Einer der besten Newsreader überhaupt wird durch ein Update noch attraktiver: Ich kann jedem iPad, iPhone oder Android-User Flipboard ans Herz legen. Über diese App können Sie jederzeit Inhalte Ihrer Wahl rezipieren, eine persönliche Zeitung für sich erstellen und jetzt auch noch mit anderen teilen. Das Sharing-Prinzip gab es zwar bisher schon bei Flipboard. Doch in seiner neuen Form erleichtert es, eine persönliche Zeitung zu erstellen und diese zu publishen. Wer Paper.li zum Erstellen einer persönlichen und individuellen Zeitung kennt, wird das neue Flipboard erst recht lieben. Gerade für Unternehmen eröffnen sich hierdurch neue Möglichkeiten des Social Corporate Publishings.
Mit Hilfe von Flipboard kann ich mir als Marke jederzeit ein eigenes digitales Magazin oder Wissensdossier zusammenstellen. Durch das neue Update können zurzeit rund 50 Millionen Nutzer selbst eigene Magazine mit kuratierten Inhalten herausgeben. Noch geht das nur auf dem iPad oder iPhone, aber Android soll bald folgen. Das Zeitalter, in dem Flipboard User herkömmliche Leser waren, die einfach nur beliebten Content geordnet speichern wollten, um diesen dann bei Gelegenheit zu lesen, ist vorbei.
Ich habe bislang Flipboard nur genutzt, um meine RSS-Feeds sowie Twitter- und Facebook-News zu lesen. Das geht sehr gut. Flipboard wertet die Links Ihrer Kontakte auf Wunsch aus und baut daraus ein digitales Magazin auf, welches jederzeit aktualisiert wird. Dabei stammen die Inhalte aus Ihren ausgewählten Quellen – somit von ihrem Social Network. Darüber hinaus empfiehlt es sich, gezielt mit Twitter-Listen zu arbeiten. Darüber können Sie eine sehr individuelle Zeitung erstellen, die von ihren Kontakten stets auf dem laufenden gehalten wird.
Die wichtigsten Neuerungen des persönlichen Newsreaders auf einem Blick:
• Der eigenen Kreativität freien Lauf lassen:
User können ihre eigenen Magazine oder Wissensdossiers nur mit zwei Klicks über den neuen „+“-Button basteln, beliebige Fotos aus den Artikeln als individuelles Cover verwenden und Musiktitel via Soundcloud einbetten.
• „+“-Button & das Bookmarklet:
Das Hinzufügen einzelner Nachrichten in ein persönliches Flipboard-Magazin ist über das sogenannte Bookmarklet im Chrome Browser möglich.
• „Soziale“ Magazine:
User können ihre eigenen Magazine jederzeit mit neuen Artikeln erweitern oder verkleinern. Andere User können die publizierten Magazine von anderen auch abonnieren, liken oder kommentieren und erhalten auch Updates zu ihren Abos. Es ist auch möglich, die selbst erstellten Dossiers privat zu nutzen.
• Schnelligkeit:
Das neue Flipboard ist spürbar schneller als die vorherige Version und auch beliebiges Vor- und Zurück-„Zappen“ klappt, ohne dass die App hängen bleibt.
• Bessere Content Suche:
Auch kleine ästhetische Änderungen wie die jetzt markant auffällige Suchleiste dürfen in der 2.0 Version nicht fehlen. User können schneller nach Kategorien, Stichwörter, Personen oder Hashtags suchen. Die Suche macht es Social Media Managern oder Newsfreaks sehr viel leichter, gute von Dritten geteilte Inhalte aufzufinden und den eigenen Magazinen hinzuzufügen.
Content Sharing und Curation
Obwohl sich die App im Großen und Ganzen immer noch wie früher anfühlt, ist für mich bei Flipboard 2.0 „Content Curation“ die entscheidende Funktion. Aus zuvor eher passiven Lesen werden jetzt auch auf Flipboard aktive Publisher 2.0, wenn sie dieses wollen. Zwar habe ich schon in der vorherigen Version des Newsreaders die Möglichkeit gehabt, meine gelesenen Inhalte via App mit anderen in Social Media zu teilen. Doch jetzt kann ich jeden einzelnen Bookmark einem eigenen, selbst kuratierten Magazin zuordnen und auf diese Weise meine Themenwelt ordnen und meine Kompetenzen unterstreichen. Die Flipboard-Nutzer können sich aktiv an der Gestaltung ihrer persönlichen Magazine beteiligen, diese immer wieder verändern und selbst entscheiden, was sie jeweils veröffentlichen und was nicht. So wird das Interesse an Kuration, also zur Pflege und Bewahrung der eigenen Inhalte, aufrecht erhalten.
Das Software-Unternehmen Flipboard möchte sich neben Pinterest und Tumblr auch als Content Sharing Service etablieren und nutzt das Ende des Google Readers für sich auf grandiose Weise. Mit seinen mittlerweile 50 Mio. Nutzern (Tendenz steigend) und der Version 2.0 kann sich das kleine Privatunternehmen aus Palo Alto, Kalifornien, sicherlich als spannender Player im Newsreader Markt etablieren.
