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PR Blogger Blogoskop geht in aller Kürze auf angeblich innovative Pressemitteilungen, umstrittene Unternehmenseinträge bei Wikipedia, die Pflege der eigenen digitalen Identität sowie auf neue Blog-Zahlen ein.
Über den Sinn und Unsinn von Pressemitteilungen wird schon länger spekuliert. Schließlich erhalten Journalisten sehr häufig viel zu viele Informationen, mit denen sie wenig anfangen können. Einen ganz neuen Weg im Zeitalter des Information Overloads schlägt jetzt Todd Defren von Shift Communication vor: Er empfiehlt in seinem Blog PR Squared eine Art Social Media Press Release (PDF), die das Instrument Pressemitteilung mit Web 2.0-Mitteln neu beleben und vermutlich nicht wenige Journalisten völlig überfordern dürfte. Warum soll man heute auf ein Modell namens Social Media Press Release setzen, wenn es vielleicht gar keiner Pressemitteilung bedarf, sondern manchmal gänzlich anderer Lösungen? Marcel Bernet behandelt diese Frage desöfteren in seinem Bog. Ein Ende der Pressemitteilung sieht er noch nicht kommen, allerdings hält er auch nichts davon, Journalisten mit Web2.0-Mitteln zu überfordern.
Siemens-Mitarbeiter haben versucht, dass digitale Erscheinungsbild ihres Vorstandsvorsitzenden Klaus Kleinfeld im Online-Lexikon Wikipedia zu verbessern und sind damit auf erhebliche Kritik gestoßen. Einige Wikipedia-Nutzer sind der Ansicht, dass es nicht das Recht des Unternehmens sei, Korrekturen in ihrem Sinne vorzunehmen. Dagegen verteidigt ein Siemens-Sprecher das Vorgehen seines Unternehmens gegenüber dem Spiegel: "Im Wikipedia-Beitrag wurden persönliche Daten von Dr. Kleinfeld falsch dargestellt. Wir haben das Recht in Anspruch genommen, das richtig zu stellen." Schließlich hätten sich die Siemens-Mitarbeiter bei allen Änderungen an den Richtlinien der Wikipedia orientiert. Über einzelne Änderungen kann man sicherlich immer streiten. Doch mir gefällt hierbei, dass endlich auch große Konzerne die Bedeutung des digitalen Reputation Managements für sich erkannt haben und auf ihr Online-Image achten. Zunehmend wird auch in Unternehmen darüber diskutiert, dass wir alle auch über eine digitale Identität verfügen. Das betrifft Unternehmen genauso wie Einzelpersonen.
Elizabeth Albrycht hat sich erst vor kurzem in ihrem Blog CorporatePR dazu ihre eigenen spannenden Gedanken gemacht: "Thinking about Digital Identity." Inzwischen hat der Cyperspace dermaßen an Bedeutung zugelegt, dass angesichts unseres digitalen Egos durchaus die Frage erlaubt scheint: Sind wir nicht alle bereits (in gewisser Weise) Cyborgs? Hierbei spreche ich noch nicht einmal vom virtuellen Leben in den Online-Spielen, denen die Business Week am 1. Mai mit "My Virtual Life" einen Titel spendierte.
Neue interessante Blog-Zahlen liefert die MySpace-BlogPlattform. Rupert Murdochs Projekt hat immerhin seit kurzem die 80 Millionen-Grenze überschritten. Insgesamt soll MySpace laut Bloggers Blog jetzt 80.689.975 Mitglieder haben. Doch auch die Zahlen von MSN Spaces verblüffen in Deutschland, in dem seit fast einem Jahr von 250.000 Blogs gesprochen wird. Immerhin verbuchte Microsoft im April 2006 über 100 Millionen Unique Visitors auf seinen Blogs. Dabei beruft sich Microsoft auf ComScores Zahlen. Demnach haben sich die Besucherzahlen innerhalb eines Jahres von 41,65 Millionen auf 101 Millionen verdoppelt. Somit hätte weltweit jeder siebte Onliner schon einmal ein MSN
Spaces-Angebot aufgesucht.
Apple
hat vor einem kalifornischen Gericht in San Jose gegen einige Blogger verloren. Bereits vor rund zwei Jahren ist Apple gegen die Betreiber
der Websites PowerPage, AppleInsider und ThinkSecret vor Gericht gezogen, damit diese ihre Informationsquellen preisgeben. Jetzt wurden den Bloggern dieselben Rechte auf Pressefreiheit zugebilligt, wie sie in der Regel für Journalisten gelten.
>> PR Blogger: Business Blogoskop (1)
>> PR Blogger: Business Blogoskop (2)
>> PR Blogger: Business Blogoskop (3)
Klaus Eck
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>Digitale Identität< ein schöner Begriff!