Volkswagen, Fußball und Autostadt. Das verbinden viele mit Wolfsburg. Doch für Tobias Fruh gehört auch erstklassiges Eishockey und Volkswagen Immobilien dazu. Denn er liebt seine neue Heimat genauso wie seinen Job als Pressesprecher und stellvertretender Leiter Marketing und Kommunikation bei Volkswagen Immobilien (VWI).
Mit seiner Arbeit prägt der Corporate Influencer nicht nur die strategische und operative Unternehmenskommunikation, sondern setzt auch Maßstäbe in der präventiven Krisenkommunikation, Videoproduktion und digitalen Präsenz auf LinkedIn. Dabei liegen seine Schwerpunkte in der strategischen und operativen Unternehmenskommunikation, der Konzeption und Begleitung von Videoproduktionen, der (präventiven) Krisenkommunikation, sowie der Mieterkommunikation und der Betreuung der LinkedIn Aktivitäten des Unternehmens.
In der Immobilienbranche gibt es zahlreiche Influencer und Mitarbeitende, die über ihre Arbeitswelt regelmäßig berichten. Tobias hat über 5.300 Follower auf LinkedIn und scheint somit einiges richtig zu machen.
Tobias versteht Corporate Influencing als Chance, authentisch und persönlich Einblicke in die Welt von VWI zu geben, während er gleichzeitig die Werte des Unternehmens wie Nachhaltigkeit, Fairness und Innovation verkörpert. Sein Engagement zeigt sich in seinen Beiträgen, die inspirieren, informieren und zum Dialog anregen.
Neben seiner Expertise in der Immobilienbranche zeichnet Tobias eine klare Haltung aus: Er steht für eine offene, wertschätzende Kommunikation, die Vertrauen schafft. Mit seiner Leidenschaft für Netzwerke, Teamarbeit und Storytelling gelingt es ihm, komplexe Themen greifbar zu machen und die Relevanz von Immobilienkommunikation in den Mittelpunkt zu rücken.
Als Familienvater, Nachhaltigkeitsbefürworter und leidenschaftlicher Kommunikator bringt Tobias eine unvergleichliche Perspektive in die Corporate-Welt. Seine Beiträge auf LinkedIn spiegeln nicht nur seine Professionalität wider, sondern auch seine persönliche Überzeugung, dass Kommunikation Brücken bauen und Wandel ermöglichen kann.
Was verbindest Du mit Corporate Influencern?
Corporate Influencer sind für mich Menschen, die ihr berufliches Umfeld oder sich selbst nach außen repräsentieren und dabei persönliche Perspektiven in ihre Kommunikation einfließen lassen. Als Pressesprecher bin ich Dienstleister für Medienvertreter und andere Stakeholder. In meiner Rolle als Corporate Influencer trete ich etwas persönlicher auf, vertrete aber auch die Werte meines Arbeitgebers.
Wie balancierst Du als Pressesprecher Deine persönliche Marke und die Unternehmensmarke von Volkswagen Immobilien? Das ist vermutlich nicht immer ganz einfach oder?
Das ist eine sehr gute Frage. In erster Linie teile ich die Werte und die Haltung von Volkswagen Immobilien: innovativ, engagiert, fair und nachhaltig. Das sind hohe Ziele, die nicht immer in allen Situationen voll erfüllt werden können, für die es sich aber zu kämpfen und einzustehen lohnt.
Bei meiner persönlichen Marke will ich authentisch wirken, meine Expertise zeigen und gleichzeitig offen kommunizieren. Diese Eigenschaften bringe ich auch in meine Rolle als Pressesprecher ein, um Vertrauen und Glaubwürdigkeit zu schaffen. Gleichzeitig achte ich darauf, dass meine persönlichen Ansichten und Aktivitäten nicht im Widerspruch zu den Werten und Zielen von Volkswagen Immobilien stehen.
Was sind Deiner Meinung nach die wichtigsten Elemente einer erfolgreichen Unternehmenskommunikation in der Immobilienbranche?
Im Team der integrierten Unternehmenskommunikation sind wir davon überzeugt, dass wir durch eine regelmäßige und proaktive Kommunikation das Image und den Bekanntheitsgrad der Marke Volkswagen Immobilien nachweislich steigern können.
Durch eine authentische und transparente Kommunikation wollen wir Nähe und Vertrauen schaffen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn etwas schiefläuft oder Beschwerden an die Öffentlichkeit gelangen. Im Krisenfall kann man mit einer guten Reputation besser agieren.
Wichtig finde ich auch, aktuelle Trends und Entwicklungen in der Branche zu berücksichtigen und in die Kommunikationsstrategie zu integrieren.
Volkswagen Immobilien setzt auf Nachhaltigkeit und innovative Projekte. Wie wichtig ist es Dir persönlich, in einem Unternehmen zu arbeiten, das diese Werte lebt?
