wohl überlegt hat, beim echten User letzten Endes nicht funktionieren.

Als Tester zu Gast waren die unterschiedlichsten Leute. Personen aus dem Medienumfeld, einige, die gar nichts mit der Kommunikationsbranche zu tun haben und vereinzelt einige UX-Spezialisten, die sich erst gar nicht als solche verraten haben. Auch „Nicht-Techies“ fühlten sich gar nicht fehl am Platz und hatten richtig Spaß daran, an den Stationen die Produkte zu testen und waren neugierig, was wohl an der nächsten Station auf sie warten würde. Genau solche Dinge, wie eine bunt gemischte Gruppe an Testern und viele verschiedene, spannende Testobjekte, machten das erste Münchner Usability Testessen zu einem wirklich schönen, interessanten und bereichernden Format.

Es ist genug Testessen für alle da!

So gelungen die Premiere in München auch war, möchten ich natürlich nicht, dass es bei dieser einen Veranstaltung bleibt. Das Usability Testessen ist als Wanderformat angelegt. Das bedeutet: Jeder weitere Termin findet in einer anderen oder sogar neuen Location statt. Das muss nicht zwangsläufig eine Agentur sein, es können genauso auch z.B. Entwicklerstudios, Designwerkstätten, Texterbüros, Eventlocations uvm. das Usability Testessen hosten. Je nachdem, ob der Veranstalter auch Teil des Orga-Teams werden möchte oder nicht, liegt der Zeitaufwand für die Vorbereitung zwischen einer und acht Stunden. So oder so – eine tolles überregionales Testessen-Team steht einem jederzeit mit Rat und Tat zur Seite. Das Event gibt es mittlerweile schon in Darmstadt, Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, Erfurt, Aachen und schon bald in Hamburg. Zurzeit bin ich noch alleine im Team München, wer sich aber dafür interessiert mich bei der Organisation zu unterstützen, ein Testessen bei sich zu veranstalten oder einfach allzeit up to date über alle kommenden Termine sein möchte, kann sich auf unserer Usability Testessen München Webseite in den Newsletter eintragen oder der Facebook-Gruppe beitreten.

Test early and often! – Ich freue mich schon auf viele weitere Testessen hier im schönen München.

Nathalia Traxel Nathalia Traxel ist Gastautorin im PR-Blogger. Sie besitzt einen B.A. in Online Journalismus mit Schwerpunkt PR und Kommunikation und war lange Zeit freie Mitarbeiterin und Online Redakteurin beim Hessischen Rundfunk in Frankfurt. Sie war aktiv am Projektmanagement nationaler und internationaler Veranstaltungen beteiligt und lebte im Zuge eines Digital Marketing Praktikums für einige Zeit in Irland. Außerdem hat sie als Initiatorin für Süddeutschland im Frühjahr 2016 das Usability Testessen als neues Eventformat ins schöne München geholt.

3 Replies to “Erstes Usability Testessen in München”

  1. Glückwunsch aus Frankfurt liebe Nathalia zur ersten Usability Testessen Veranstaltung in München und zum schönen und ausführlichen Beitrag hier im Blog!

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