Die Blogger wandeln unter uns. Es kann dem einen oder anderen Blogger oder Nicht-Blogger schnell zum Verhängnis werden, wenn er eine unbedarfte Äußerung in der Öffentlichkeit macht oder einem Gerücht anheim fällt. Während ein Redner mit Journalisten seine Zitate vielleicht noch abstimmen kann, ist das bei vielen Bloggern hingegen nicht mehr möglich. Dazu müsste der Betroffene zumindest ahnen, dass jemand über seine mündliche Aussage öffentlich berichtet. Wenn eine derartige Äußerung aus dem Zusammenhang gerissen wird, hat das manchmal Folgen, die unerquicklich sind. Blogger bringen Gerüchte schnell ins Netz. Gegen diese Echtzeitberichterstattung kommt kaum jemand an. Denn meistens dauert es etwas länger, eine falsche Behauptung aus der Welt zu schaffen.
Die neue Macht der Online-Meinungsmacher hat sich jetzt auch wieder im Fall des News-Chefs von CNN gezeigt. Blogger haben Eason Jordan zu Fall gebracht, weil dieser auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos behauptet hatte, dass das amerikanische Militär im Irak mehrere Journalisten getötet habe.
"Ein Geschäftsmann aus Florida griff die außerhalb des offiziellen Programms gemachte Bemerkung auf und publizierte sie im Weblog der Veranstaltung. Dieses Posting verbreitete sich in der Blogosphäre wie ein Lauffeuer. Am Freitag letzter Woche trat Jordan von seiner Position zurück." (Computerwoche)
>> Spindoktor: US-Blogger sammeln neuen Journalisten-Skalp
>> The New York Times: Resignation at CNN Shows the Growing Influence of Blogs