Die Identifikation mit einem Unternehmen ist für mich sehr wichtig. Es darf ruhig sinnstiftend sein und das beinhaltet auch nachhaltiges Handeln.
Unternehmen haben grundsätzlich eine Verantwortung für ihre Kunden, Geschäftspartner und Mitarbeitende. Mein Unternehmen Volkswagen Immobilien wurde vor mehr als 70 Jahren gegründet, um Wohnraum für die Menschen in Wolfsburg zu schaffen und zu bewirtschaften. Das ist bis heute noch so. Wir haben uns als Konzerntochter aber auch weiterentwickelt und sind als Immobilienpartner für sehr viele Marken der Volkswagen Group mit gewerblichen Projekten wie Logistikhallen, Bürogebäuden, Schulungszentren, Gewerbeflächen oder Händlerimmobilien weltweit unterwegs und entlasten hier den Konzern und seine Marken, damit diese sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können.
Die gesamte Immobilienwirtschaft steht in der Verantwortung, sich nachhaltig zu engagieren und aktiv zu sein. Volkswagen Immobilien bekennt sich klar zu den Pariser Klimaschutzzielen und verfolgt einen klaren Klimapfad. Ein eigenes Nachhaltigkeitsteam arbeitet kontinuierlich und bereichsübergreifend daran, unsere CO2-Bilanz zu verbessern und unsere Ziele zu erreichen. Das möchte ich mit meinen Mitteln ebenfalls unterstützen.
Wie wichtig ist es, dass die Mitarbeitenden selbst eine starke persönliche Marke entwickeln, um die Marke des Unternehmens zu stärken?
Sichtbarkeit, Relevanz und Mehrwert. Das sind für mich wichtige Parameter, wenn es um Personal Branding geht. Da hier der Unternehmenskontext mitschwingt, strahlen die digitalen Aktivitäten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter automatisch auf das Unternehmen zurück – im positiven wie natürlich auch im negativen Sinne. Insofern sollte man sich dessen bewusst sein, wenn man in diesem Rahmen agiert und nach außen auftritt.
Schulungen und klare Rahmenbedingungen müssen von den Unternehmen angeboten werden, damit sich die Mitarbeitenden sicher fühlen und eine engere Bindung zum Arbeitgeber aufbauen können. Eine starke persönliche Marke der Mitarbeitenden kann das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit des Unternehmens erhöhen, da Kunden und Geschäftspartner sehen, dass das Unternehmen kompetente und engagierte Fachkräfte beschäftigt.
Welche Tipps hast Du für junge Fachkräfte, die gerade ihre Personal Brand aufbauen möchten? Was sind die ersten Schritte, die sie in Deiner Branche tun sollten?
Networking, Neugier, Nachfragen. Das ist besonders wichtig. Der jungen Generation empfehle ich, persönliche Kontakte offline wie online zu knüpfen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Der direkte und authentische Kontakt macht im Laufe der Zeit vieles einfacher, wenn situative Fragen auftauchen. Ich bin ein großer Fan der „Schwarmintelligenz“ eines Netzwerkes. Das liefert immer wieder wertvolle Impulse. Da kann auch eine gute Mentorin oder Mentor hilfreich sein.
Neugier ist auch Forschergeist, Experimentierfreude, Abenteuerlust. Wir befinden uns mitten im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz in einem enormen beruflichen Wandel mit vielen Chancen, die wir ausloten und ergreifen sollten.
Und letztlich schadet es nie, gut zuzuhören und viele Fragen zu stellen, um Themenfelder zu durchdringen bzw. zu verstehen.
Du sprichst in deinen Posts oft über dein Engagement für nachhaltige Projekte. Warum ist es Dir persönlich wichtig?
Nachhaltigkeit hat so viele Dimensionen und lässt sich nicht nur auf Klima- und Umweltschutz beschränken. Dazu gehören auch wirtschaftliche und soziale Aspekte, wie beispielsweise ehrenamtliches Engagement. Als Familienvater ist es mir wichtig, Verantwortung zu übernehmen, ich möchte einen spürbaren gesellschaftlichen Beitrag leisten können.
Anfang der 1990er Jahre habe ich mich als Schüler typisieren lassen, um als potenzieller Stammzellspender für Leukämiekranke registriert zu werden. 2011 war es dann soweit und ich konnte für einen genetischen Zwilling spenden. Das war und ist für mich immer noch magisch und hat mir gezeigt, wie wunderbar unser menschlicher Körper ist. Man braucht keine Superkräfte, um Leben zu retten. Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein. Just do it!
Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung und engagiere mich weiterhin im Kampf gegen Blutkrebs. Das ist für mich ein echtes Herzensprojekt.