Flipboard hat es bisher allerdings noch nicht geschafft, seinen USP für diejenigen Nutzer herauszustellen, die nicht nur auf die aktuellsten Nachrichten aus sind: Was sollte normale Nutzer davon überzeugen, lieber Magazine zu erstellen als Inhalte auf Pinterest zu pinnen oder auf Tumblr zu posten? Ob es ein Problem mit dem Leistungsschutzrecht in Deutschland geben wird, mögen andere beurteilen. Jedenfalls glaubt das Unternehmen hierfür gewappnet zu sein. Es versteht Flipboard eher als eine Art Browser, in der Internet-Inhalte so aufbereitet werden, dass sie gut lesbar sind.
Fazit: Social Corporate Publishing auf Flipboard empfehlenswert
Für Unternehmen stellt Flipboard 2.0 eine gute Möglichkeit dar, ihre Inhalte gesammelt in einem digitalen Magazin aufzubereiten und dieses mit Kunden, Mitarbeitern und Influencern zu teilen. Dieses Social Corporate Publishing lässt sich wunderbar in der Vermarktung eigener Content-Quellen nutzen: Dazu müssen Sie nur ihre Blog- und Webseiten nach einem Thema durchforsten und zu einem stimmigen Magazin zusammenführen. Alternativ können Sie selbst als Kurator auf andere Inhalte verweisen und Ihren Kunden damit helfen, sich zu informieren.
Dasselbe Prinzip lässt sich übrigens auch bei Blogparaden anwenden: Wenn viele Blogs über ein gemeinsames Thema berichten, lassen sich diese Beiträge quasi zu einer digitalen Zeitschrift vereinen und gemeinsam vermarkten.
Flipboard eignet sich sehr gut für das Content Marketing, auch wenn es zurzeit auf Apps limitiert ist. Die internationale Nutzerschaft ist keine kleine und sollte zumindest berücksichtigt werden. Während RSS seine Schwierigkeiten in der öffentlichen Wahrnehmung hat, tun sich bunte Magazine hierbei sehr leicht, wenn sie entsprechend von Marken vermarktet werden. Warum erstellen Sie nicht selbst zumindest testweise eigene Themendossiers, digitale Kundenmagazin (mit eigenen Inhalten?) und verbreiten Sie diese? Gerne können Sie in den PR-Blogger-Kommentaren auf Ihr Flipboard-Angebot verweisen.
Wer sich für Eck Content Curation mit zahlreichen News rund um Social Media interessiert, kann dieses jederzeit via iPad, iPhone oder Android abonnieren:
>> Neunetz: Flipboard 2.0 führt Follower-Prinzip für nutzerkuratierte iPad-Magazine ein
>> Gutjahr: Flipboard 2.0: Einfach genial – genial einfach
>> theverge: Flipboard 2.0 refreshes app’s look, now lets everyone run their own magazine (hands-on)
>> fastcompany: With 50 million users, Flipboard opens magazine creation to the masses to take on Tumblr, Pinterest
>> wired: Flipboard 2.0 Lets You Curate Your Own Stunning Digital Magazines
>> allthingsd.com: New Flipboard: News and Posts Handpicked and Shared
>> guardian: Flipboard 2.0 looks to make everyone the editor of their own magazine
>> news.cnet: Flipboard update turns readers into magazine publishers
>> mashable: Flipboard 2.0: Now With Pinning, People Tagging, Search and Ecommerce
Danke für die Einschätzung. Besonders für die Möglichkeit,
die sich Marken und Unternehmen auftun. Allerdings denke ich bei der Passage
„Für Unternehmen stellt Flipboard 2.0 eine gute Möglichkeit dar, ihre
Inhalte gesammelt in einem digitalen Magazin aufzubereiten und dieses mit
Kunden, Mitarbeitern und Influencern zu teilen.“ auch immer an die
rechtlichen Eckpunkte.
Die Rechtsprechung (LSR mal ausgenommen) macht das Publizieren von Inhalten
fremder Webseiten nicht gerade einfach. Es gibt Urteile, die
besagen beispielsweise, dass das Anbieten eines RSS-Feeds zwar zum Abruf berechtigt, aber
nicht zur Einbindung auf der eigenen Webseite bzw. zur weitergehende
Veröffentlichung.
Bin gespannt, welche Marken Flipboard als erstes zum Publizieren von fremdem Content verwenden werden!
Unternehmen können zumindest ihre eigenen Quellen nutzen und diejenigen ihrer Kooperations- oder/ und Medienpartner. Mit dem LSR – was immer daraus noch wird – kann man als Unternehmen leben, wenn man bei der Wahl der Quellen wählerisch bleibt.
Das klingt sehr interessant, danke für diesen Hinweis!! lg Dominik Lux
Vielen Dank für den wertvollen Tipp. Dieser Block ist einfach genial. L.G. Claudia Hofmann