Welche Rolle spielt LinkedIn für Dich und was ist deiner Meinung nach der Schlüssel zu einer erfolgreichen LinkedIn-Präsenz?
LinkedIn ist mittlerweile mein fast täglicher Begleiter und durch die vielen spannenden Menschen immer wieder eine Quelle für Impulse, Infotainment und Austausch. Wichtig ist, dass man regelmäßig aktiv ist. Wenn mir etwas gefällt, reagiere ich auf Beiträge, teile und kommentiere. Das hat für mich etwas mit Wertschätzung zu tun.
Ein erfolgreicher LinkedIn-Auftritt zeichnet sich dadurch aus, dass du eigene Inhalte teilst, die für dein Netzwerk relevant und nützlich sind, wie zum Beispiel Erfahrungsberichte, Artikel mit Lösungsansätzen oder interessanten Branchennews. Damit unterstreichst du deine Relevanz und Expertise.
Neben meiner eigenen LinkedIn-Präsenz betreue ich den Unternehmens-Account von Volkswagen Immobilien. Die Frage ist, wie man Erfolg definiert und misst. Im Fall von VWI ist es ein wichtiges Ziel, die Reputation zu steigern und die Vielfalt des eigenen Leistungsspektrum zu demonstrieren. Volkswagen wird in erster Linie mit Mobilität und nicht mit Immobilien in Verbindung gebracht. Und dafür braucht es regelmäßige Beiträge von VWI, die auf dieses Geschäftsfeld aufmerksam machen.
Wie hat sich Dein Personal Branding im Laufe der Jahre entwickelt und angepasst?
Es ist ein ständiger Prozess. Die Inhalte und Schwerpunkte ändern sich, aber was konstant bleibt, sind meine gelebten Werte. Ich stehe für eine offene, achtsame und wertschätzende Kommunikation, gebe Einblicke in meine tägliche Arbeit als Kommunikator im Konzernumfeld, engagiere mich für den oft unterschätzten Standort Wolfsburg und liebe als Schwabe gleichzeitig meinen VfB Stuttgart und meine Heimatstadt mit der Vorwahl 0711.
Darüber hinaus interessieren mich die Entwicklungen im Bereich der Bewegtbildkommunikation. Hier hat sich in den vergangenen Jahren unglaublich viel verändert. Früher wurde Corporate TV von TV-Profis umgesetzt, heute gibt es alternative Lösungen, neue Verbreitungswege und andere Kanäle, die auch inhouse bespielt werden können.
Inwiefern hilft ein starkes Personal Branding dabei, berufliche Ziele zu erreichen und neue Möglichkeiten zu schaffen?
Eine starke eigene Marke bringt in der Regel stabile Netzwerke mit sich. Allein davon können viele profitieren und sich inspirieren lassen. Sie hilft aber auch, sich von der Masse abzuheben.
Was bedeutet Teamarbeit für Dich, und was motiviert Dich, immer wieder neue Initiativen zu starten?
Teamarbeit ist mir sehr wichtig. Früher habe ich lieber in der Mannschaft Handball gespielt, als alleine auf dem Tennisplatz zu stehen. Das Miteinander ist mir wichtiger, als im Silo vor sich hin zu tüfteln.
Motivation kommt in erster Linie von innen, das kann man nicht befehlen. Wenn wir eine gute Idee haben, dann können wir sie im Team pitchen. Und oft auch umsetzen. Das Gefühl, etwas bewegen, Einfluss nehmen und gestalten zu können, das ist unbezahlbar. Das empfinde ich als großes Privileg in unserer Kreativbranche.
Was ist Deine persönliche Philosophie, wenn es darum geht, beruflich und privat ein ausgewogenes Leben zu führen?
Das Leben ist vielseitig und folgt doch häufig einem Dualismus. Tag und Nacht, hell und dunkel, stark und schwach, ein- und ausatmen, an- und entspannen, Aronal und Elmex, digital und analog… Gegensätze bilden oft eine gewisse Balance und sind notwendig. So kann man glückliche Momente meiner Meinung nach erst wirklich schätzen, wenn man auch die andere Seite kennt, ansonsten wäre das ja ein Normalzustand.
Mit dieser Philosophie der Gegensätze setze ich mich auseinander und führe hier regelmäßig Wettkämpfe. Denn wenn ich zu hektisch einatme beim Rennen, bekomme ich Seitenstechen. Ist der Workload zu hoch, leidet das Private.
Da lerne ich viel von meinen Kindern. Die Generation Z legt ihre Prioritäten anders fest und beansprucht eine echte Work-Life-Balance. Meine Generation Golf tickt da häufig anders und erscheint mir manchmal übertrieben pflichtbewusst. Also raus in die Natur oder unter Menschen, detoxen und Social Media auch mal sein lassen. Kein Grund für FOMO. Das Leben hat mehr zu bieten.